offertbehandlung und zuschlag ra daniela lutz lindtlaw anwaltskanzlei kreuzlingen und zürich...

39
OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September 2005

Upload: lothur-kern

Post on 05-Apr-2015

113 views

Category:

Documents


1 download

TRANSCRIPT

Page 1: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG

RA Daniela LutzLindtlaw AnwaltskanzleiKreuzlingen und Zürich

Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht

7. September 2005

Page 2: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Daniela Lutz 2 7. September 2005

Themen

• Die Auswertung von Offerten in 6 Schritten• Die Bewertung des Preises Neuere Entscheide des VGR ZH (unter

www.vgrzh.ch) und des BG

• Umgang mit Varianten• Lose und Teilangebote• Fragerunden während der Offerterstellungsphase• Besonderheiten des selektiven Verfahrens

Page 3: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Daniela Lutz 3 7. September 2005

Die Auswertung von Offerten in 6 Schritten

Beispiel offenes Verfahren

Page 4: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Ist das Angebot rechtzeitig und vollständig?

Ausschluss (keine weitere Prüfung des Angebotes)

nein

ja

ja

Hält die Anbieterin Arbeitsbedingungen und

Gleichbehandlungsgrundsatz ein?

nein

jaGibt es andere gesetzliche Ausschlussgründe?

ja

nein

ja

Erfüllt der Anbieter die Eignungskriterien?

ja

nein

Welches Angebot erfüllt die Zuschlagskriterien am besten?

Erfüllt das Angebot die zwingenden Leistungsanforderungen?

nein

Page 5: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Daniela Lutz 5 7. September 2005

1. Schritt: Rechtzeitigkeit, Vollständigkeit

• Auch 5 Minuten zu spät ist zu spät....• VB.2004.00331 vom 21. 11. 2004: Eine rechtzeitig, aber

bei einer falschen Stelle eingereichte Eingabe wahrt die Frist nicht (Anbieter wollte Antrag auf Teilnahme am selektiven Verfahren zuerst in einem falschen Büro abgeben und wurde dort an das richtige Büro verwiesen). Die Weiterleitungs- bzw. Übergabepflicht gemäss § 5 Abs. 2 VRG kommt nicht zur Anwendung.

Page 6: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Daniela Lutz 6 7. September 2005

• Nur wesentliche Unvollständigkeiten rechtfertigen einen

Ausschluss (§ 28 SVO).• VB.2004.00195 vom 27. 10. 2004: Gibt ein Anbieter in einem

Einladungsverfahren weder ein Festpreisangebot noch ein Einheitspreisangebot ab, das die kalkulierten Einheitspreise und Mengen enthält, ist die Offerte derart unbestimmt, dass sie als unvollständig ausgeschlossen werden muss. Ein solcher Mangel kann nicht durch Erläuterungen behoben werden.

• Abgrenzung zwischen Ausschluss infolge fehlender Unterlagen und Schlecht(er)bewertung (VB.2003.00228 vom 10.5.2004).

Page 7: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Ist das Angebot rechtzeitig und vollständig?

Ausschluss (keine weitere Prüfung des Angebotes)

nein

ja

ja

Hält die Anbieterin Arbeitsbedingungen und

Gleichbehandlungsgrundsatz ein?

nein

jaGibt es andere gesetzliche Ausschlussgründe?

ja

nein

ja

Erfüllt der Anbieter die Eignungskriterien?

ja

nein

Welches Angebot erfüllt die Zuschlagskriterien am besten?

Erfüllt das Angebot die zwingenden Leistungsanforderungen?

nein

Page 8: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Daniela Lutz 8 7. September 2005

2. Schritt: Arbeitsbedingungen, Grundsatz der Gleichbehandlung

• Selbstdeklaration• Stichproben (GAV, NAV)• Ein Instrumentarium zur Überprüfung der Lohngleichheit

ist entwickelt und in Pilotprojekten erprobt worden (EGB, Studie Büro BASS)

Page 9: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Ist das Angebot rechtzeitig und vollständig?

Ausschluss (keine weitere Prüfung des Angebotes)

nein

ja

ja

Hält die Anbieterin Arbeitsbedingungen und

Gleichbehandlungsgrundsatz ein?

nein

jaGibt es andere (gesetzliche) Ausschlussgründe?

ja

nein

ja

Erfüllt der Anbieter die Eignungskriterien?

ja

nein

Welches Angebot erfüllt die Zuschlagskriterien am besten?

Erfüllt das Angebot die zwingenden Leistungsanforderungen?

nein

Page 10: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Daniela Lutz 10 7. September 2005

3. Schritt: andere (gesetzliche) Ausschlussgründe (u.a.)

• Falsche Auskünfte• Steuern/Sozialabgaben nicht bezahlt• Konkurs• Absprachen unter den Anbietern• Fehlende oder ungenügende Nachweise bei ungewöhnlich

niedrigen Angeboten

Page 11: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Daniela Lutz 11 7. September 2005

3. Schritt: andere (gesetzliche) Ausschlussgründe (u.a.)

• Mehrfachbewerbungen (VB.2005.00153 v. 18.5.2005)

Ausschluss aller Beteiligten ohne Nachfragepflicht der Vergabebehörde zulässig

Wenn ein aufgeführter Subunternehmer von seiner Nennung in einem zweiten Team nichts weiss, ist Ausschluss nicht gerechtfertigt.

Page 12: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Ist das Angebot rechtzeitig und vollständig?

Ausschluss (keine weitere Prüfung des Angebotes)

nein

ja

ja

Hält die Anbieterin Arbeitsbedingungen und

Gleichbehandlungsgrundsatz ein?

nein

jaGibt es andere gesetzliche Ausschlussgründe?

ja

nein

ja

Erfüllt der Anbieter die Eignungskriterien?

ja

nein

Welches Angebot erfüllt die Zuschlagskriterien am besten?

Erfüllt das Angebot die zwingenden Leistungsanforderungen?

nein

Page 13: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Daniela Lutz 13 7. September 2005

4. Schritt: Erfüllung der zwingenden Leistungsanforderungen?

• Klare Unterscheidung im Pflichtenheft/Devis erforderlich• „Erfüllungsgrad der Anforderungen“ als taugliche

Umschreibung?• Muss-Soll-Wunsch-Anforderungen...

Page 14: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Ist das Angebot rechtzeitig und vollständig?

Ausschluss (keine weitere Prüfung des Angebotes)

nein

ja

ja

Hält die Anbieterin Arbeitsbedingungen und

Gleichbehandlungsgrundsatz ein?

nein

jaGibt es andere gesetzliche Ausschlussgründe?

ja

nein

ja

Erfüllt der Anbieter die Eignungskriterien?

ja

nein

Welches Angebot erfüllt die Zuschlagskriterien am besten?

Erfüllt das Angebot die zwingenden Leistungsanforderungen?

nein

Page 15: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Daniela Lutz 15 7. September 2005

5. SchrittEignungsprüfung

6. Schritt: Prüfung der Angebote gemäss Zuschlagskriterien

Page 16: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Daniela Lutz 16 7. September 2005

Matrixmodell zur Prüfung der Zuschlagskriterien

• Gewichtung und Skalierung – ein paar Tipps• Unterkriterien• ...zwischen Ermessensspielraum und

Manipulation

Page 17: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

4= sehr gut, erfüllt sämtliche Anforderungen, keine Lücken3= gut, erfüllt die Anforderungen mit kleinen, unwesentlichen Lücken2= genügend, erfüllt die Anforderungen eher knapp, grössere Lücken1= ungenügend, erfüllt die Anforderungen ungenügend, grobe Lücken 0= nicht vorhanden oder völlig ungenügende Erfüllung

Erfüllungsgrad Pflichtenheft

Gewichtung 40%

Dienstleistungen

Gewichtung 30%

Preis

Gewichtung 30%

Total

Punkte Punkte x Gewichtung

Punkte

Punkte x Gewichtung

Punkte

Punkte x Gewichtung

Anbieter A

3 1.2 2 0.6 4 1.2 3.00

Anbieter B

4 1.6 1 0.3 1.5 0.45 2.35

Anbieter C

2 0.8 4 1.2 3.5 1.05 3.05

Page 18: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Daniela Lutz 18 7. September 2005

Die Bewertung des Preises

• Berücksichtigung von Skonti?• Veränderung von Angebotspreisen• Das „Zürcher Modell“• Hinweise auf andere

Preisbewertungsmodelle

Page 19: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Daniela Lutz 19 7. September 2005

Berücksichtigung von Skonti

• VB.2004.00477 vom 12. Januar 2005, E. 4; HBA Kanton Zürich, Vergabe von Elektroinstallationen

Erstmalige generelle Stellungnahme des VGR ZH: Vergleichbarkeit muss gewährleistet sein

Berücksichtigung von Skonti ist zulässig, wenn Zahlungsfrist bekannt gegeben wird oder eine allgemeine Zahlungsfrist genannt wird und ein Skonto nicht ausgeschlossen wird. Im letzteren Fall sind nur Skonti für die nicht gekürzte Zahlungsfrist zulässig.

Offen gelassen, ob ein Skonto von 6% (für Zahlungsfrist 60 Tage) unüblich sei.

Page 20: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Daniela Lutz 20 7. September 2005

Veränderungen von Angebotspreisen

• VB.2004.00286 vom 13. Oktober 2004

Bleibt in den Ausschreibungsunterlagen für Belagssanierungen eine mögliche Etappierung vorbehalten und ist im Leistungsverzeichnis aber nur 1 (gesamthafte) Baustelleneinrichtung aufgeführt, handelt es sich um ein unzulässiges Abgebot, wenn der Anbieter einer Globale im Rahmen des Unternehmergespräches und bei Zusicherung, dass keine Etappierung erfolge, seine Globale um CHF 20‘000.- reduziert.

Page 21: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Daniela Lutz 21 7. September 2005

Berücksichtigung eines Skonto ist nicht zulässig, wenn er von Zahlungsmodalitäten abhängt, die nicht den Ausschreibungsunterlagen entsprechen (RB 2003 Nr. 59).

Tipp: Festlegung in den Ausschreibungsunterlagen, ob und unter welchen Voraussetzungen (Zahlungsfrist) ein Skonto angeboten werden kann.

Page 22: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Daniela Lutz 22 7. September 2005

Allgemeines zur Bewertung

• Mindestgewichtung des Preises? • BGer 2P.34/2005 vom 24. 5. 2005: Dass des VGer des

Kantons GR bei einer Pistenmaschinenbeschaffung eine minimale Gewichtung von 60% des Preises verlangte, ist nicht willkürlich.

• BGE 129 I 313: Mindestgewichtung des Preises: 20%• VB. 2003.00236 vom 28. 1. 2004: Bei komplexen

Sanitäringenieurarbeiten ist eine Gewichtung des Preises von 11.1% zulässig.

Page 23: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Daniela Lutz 23 7. September 2005

Bewertung des Preises

Das „Zürcher Modell“ (umfassend in VB.2003.00469 vom 21. 4. 2004)

• Erheblicher Ermessensspielraum bei der Bewertung

• Bewertung muss der Gewichtung Rechnung tragen

• Es ist nur die tatsächlich in Frage kommende Bandbreite möglicher Werte zu berücksichtigen.

• Definition einer „realistischerweise zu erwartenden Preisspanne“

Page 24: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Daniela Lutz 24 7. September 2005

Bewertung des Preises

• Wird die Bandbreite erst nach dem Vorliegen der Angebote festgelegt, könne auch die tatsächlich offerierten, ernsthaften Preise als Anhaltspunkte berücksichtigt werden.

• Bei Aufträgen nach Zeitaufwand ist die Methode nur beschränkt anwendbar.

Page 25: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Punkte (4= Max.)

100% = billigster „seriöser“ Preis

4

2

1

0

3

100% 110% 120% 140%130%

Festlegen einer Preisspanne

Minus-punkte

?

Page 26: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Daniela Lutz 26 7. September 2005

Bewertung des Preises

Andere (zulässige) Preisbewertungsmodelle

• Bildung von Quotienten• Unterschiedliche Bewertung verschiedener

Preiselemente (Einheitspreise-Regieansätze, Life Cycle Costs, Preisangebote für verschiedene Phasen eines Projektes, Optionen etc.).

• Bildung von Durchschnittswerten• Plausibilitätsabzüge?

Page 27: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Daniela Lutz 27 7. September 2005

Bewertung des Preises

Andere (zulässige) Preisbewertungsmodelle z.B.

Tiefstes Angebot + Preisspanne - beurteiltes Angebot__________________________________________________ x

Gewichtung

Tiefstes Angebot + Preisspanne – tiefstes Angebot

Page 28: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Daniela Lutz 28 7. September 2005

Publikation des Zuschlags

• VB.2004.00477 vom 12. 1. 2005 in BEZ 2005 S. 20f.

Page 29: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Daniela Lutz 29 7. September 2005

Umgang mit Varianten

• Der Vergabestelle steht bei der Beurteilung von Varianten ein weites Ermessen zu.

• Es ist Sache des Anbieters, die Vorzüge seiner Variante klar darzustellen.

• VB.2003.00268 vom 21.4.2004 (Ausrüstung Regenklärbecken)

Page 30: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Daniela Lutz 30 7. September 2005

Umgang mit Varianten

• Auch eine Variante ohne gleichzeitiges Grundangebot ist nicht von vornherein ausgeschlossen (ausser dies sei aus Gründen der Vergleichbarkeit erforderlich oder verlangt). Ist die Variante nicht ausschreibungskonform, ist das Angebot auszuschliessen (VB.1999.00212 vom 17. 2. 2000).

• Reduziert eine Vergabestelle aufgrund einer Variante ihre Leistungsanforderungen, muss den anderen Anbietern die Gelegenheit für eine Anpassung ihrer Offerte gegeben werden.

Page 31: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Daniela Lutz 31 7. September 2005

Umgang mit Varianten

• Auf dieses Erfordernis darf aber verzichtet werden, wenn die Aufrechnung des Preisvorteils zu keinem anderen Ergebnis führt (vgl. dazu den m.E. schwer nachvollziehbaren Entscheid VB.2004.00006 vom 20. Juli 2004 - Lieferung von PCs)

Page 32: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Daniela Lutz 32 7. September 2005

Lose und Teilangebote

Klare Angaben in den Ausschreibungsunterlagen Ausschlussgründe definieren

Gemeinsame und separate „Los-Ausschreibungen“ – Umgang mit „Kombirabatten“?

Page 33: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Daniela Lutz 33 7. September 2005

Fragerunden während der Offerterstellungsphase

Fristen, Form Kommunikation der Antworten Persönliche Besprechungen „Workshops“

Zulässigkeit und Massnahmen Gleichbehandlung –

Geschäftsgeheimnisse/Vertraulichkeit – Gefahr von Abgeboten

Page 34: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Daniela Lutz 34 7. September 2005

Besonderheiten des selektiven Verfahrens

Wann ist Wahl des SV sinnvoll? Instrument für langjährige „Partnerwahl“? Zulässigkeit „langgezogener“ selektiver

Verfahren Vorteile-Nachteile Doppelprüfung von Elementen der Eignung Selektive Verfahren und Kommunikation Selektive Verfahren und aufschiebende

Wirkung in einem Beschwerdeverfahren

Page 35: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Daniela Lutz 35 7. September 2005

Blick in die Zukunft?Wettbewerblicher Dialog (Art. 29 RL 2004/18/EG)

Au

swah

l geeig

nete

rA

nb

iete

r

Dialog mit Anbieter A Ab

sch

luss D

ialo

g

Dialog mit Anbieter B

Dialog mit Anbieter C

Dialog mit Anbieter D

Au

fford

eru

ng

für

en

dg

ültig

es A

ng

eb

ot

Angebots-ausarbeitung

Page 36: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Daniela Lutz 36 7. September 2005

Herzlichen Dank!

RA Daniela LutzLindtlaw Anwaltskanzlei

Hauptstrasse 39, 8280 Kreuzlingen 071 678 10 10 Klausstrasse 43, 8008 Zürich043 818 55 [email protected]

Page 37: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

Fragestellung

Beurteilungs-instrument

Art der Beurteilung

Produkt Was soll beschafft werden?

Zwingend einzu-haltende Produkte-anforderungen gemäss Leistungs-verzeichnis

erfüllt/nicht erfüllt

Anbieter Welche Fähigkeiten muss der Anbieter haben?

Eignungskriterien erfüllt/nicht erfüllt

Angebot Wie gut ist das Angebot?

Zuschlagskriterien

+++/---besser/schlechter erfüllt

Page 38: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

4= sehr gut, erfüllt sämtliche Anforderungen, keine Lücken3= gut, erfüllt die Anforderungen mit kleinen, unwesentlichen Lücken2= genügend, erfüllt die Anforderungen eher knapp, grössere Lücken1= ungenügend, erfüllt die Anforderungen ungenügend, grobe Lücken 0= nicht vorhanden oder völlig ungenügende Erfüllung

Erfüllungsgrad Pflichtenheft

Gewichtung 40%

Dienstleistungen

Gewichtung 30%

Preis

Gewichtung 30%

Total

Punkte Punkte x Gewichtung

Punkte

Punkte x Gewichtung

Punkte

Punkte x Gewichtung

Anbieter A

3 1.2 2 0.6 4 1.2 3.00

Anbieter B

4 1.6 1 0.3 1.5 0.45 2.35

Anbieter C

2 0.8 4 1.2 3.5 1.05 3.05

Page 39: OFFERTBEHANDLUNG UND ZUSCHLAG RA Daniela Lutz Lindtlaw Anwaltskanzlei Kreuzlingen und Zürich Baudirektion Kanton Zürich Schulung Submissionsrecht 7. September

4= sehr gut, erfüllt sämtliche Anforderungen, keine Lücken3= gut, erfüllt die Anforderungen mit kleinen, unwesentlichen Lücken2= genügend, erfüllt die Anforderungen eher knapp, grössere Lücken1= ungenügend, erfüllt die Anforderungen ungenügend, grobe Lücken 0= nicht vorhanden oder völlig ungenügende Erfüllung

Erfüllungsgrad Pflichtenheft

Gewichtung 40%

Dienstleistungen

Gewichtung 30%

Preis

Gewichtung 30%

Total

Punkte Punkte x Gewichtung

Punkte

Punkte x Gewichtung

Punkte

Punkte x Gewichtung

Anbieter A

3 1.2 2 0.6 4 1.2 3.00

Anbieter B

4 1.6 1 0.3 0 0 2.35

Anbieter C

2 0.8 4 1.2 3.2 0.96 2.96