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Mit der Unterstützung des EPC-Unternehmens Alghanim International (AIGTC) und von ABB als Hauptlieferant für elektrische Systeme und Regelsysteme hat das Ministry of Electricity and Water in Kuwait eine 800-MW-Gasturbinen- anlage gebaut. Das Werk konnte mehr als einen Monat schneller in Betrieb genommen und zu voller Leistung hochgefahren werden als vertraglich vorgesehen. ABB Leittechnik für zwei Kraftwerksneubauten in Brasilien Im Mai erhielt ABB den Leittechnikauftrag für zwei kohlebefeuerte Kraftwerksneubauten in Brasilien. Die Kraftwerke Pecem, 2x360 MW und Itaqui, 1x360 MW werden von dem Inde- pendent Power Producer EdP, Portugal, und der brasilianischen Bergbaugesellschaft MPX betrieben. EGATROL und TURBOTROL für 1,200-MW-Terga Kraftwerk, Algerien ABB liefert für das Kraftwerk Terga in Algerien die komplette Turbinenleittechnik zu drei in Single-Shaft-Bauweise angeordneten Gas- und Dampfturbinen. Der Auftrag umfasst drei EGA- TROL- und drei TURBOTROL-Leitsysteme, die vollständige Fernbedienung aus dem zentralen Kommandoraum sowie das gemeinsame Infor- mationsmanagement und Archivierungssystem PGIM. Der Betreiber des Kraftwerks ist Sonel- gaz, der bereits die Kraftwerke Relizane und F’Kirina mit ABB Leittechnik betreibt. Fujairah F2 2,000 MW – der weltweit zweitgrösste IWPP ABB liefert für das Kraftwerk Fujairah F2 in den Vereinigten Arabischen Emiraten fünf Gas- turbinenleitsysteme EGATROL zu Alstom GT26 Gasturbinen einschließlich des Informations- management und Archivierungssystems PGIM und der Fernsteuerungsausrüstung. Der Betreiber der Anlage ist Abu Dhabi Water and Electricity Authority (ADWEA). ABB liefert komplette Turbinenleit- technik für das Flevo Kombikraftwerk ABB liefert für das 870 MW Kraftwerk Flevo in den Niederlanden die komplette Turbinenleit- technik zu zwei in Single-Shaft-Bauweise ange- ordneten Gas- und Dampfturbinen. Der Auftrag umfasst zwei EGATROL- und zwei TURBOROL- Leitsysteme, die vollständige Fernbedienung aus dem zentralen Kommandoraum sowie ein gemeinsames Informationsmanagement- und Archivierungssystem PGIM. Der Betreiber des Kraftwerks ist Electrabel. Kraftwerk Az Zour EPP08 in Kuwait in Rekordzeit errichtet Fortsetzung auf Seite 2 Power Generation News 11 I November 2008 HIGHLIGHTS

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Page 1: Power Generation News 11 I Kraftwerk Az Zour HIGHLIGHTS€¦ · and Electricity Authority (ADWEA). ABB liefert komplette Turbinenleit-technik für das Flevo Kombikraftwerk ABB liefert

Mit der Unterstützung des EPC-Unternehmens Alghanim International (AIGTC) und von ABB als Hauptlieferant für elektrische Systeme und Regelsysteme hat das Ministry of Electricity and Water in Kuwait eine 800-MW-Gasturbinen- anlage gebaut. Das Werk konnte mehr als einen Monat schneller in Betrieb genommen und zu voller Leistung hochgefahren werden als vertraglich vorgesehen.

■ ABB Leittechnik für zwei Kraftwerksneubauten in BrasilienIm Mai erhielt ABB den Leittechnikauftrag für zwei kohlebefeuerte Kraftwerksneubauten in Brasilien. Die Kraftwerke Pecem, 2x360 MW und Itaqui, 1x360 MW werden von dem Inde-pendent Power Producer EdP, Portugal, und der brasilianischen Bergbaugesellschaft MPX betrieben.

■ EGATROL und TURBOTROL für 1,200-MW-Terga Kraftwerk, AlgerienABB liefert für das Kraftwerk Terga in Algerien die komplette Turbinenleittechnik zu drei in Single-Shaft-Bauweise angeordneten Gas- und Dampfturbinen. Der Auftrag umfasst drei EGA-TROL- und drei TURBOTROL-Leitsysteme, die vollständige Fernbedienung aus dem zentralen Kommandoraum sowie das gemeinsame Infor-mationsmanagement und Archivierungssystem PGIM. Der Betreiber des Kraftwerks ist Sonel-gaz, der bereits die Kraftwerke Relizane und F’Kirina mit ABB Leittechnik betreibt.

■ Fujairah F2 2,000 MW – der weltweit zweitgrösste IWPPABB liefert für das Kraftwerk Fujairah F2 in den Vereinigten Arabischen Emiraten fünf Gas-turbinenleitsysteme EGATROL zu Alstom GT26 Gasturbinen einschließlich des Informations-management und Archivierungssystems PGIM und der Fernsteuerungsausrüstung. Der Betreiber der Anlage ist Abu Dhabi Water and Electricity Authority (ADWEA).

■ ABB liefert komplette Turbinenleit- technik für das Flevo KombikraftwerkABB liefert für das 870 MW Kraftwerk Flevo in den Niederlanden die komplette Turbinenleit-technik zu zwei in Single-Shaft-Bauweise ange-ordneten Gas- und Dampfturbinen. Der Auftrag umfasst zwei EGATROL- und zwei TURBOROL- Leitsysteme, die vollständige Fernbedienung aus dem zentralen Kommandoraum sowie ein gemeinsames Informationsmanagement- und Archivierungssystem PGIM. Der Betreiber des Kraftwerks ist Electrabel.

Kraftwerk Az Zour EPP08 in Kuwait in Rekordzeit errichtet

Fortsetzung auf Seite 2

Power Generation News 11 I November 2008

H I G H L I G H T S

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Die größte Herausforderung für alle Beteiligten war die Anforderung, das Projekt innerhalb einer extrem kur-zen Frist auszuführen. Vom ersten Spatenstich Mitte

September 2007 bis zur kommerziellen Inbetriebnahme am 31. Juli 2008 vergingen gerade einmal zehneinhalb Monate – das ist für ein Projekt dieser Größenordnung Geschwindig- keitsrekord! Die Notstromanlage war im Sommer 2008 bereits voll betriebsbereit und sorgte zuverlässig dafür, dass in der Jahreszeit mit den extremsten klimatischen Bedin-gungen keine Netzausfälle auftraten. Das Kraftwerk Az Zour wird genutzt, um den Strombedarf des Emirats Kuwait in

Fortsetzung von Seite 1: KRAFTWERK Az zOUR EPP08 IN KUWAIT IN REKORDzEIT ERRIcHTET.

den sehr heißen Sommermonaten zu decken, und trägt dazu bei, den rasant wachsenden Energiebedarf des Landes zu befriedigen. Das Vertrauen des Kunden in die Einhaltung der knappen Lieferfrist und der gute Ruf von ABB auf dem loka-len Markt führten dazu, dass ABB den Zuschlag für das Projekt erhielt.

Grosser ABB-LieferumfangIm Rahmen des Auftrags lieferte ABB fünf EGATROL Gastur-binen-Leitsysteme mit System 800xA-Bedien- und Beobach-tungssystem einschließlich Inbetriebnahme, statischen Erre-gersystemen und statischen Anfahrsystemen für die Gastur-binen, ferner gehörten die Regelungs- und Schutzsysteme für die Unterstationsautomation sowie eine vollständige gas-isolierte Unterstation (GIS) und die komplette elektrische Anlagenperipherie (electrical Balance of Plant, eBoP) zum Lieferumfang. Außerdem wurde ABB vom EPC Alghanim mit der Lieferung des Leitsystems für den für die Nebenanlagen und der Ausrüstung für die Fernsteuerung beauftragt.

Dank der hervorragenden Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Parteien und der engen Beziehung zum Kunden und zum Generalunternehmer während der gesamten Pro-jektausführung konnte ABB den sehr ehrgeizigen Projektzeit-plan einhalten.

Die gesamte Erzeugungskapazität Kuwaits im Umfang von 10,000 MW beruht auf thermischen Kraftwerken, und der Pro-Kopf-Stromverbrauch von 14,000 kWh im Jahr zählt zu den höchsten der Welt. Ursächlich hierfür sind die starke Nutzung von Klimaanlagen, die Trinkwassererzeugung durch Meerwasser-Entsalzung und die stark subventionierten Elek-trizitätspreise. Das extreme Klima und rasante Wirtschafts- und Bauwachstum wird den Strombedarf in den kommen-den Jahren voraussichtlich um 8-10 Prozent steigen lassen.

Best Paper Prize von Elsevier und IFAC für fortschrittliche RegelungsverfahrenElsevier Ltd. und die International Federation of Auto-matic Control (IFAC) verliehen ABB den Preis für den besten Beitrag, der zwischen 2005 und 2008 erstellt wurde. Die honorierte Arbeit geht auf ein gemeinsames Forschungsprojekt von BASF, der Universität Stuttgart und der ABB aus den Jahren 2003 und 2004 zurück. ABB steuerte die Optimierungssoftware und Know-how bei, das zur Evaluierung von nichtlinearer, modellprä-diktiver Regelung an einem industriellen Polymerisa- tionsreaktor verwendet wurde.

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Rauchgasbehandlung

ThermischeSeite

Brennstoff-Management

SpeisewasserSystem

Turbinen-überwachung

Elektrische Seite Blockregelung

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Während der letzten Jahre hat die Bedeu-tung der Verwendung von Simulationsmo- dellen über den kompletten Lebenszyklus eines Kraftwerkes hinweg ständig zuge- nommen. Das beginnt mit zeitigen Design-Studien, setzt sich mit der Verwendung von Kraftwerkssimulatoren für die Inbe-triebnahme, für Abnahmetests und zum Training von Bedienpersonal fort und erstreckt sich bis hin zur modellbasierten Online-Optimierung und Wartungsplanung. Gleichzeitig werden die zu beherrschen-den Systeme und ihre Wechselwirkungen immer komplexer.

Diese Trends gelten nicht nur für die Energiewirtschaft. Das Eurosyslib-Projekt wurde ins Leben gerufen, um die Anstrengungen von mehr als 20 Partnern aus

verschiedenen europäischen Ländern zu bündeln und mit der Entwicklung von hersteller- und domänenübergreifenden Modellbibliotheken die europäische Führerschaft auf dem Gebiet der Systemmodellierung zu stärken.

ABB engagiert sich im Eurosyslib-Projekt zusammen mit anderen führenden Unternehmen auf dem Gebiet der Ener-

gie- und Automatisierungstechnik mit der Erstellung einer neuen Bibliothek zur Modellierung von Kraftwerken. Die Opti-mierung komplexer Systeme wird erleichtert durch eine hohe Effizienz der graphischen Systemmodellierung, die Wieder-verwendung von existierenden Lösungen, sowie durch die Verbesserung der Transparenz und der Reproduzierbarkeit von Ergebnissen. Projekte, welche die Automatisierung und Instrumentierung ebenso abdecken wie die Elektro- technik und die Mechanik, werden durch die Verwendung von qualitativ hochwertigen Simulationsmodellen ein neues Quali- tätsniveau erreichen. So werden auch Systemoptimierungen für die Integration der elektrischen und der mechanischen Nebenanlagen und Hilfssys- teme möglich.

Das Eurosyslib-Projekt läuft bis zum Jahr 2010. Bereits heute profitiert ABB von dem Engagement durch den Zugriff auf neueste Entwicklungen zur Systemmodellierung und ihre frühzeitige Anwendung in aktuellen Projekten. Das Euro-syslib-Projekt wird über das Programm ITEA 2 (Information Technology for European Advancement) gefördert. Die Mitarbeit von ABB an Eurosyslib wird durch das Bundes- ministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt.

Über die Simulation zum System

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Im November 2006 wurde der Grund- stein für den neuen Steinkohlekraft-werksblock „Walsum 10“ in Duisburg gelegt. ABB erhielt vom General- unternehmer Hitachi Power Europe GmbH (HPE), der den Kraftwerksblock im Auftrag der Evonik gemeinsam mit dem Konsortialpartner Hitachi Ltd. (HTC) errichten wird, den Lieferanteil für die komplette Elektro- und Leit-technik, wobei ABB Konsortialführer im Konsortium mit Controlmatic ist.

Mit „Walsum 10“ wird zum ersten Mal nach elf Jahren wieder ein Steinkohlekraftwerksblock in Deutsch-land errichtet. Er gehört zur 790 MWel.-Klasse und

wird mit einem Nettowirkungsgrad von mehr als 45 Prozent eines der modernsten und effizientesten Steinkohlekraft- werke in Europa.

ABB liefert komplettes eBoP-Paket

Der ABB-Lieferumfang umfasst die Elektrotechnik mit den wesentlichen Komponenten Generatorschalter, Transforma-toren, Mittel- und Niederspannungsschaltanlagen, sowie die Haupt-, Turbinenleittechnik und Kesselschutz, Mess- und Analysetechnik, inkl. des kompletten zugehörigen Engineer-ing, der Montage, Inbetriebnahme und Anwenderschulung.

Ergänzend wurden wir Mitte 2007 von der Magdeburger Förderanlagen und Baumaschinen GmbH (FAM) mit der Planung, Lieferung, Montage und Inbetriebnahme der Inne-ren Leittechnik für den Umfang der Bekohlungsanlage beauftragt.

Dieser erste Auftrag mit HPE als Generalunternehmer und Verfahrenslieferant stellte das gesamte Planungs- und Abwicklungsteam vor anspruchsvolle Aufgaben, die allesamt erfolgreich gelöst wurden

■ die elektrische Gesamtauslegung der Blockschaltung einschließlich Leistungsauslegung der Haupttransforma- toren zur Einhaltung der Netzanschlussbedingungen für das RWE-Netz (Grid-Code),■ die bauseitig sehr kompakte Anlage stellte hohe Anforde- rungen an die Einpassung und Logistik der Bauteile,■ weitgehend einsträngige elektrische Eigenbedarfsanlage ohne Redundanzen der Hauptkomponenten.

Anlieferung per Schiffstransport auf dem Rhein

Für die elektrischen Hauptkomponenten der Energieab- leitung z.B.:– Maschinentransformator 420/21 kV, 890 MVA– Generator-Leistungsschalter und Generatorableitung (Außendurchmesser 1,8 m) für 21 kV, 28,000 A– 2 Eigenbedarfstransformatoren 21/10,5/10,5 kV, 70 MVA und 21/15,75 kV, 63 MVA

wurden die Werksabnahmen mit HPE und Evonik inzwischen erfolgreich durchgeführt, und die Auslieferungen haben begonnen. Die Anlieferung des Maschinentransformators mit einem Transportgewicht von 407 t erfolgt im ABB- Leistungsumfang per Schiffstransport auf dem Rhein direkt aus dem Werk Bad Honnef zum Trafo-Fundament im Kraftwerk Walsum.

Modernstes und effizientestes Steinkohlekraftwerk Europas.

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ABB hat durch die erfolgreiche Arbeit während der Ange-botsphase auch die elektrischen Hauptkomponenten rund um den 962 MVA-Hitachi-Generator in Auftrag:

■ Statische Erregungseinrichtung Typ Unitrol 5000, ■ Elektrischer Generator- und Blockschutz Typ IED 670■ Synchronisiereinrichtung Typ Synchrotact 5

Die Lieferungen werden bis Ende 2008 abgeschlossen sein.

Zusätzlich zur Leittechnikplanung und -lieferung inkl. Mon- tage und Inbetriebnahme hat uns HPE aufgrund unserer großen Erfahrung im Bereich Turbinenleittechnik, insbe- sondere auf dem europäischen Markt, das „basic Engineer- ing“ für die Turbinenregelung der japanischen Turbine beauftragt.

In der Leittechnik läuft derzeit das Engineering und die ersten Lieferungen werden gegen Ende 2008 erfolgen.

Modernstes und effizientestes Steinkohlekraftwerk Europas.

Neben der Turbinenregelung erfolgen auch die komplexen Regelungen zur übergeordneten Fahrweise der Gesamt- anlage (Blockregelung) auf Basis des ABB-Know-hows auf diesem Gebiet. Die ersten Montagearbeiten erfolgten ab Ende 2006 für den Baustrom inkl. des Umbaus vorhandener Schaltanlagen im Block 9, sowie Erdung und Blitzschutz. Die Montage der Hauptlieferungen begann im Mai 2008. Die Inbetrieb-nahmearbeiten begannen im September 2008. Die Inbe-triebnahme umfasst neben der kompletten Elektro- und Leittechnik u.a. auch die verantwortliche elektrische Block-inbetriebnahme zusammen mit dem Generatorlieferanten, z.B. die notwendigen Sekundär- und Primärprüfungen des Blockschutzes, Abnahmeversuche zum Nachweis der garantierten Blockleistung, Stabilitätsnachweise wie Last-abwurfversuche, etc. Die Aufnahme des kommerziellen Betriebs ist Anfang 2010 vorgesehen.

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Grösstes Kraftwerks- und Wasserprojekt Katars

We are building the future: Electricity for EuropeDer diesjährige VGB Kongress Kraftwerke 2008 in Stuttgart mit begleitender Fachaustellung beschäftigte sich mit den Herausforderungen der praktischen Umsetzung geeigneter Stromerzeugungsstrategien für Europa, die den hohen Anforderungen an Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit und Umweltschonung wie sie durch die Ziele der EU definiert sind gerecht werden.

Mit neuem Rekord von etwa 1600 Besuchern und mehr als 110 Ausstellern zeigte der internationale „VGB-Kon-gress Kraftwerke“ auch in diesem Jahr, dass ein enormes Interesse an den politisch, wirtschaftlich und technisch orientierten Aspekten bei der Weiterentwicklung der europäischen Stromerzeugung besteht. Hersteller undBetreiber zeigten sich davon überzeugt dass auch zukünftig nur ein breiter Energiemix das gewohnt hohe Qua-litätsniveau und die Versorgungssicherheit der Stromerzeugung erhalten kann, in dem jede Form der Erzeugung eine notwendige und unverzichtbare Option darstellt. Dazu bedarf es eines stabilen Marktumfelds, das die not-wendigen Investitionen in neue Kraftwerke, aber auch in Forschung und Entwicklung in neue Technologien und Demonstrationsanlagen langfristig trägt.

ABB erhielt im April von Hyundai Engi-neering and Construction (HDEC), Korea, den Auftrag zur Lieferung der gesamten Elektrotechnik sowie der Netzanbindun-gen für das Kombikraftwerk Ras Laffan C in Katar. Das Kombikraftwerk und die Entsalzungsanlage Ras Laffan C wird das größte Kraftwerks- und Wasserprojekt in Katar mit einer Energieerzeugung von 2,730 MW, durch 8 Gas- und 4 Dampf-turbinen, und der Produktion von mehr als 286,000 Kubikmeter Trinkwasser am Tag, durch 10 Meerwasserentsalzungs-einheiten.

Das Wasser und die Elektrizität werden über einen Zeitraum von 25 Jahren von dem lokalen EVU Kahramaa gekauft. Die ersten Strom- und Wasser-

lieferungen werden bereits in 2010 erfolgen, um die schnell wachsende Nachfrage nach elektrischer Energie und Wasser in Ras Laffan Industrial City zu erfüllen. Die volle Lieferkapa-zität wird im April 2011 erreicht.

ABB liefert 400 kV-, 220 kV- und 132 kV-gasisolierte Schalt-anlagen, die 800 MVA-Netztransformatoren und die kom-pletten elektrischen Systeme, wie Generatorableitungen und Leistungsschalter, die Mittel- und Niederspannungsschalt-anlagen, Notstromversorgungssysteme und die kompletten Kabelsysteme für das Kraftwerk. Die ABB-Leistungen umfassen das gesamte Systemaus- legung, Engineering, die Montageüberwachung, die Inbe-triebnahme und das Kundentraining.

Hervorragende ReferenzenAusschlaggebend für den Erhalt des Auftrages waren die hervorragenden Referenzen der ABB-Produkte in Katar. Ras Laffan C ist das dritte Kraftwerksprojekt in Katar mit dem Endkunden Kahramaa nach Ras Abu Fontas B und Qatalum sowie einer Vielzahl von großen Schaltanlagenprojekten. ABB hat HDEC bereits in der Akquisitionsphase des Projek-tes unterstützt und gewährleistet durch seine stringente Systemintegrationsfähigkeit die ehrgeizigen Projektziele, wie kurze Lieferzeiten und hohe Qualitäts- und Effizienz- ansprüche in Katar. Insgesamt werden mehr als 3,7 Mrd. USD von dem Inves- torenkonsortium Suez Energy International/Mitsui zusammen mit der staatlichen Qatar Electricity Water Corp. und Qatar Petroleum investiert.

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MVA Pfaffenau: Höchste Umweltstan-dards und niedrigste Emmissionswerte

Die Wiener Kommunal- und

Umwelttechnik beauftragte ABB

mit der Ausrüstung der Elektro-

technik und Prozessleittechnik

sowie der Infrastrukturanlagen

für die MVA Pfaffenau. Die MVA

Pfaffenau ist nach Fertigstellung

die dritte und größte Müllverbren-

nungsanlage Wiens.

Optimale Verwertung des Restmülls Der Müll wird mit rund 200 Fuhren pro Tag mit Müllfahrzeugen antransportiert, bei der Ein-fahrt in das Umweltzentrum gewogen und auf radioaktive Substanzen untersucht, um dann in den 18,000 m³ fassenden Müllbunker ge-kippt zu werden. Der Müllbunker ist mit zwei Müllkränen ausgestattet, mit denen die Abkipp-stellen frei geräumt werden, der angelieferte Müll vermischt wird und der vermischte Müll in die Aufgabetrichter der beiden Verbrennungs-roste aufgelegt wird. Pro Stunde werden so rund 16 Tonnen Restmüll pro Verbrennungsrost verbrannt. Die bei der Verbrennung entstehen-de Wärme wird zur Erzeugung von Dampf genutzt, welcher mit 40 bar und 400 Grad Celsius in eine Dampfturbine zur Stromerzeugung geleitet wird. Die danach verbleibende Energie in Form von Wärme wird zusätzlich zur Speisung des Fernwärmenetzes genutzt.

Höchste Umweltstandards und niedrigste EmissionswerteFür die bei der Verbrennung anfallende Schlacke ist das Ende des Prozesses noch nicht erreicht, mit Magnetabscheidern

wird diese in die Fraktionen Schrott (Altmetall) und Schlacke getrennt. Der Schrott wird als wertvoller Rohstoff weiter ver-wertet. Nachdem die Rauch- gase bereits ihre Wärme zur Energieerzeugung abgeben mussten, werden diese nun auch noch durch eine vierstufi-ge Rauchgasreinigungsanlage, bestehend aus einem Elektro- filter, einer zweistufigen Nass-wäsche, einem Aktivkohlefilter und einer Entstickungsanlage,

geführt. Damit werden höchste Umweltstandards gesetzt und niedrigste Emissionswerte erreicht. Die Abwässer aus der zweistufigen Nasswäsche werden in einer internen Abwasserbehandlungsanlage gereinigt. Der in der Schlamm-entwässerung anfallende Filterkuchen wird in Transport- mulden oder „Big bags“ abgeworfen und zur Endlagerung in Untertagedeponien gebracht. In der MVA Pfaffenau können so jährlich bis zu 250,000 Tonnen Restmüll aus Wien entsorgt werden. Daraus entste-hen jährlich rund 65 GWh Strom und 410 GWh Fernwärme.

ABB Lieferumfang für Elektro- und Leittechnik

Elektrisches System Anzahl Leittechnische Funktion Anzahl

Mittelspannungsfelder 20kV (ZS1) 18 Analoge Signale 1385EB-Trafo 20/0,69 bzw. 0,4kV 11 Binäre Signale 12232NS-Schaltanlage Felder (MNS) 174 Serielle Schnittstellen 4608Wechselrichter 100kVA 2 Parallele Schnittstellen 97DC/DC-Wandler 2 Vorort-Steuerstellen 17220 V-Batterien 2 Einzelsteuerungen 62Frequenzumrichter 8 Funktionsgruppen 242Notstromdiesel 1,25 MVA 2 Einzelregelungen 164Brandmeldeanlagen Führungsregler 8Videoanlage Elektronikschränke 122Beleuchtung und Steckdosen B&B-Monitore 24Emissionsdatenauswertung Prozess- und Trendbilder 306

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Modernste informations- technische Anbindungen in Kombination mit optimaler VerfahrensumsetzungDie Traun, von alters her eine bedeutende Ader der oberösterreichischen Wirtschaft, erregte infolge ihres relativ reichen Wasserangebotes und ihres Gefälles schon frühzeitig

das energiewirtschaftliche Interesse. In den Jahren 1977 bis 1980 wurden an der unteren Traun die Kraftwerke Marchtrenk und unmittelbar danach 1980 bis 1983 Traun Pucking errichtet.

Die Kraftwerke sind mit jeweils zwei Kaplanturbinen mit vertikaler Welle ausgerüstet. Die Stromerzeugung erfolgt durch Drehstrom-Synchrongeneratoren mit je

26 MVA Scheinleistung.

Im Zuge der Erneuerung der elektro- und leittechnischen Einrichtungen wurde ABB mit der Lieferung der Kraftwerks-leittechnik, der Turbinenregler und der Erregung beauftragt.Die Automatisierung der Anlagen erfolgt auf Grundlage von System 800xA mit redundanten AC 800M Controllern. Die beiden Kraftwerke, die ca. 11 km voneinander entfernt lie-

gen, werden durch Lichtwellenleiter Datenleitungen verbun-den. Das TCP/IP-Netzwerk wird anlagenübergreifend aus-geführt. Dies ermöglicht dem Kunden die gesamte Bedie-nung und Konfigurierung der beiden Kraftwerke von jedem Bedienplatz aus, wodurch eine bessere Betriebsführung erreicht wird.

Die Umsetzung der wasserkraftspezifischen Anforderun-gen erfolgt auf Basis des Hydro Setups von System 800xA, wobei neben der Steuerung auch der Turbinenregler inklu- sive der Turbineninstrumentierung erneuert wird.

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ABB liefert komplettes EMSR-Paket für schweizerische Papierfabrik

Um einen kontinuierlichen, störungsfreien Betrieb für die nächsten 15 bis 20 Jahre zu gewährleisten, hat die schweizerische Energie Biberist AG eine Aufrüstung der Turbinenleittechnik von ABB bestellt, inklu-sive Elektrotechnik, Messung, Steuerung und Regelung (EMSR).

Kerngeschäft der Energie Biberist AG (EBAG) ist die zuverlässige Versorgung der benachbarten Papier- fabrik der Firma M-real mit Prozessdampf und Strom.

Als Primärenergie verwendet EBAG umweltfreundliches Erd-gas, das zur besseren Energienutzung mittels Kraft-Wärme- Koppelung in Wärme und Elektrizität umgewandelt wird. Im Produktionsprozess wird an verschiedenen Stellen die Ab- wärme durch Wärmerückgewinnungsanlagen erneut genutzt.

Effizienter Betrieb und UnterhaltDie neue Turbinenleittechnik von ABB basiert auf der be-

währten Technik ADVANT AC160, die bisher schon in meh-reren hundert Dampfturbinen und Gasturbinen aller Leis-tungsklassen erfolgreich eingesetzt wurde. Messungen und Regelabweichungen werden kontinuierlich überwacht und können jederzeit eingesehen werden. Somit wird ein effi-zienter Betrieb und Unterhalt ermöglicht. Neben der Turbi-nenleittechnik gehören auch die elektrischen Systeme für Schutz, Synchronisierung und Regelung des Generators zum Lieferumfang.

Die ursprünglich von ABB hergestellte Dampfturbine ist seit 27 Jahren in Betrieb. Gesteuert wurde sie durch einer Leittechnik aus dem Jahr 1981, die hauptsächlich noch in Relaissteuerung ausgeführt, beziehungsweise mit analogem Regelsystem implementiert war. Die Inbetriebnahme der neuen Turbinenleittechnik erfolgte im Oktober 2008. Mit dieser modernen und innovativen Gesamtlösung, die auf den individuellen Prozessen und Bedürfnissen von EBAG basiert, ist eine optimale Voraussetzung geschaffen, auch in Zukunft eine reibungslose Papierproduktion zu gewährleisten.

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Die Vorarlberger Illwerke AG errichtete in Gaschurn- Partenen ihr leistungs-stärkstes Pumpspeicher-kraftwerk. Das Kopswerk II liefert hochwertigen Spitzenstrom und Regel-energie aus erneuerbarer Wasserkraft. Im Septem-ber 2004 wurde mit dem Bau des neuen Kraftwerks begonnen.

Das Kopswerk II wurde als Pumpspeicherkraftwerk par-allel zum bestehenden Kops-

werk I errichtet und mit drei hoch-flexiblen und rasch regelbaren Maschinensätzen mit je 175 MW- Pelton-Turbinen ausgestattet, die sowohl Turbinen, als auch Pumpbe-trieb sowie in kombinierter Fahrweise Regelpumpbetrieb erlauben.

Anlagenteile im BerginnerenAlle großen Anlagenteile des Kops-werkes II liegen im Berginneren. Hier-für erfolgte der Ausbruch der Maschi-nenkaverne mit einem Felsausbruch-Volumen von etwa 113,000 m3: Länge ca. 88 m, Breite maximal ca. 30,5 m, Höhe maximal ca. 60,5 m.

Dazu noch Transformatorkaverne: Länge ca. 45 m, Breite ca. 15 m, Höhe maximal 14,2 m, Schieberstollen, 3 Unter-wasser-Druckluftkammern, ein Unterwasser-Wasserschloss sowie Zugangs- und Kabel- und Fluchtstollen. Drei vertikal-achsige Maschinensätze mit je sechsdüsiger Freistrahltur- bine, Synchronmotor/-generator, hydraulischem Synchro-nisierwandler mit Zahnkupplung und dreistufiger Speicher-pumpe. Der Energietransport erfolgt von der Kaverne bis zur SF6-Schaltanlage mittels 400 m langem 275-kV-PE- Kabel und von dort bis zur 30-km entfernten Umspannan-lage über die bestehende 220-kV-Kraftwerksdirektleitung Partenen-Bürs.

Nach einer Bauzeit von ca. 3,5 Jahren wurde die erste Maschine Ende April 2008 ans Netz synchronisiert. In wei-terer Folge wurden die Maschinen 2 und 1 bis Ende Juni

erfolgreich synchronisiert. Es erfolgten nach intensiven Tests der Hilfsbetriebe und Unterautomatiken die Versuche für die Anfahr-/Stillsetzautomatik sowie den mechanischen Schutz. Die erste Maschine nahm im August 2008 den Probebetrieb auf.

Sehr hohe AnforderungenABB spielt bei der Errichtung des Kraftwerkes eine wesent- liche Rolle. Insgesamt wurden an ABB drei Aufträge ver- geben. Lieferung, Montage und Inbetriebnahme der leittech- nischen Anlagen, der Generatorableitung und der 220 kV-SF6-Schaltanlage (Reihe 300).

Die SF6-Schaltanlage wurde bereits im November 2005 vom Netz her betriebsmäßig mit dem Lünerseewerk bis auf 265 kV hochgefahren.

Kopswerk II: Geregelte Energie aus Wasserkraft

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Damit befindet sich ABB in einer Schlüsselrolle hinsichtlich einer optimalen Projektabwicklung. Besonders gilt das für den Bereich der Leittechnik, welche die zentrale Steuerung, Bedienung und Überwachung realisiert und die gemeinsame Betriebsführung aller Gewerke ermöglicht.

Die sehr hohen Anforderungen und Erwartungen des Kun-den, welcher im Bereich Wasserkraft einen sehr großen Erfahrungsschatz aufweist, konnten durch umfangreiche In-House Tests sowie Simulationsprogramme im Vorfeld mit einem ABB Spezialisten-Team bereits zu einem großen Anteil erfüllt werden. Auf der Baustelle stellte ABB dann seine Kompetenz bei der Montage und Inbetriebnahme der Anla-gen unter Beweis. Die umfangreichen Tests der Software vor der Baustellen-Inbetriebnahme führten zu einer minima-len Inbetriebsetzungszeit und zu einer hohen Zufriedenheit

sowohl auf der Kundenseite als auch aller übrigen am Projekt beteiligten Firmen.

Im Einsatz befindet sich hierbei das hochmoderne System 800xA, der Aufbau der Steuerung erfolgt mit redundanten Controllern (AC 800M) sowie dezentralen E/A-Systemen an-gebunden über redundante Profibus-Systeme. In diese Netz-werkarchitektur sind weiterhin Universelle Motor Controller (UMC) sowie ABB Frequenzumrichter ACS800 eingebunden. Neben den völlig autark arbeitenden Controllern für drei Maschinen und die allgemeinen Hilfsbetriebe werden auch die leittechnischen Server-Systeme sowie die Industrial-Ethernet-Systeme durchgehend redundant ausgeführt. Im Normalbetrieb ist das Kraftwerk unbesetzt und die Bedie-nung und Überwachung erfolgt über die Datenschnittstelle seitens der einige Kilometer entfernten VIW Kraftwerkswarte.

Am 22. Oktober wurde in Kuala Lumpur, Malaysia, im Rahmen einer Feierstunde während der „Power-Gen Asia“ das Projekt Kerawa-lapitiya, Sri Lanka, in der Kategorie „Independent Power Producer“ (IPP) mit dem „Gold Award 2008“ des Asian Power Magazine aus-gezeichnet. Dieser Award wird jährlich für herausra-gende Stromerzeugungs-projekte in der asiatischen Region vergeben. ABB und der EPC-Contractor Lak-dhanavi Ltd. wurden für die hervorragende Abwicklung des 300 MW-Kraftwerkneu-baus ausgezeichnet.

Das Kraftwerk liefert Strom an das Energieversorgungsunter-nehmen Sri Lankas CEB (Ceylon

Electricity Board) und wird in der 2. Stufe, 2009, um eine Dampfturbine für den Betrieb als „Combined Cycle“ erweitert.

Dies ist bereits die 2. Aus-zeichnung, nachdem die Zeit-schrift „Trade Finance“ den „Deal of the Year“ für das geschickte Projektfinanzie-rungsmodell an HSBC, Hong-kong Shanghai Banking Cor-poration, vergeben hatte.

Durch die optimale Zusam-menarbeit der finanzierenden Banken, ECAs (Export Credit Agencies = staatliche Kredit-versicherungsgesellschaften) mit dem Lieferkonsortium, zu dem auch ABB gehört, wurde dies möglich. Über Mit- und Rückversicherungen gelang es Euler Hermes im Verbund mit anderen ECAs eine Deckung herzu- stellen, die dem Kunden West Coast Power Ltd. attraktive Konditionen bot.

Das srilankische Unternehmen West Coast Power Ltd. errichtet dieses Neu-

bauprojekt. Ende September wurde bereits die erste Gasturbine auf das srilankische Netz synchronisiert. Die Regierung Sir Lankas betrachtet den Bau des Kraftwerks als wesentlich für die weitere Entwicklung des Landes und um den vorhergesagten Strom- versorgungsengpass bis 2009 zu begegnen. Aus diesem Grund hat das Finanzministerium auch Staatsgaran- tien für das Projekt gegeben.

Doppelte Auszeichnung für das Projekt Kerawalapitiya:

„Asian Power Award 2008“ & „Deal of the Year“

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Tolle Teamarbeit von der Auftragsertei-lung bis hin zur Inbetriebnahme: Das glückte RWE Power, ThyssenKrupp Steel und ABB beim Austausch des Prozess-leitsystems im Block 5 des Heizkraft-werks Duisburg-Hamborn.

Im März 2007 erhielt ABB den Auftrag zum Austausch des alten Prozessleitsystem INTRASET der vormaligen Fa. Babcock durch das System 800xA. Mit deren In-

solvenz im Jahr 2003 wurde das alte Prozessleitsystem

INTRASET vom Markt genommen und die Pflege und Weiterentwicklung der Hard- und Softwarekomponenten eingestellt. Ende 2007 wurde die Revision von Block 5 nach einem nur 5-wöchigen Stillstand abgeschlossen. ABB implementierte ein modernes Regelkonzept, das die Wirtschaftlichkeit der Anlage wesentlich verbessert. Eine zentrale Warte, ausgerüstet mit einer Grossbildwand, ermöglicht die Führung und Überwachung der Anlage.

Betriebsleiter Klaus Pflipsen von RWE Power ist durch die tägliche Praxis von der Funktionsfähigkeit des neuen Systems begeistert. „Die Leittechnik ermöglicht eine scho-nendere Fahrweise der Anlage. Das erhöht die Lebens- erwartung und ist somit eine wichtige Voraussetzung für weitere 25 Jahre Kraftwerksbetrieb. Und auch unser Kunde ThyssenKrupp Steel ist hochzufrieden.“

Das Heizkraftwerk auf dem Gelände der ThyssenKrupp Steel (TKS) versorgt mir einer gemischten Feuerung aus Hochofen-, Koksofen- und Erdgas den Standort mit rund 225 MW Strom für die Stahlerzeugung im benachbarten Hüttenwerk.

Leittechnik-Erneuerung im HKW Hamborn Block 5

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Austausch der Leittechnik in nur 8 Wochen

Die E.ON Kraftwerke GmbH erteilte ABB den Auftrag zum Austausch der inneren Leittechnik für Block 5, Bruttoleistung 550 MW, im Kraftwerk Staudinger, wäh-rend der Turbinenrevision. Das installierte System Siemens Iskamatik wurde auf ABB’s Procontrol P umgestellt.

Im Lieferumfang war auch die Planung, Lieferung, De- montage der alten Warte und Montage, sowie die Inbe-triebnahme, Optimierung, Probebetrieb und Dokumen-

tation für den kompletten Austausch der inneren Leittechnik von Block 5 enthalten, inkl. der Integration der Wartenaus-rüstung in die Gemeinschaftswarte Block 4/5 im Block 4. Die innere Leittechnik umfasst ca. 1,250 Antriebe und 4,500 Messungen.

ABB Projektleiter Wilhelm Keck erklärt zur Abwicklung: „Die Inbetriebnahmegruppe bestand aus insgesamt 17 Tech-nikern, die parallel auf der Anlage arbeiteten. Die technische

Funktionskontrolle führten 40-45 Leittechniker gemeinsam durch. Dadurch konnte der Leittechnikaustausch termin- gerecht durchgeführt werden. Durch die in Block 4 bereits eingesetzte ABB-Leittechnik, können die Blöcke 4 und 5 nun gemeinsam aus einer Warte aus gefahren werden.“

Im Lieferumfang waren auch die Planung, Lieferung, De-montage der alten Warte und Montage, sowie die Inbetrieb-nahme, Optimierung, Probebetrieb und Dokumentation für den kompletten Austausch der inneren Leittechnik von Block 5 enthalten.

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Hochtemperaturstrecke im Großkraftwerk MannheimIm Großkraftwerk Mannheim (GKM) soll Mitte 2009 eine 725-Grad-Celsius-Hochtem- peratur-Werkstoff-Teststrecke in Betrieb gehen. Das Forschungsprojekt soll Methoden zur Effizienzsteigerung austesten, da sich der Wirkungsgrad von Kraftwerken durch sehr hohe Dampftemperaturen steigern lässt.

ABB beteiligt sich an diesem Projekt der Entwicklung der nächsten Generation hocheffizienter und emissionsarmer fossiler Kraftwerke.

Der Lieferumfang von ABB umfasst die Planung des leittechnischen Systems, der Messtechnik, der Steuerung und Regelung. Weiterhin stellt die ABB den Projektpartnern einen web-basierten Zugang zu den archivierten Messergeb- nissen bereit. Ingesamt nehmen 14 Unternehmen und Forschungseinrichtungen, hauptsächlich aus der Rhein-Neckar-Region, an dem Projekt teil.

ABB erwartet in erster Linie neue Betriebserfahrungen über den Werkstoff- einsatz bei der mechanischen Messtechnik.

Dampftemperaturen von über 700 GradBislang wird im GKM mit Dampftemperaturen von 530 Grad gearbeitet. Der neue Block 9 soll 620 Grad erzeugen, was einem Wirkungsgrad von 46 Prozent ent-spricht. Mit den zu testenden Temperaturen von über 700 Grad Celsius können dann in neuen Kraftwerken Wirkungsgrade von über 50 Prozent erreicht werden, womit dann der CO2-Ausstoß um bis zu 20 Prozent verringert wird.

Über die Laufzeit von dreieinhalb Jahren wird ein kontinuierliches Überwachungs-programm Aufschluss geben, welche Materialien und Konstruktionsvarianten für die hohen Temperaturen geeignet sind. Der Einbau der Teststrecke in Block 6 soll während der üblichen Revisionszeit im Juni 2009 erfolgen und bis Ende 2011 die entsprechenden Kenntnisse unter diesen extremen Bedingungen liefern.

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Zur weiteren Aufrechterhaltung des Betriebs werden nun veraltete Kleinsteuerungen systematisch moder-nisiert. Die Ein- und Ausgangskomponenten dienen

weiterhin als Schnittstelle zur Sensorik und Aktorik. Die Automatisierungsfunktionen wurden in neue und zukunfts-weisende AC 870P/Melody Zentraleinheiten integriert. Zur Anbindung dieser Subsysteme, wurde eine zentrale Profibus-Schnittstelle geschaffen.

Mit einer neuen Buskoppelung für die MSR-Signale und Funktionen zwischen AC 870P/Melody und Contronic E wird nun der Signalaustausch zur vorhandenen Automatisierungs-ebene sichergestellt. Die schnelle und einfache Konfiguration erfolgt KKS-gestützt über die Engineeringstationen der bei-den Teilsysteme. Nach einem automatischen Koppellauf stehen diese Funktionen systemweit zur Verfügung. Eine zeitaufwendige und kostenintensive Systemerweiterung mit Ein- und Ausgabebaugruppen und Verkabelung entfällt. Ein Stillstand für die technische Funktionskontrolle ist nicht

notwendig, da nicht in die vorhandenen Automatisierungs- und Schutzkonzepte eingegriffen wird.

In Rodenhuize wurde dieses Koppelprinzip erfolgreich instal-liert und in wenigen Tagen bei laufender Anlage getestet und anschließend in Betrieb genommen. Es werden ca. 1,200 Signale mit Originalzeitstempel bidirektional ausgetauscht. Ein zusätzlicher Zeitverzug bei der Übertragung ist nicht messbar. Die Systembaugruppen sind in einem Standard-Melodyschrank eingebaut. Für das Bedienpersonal sind die neu gekoppelten Funktionen in den Graphikbildern sichtbar und über Standard-Faceplates bedienbar.

Die neue Buskopplung erlaubt in Zukunft auch die schritt-weise Überführung der Contronic E Automatisierung in kleineren Schritten hin zu dem modernen AC 870P/Melody System. Mit dieser Migration ist ein optimaler Schutz der vorhandenen Investitionen z. B. des Bedien- und Beobach-tungsebene oder der Schutzeinrichtungen sowie der Steu-erungs- und Regelkonzepte sichergestellt.

O Net

L-Bus

A-Bus

SA-Bus

HSI Network

HSI SystemWorkplaces

Contronic E

Island 1 Island 2

SC Net

Melody / AC 870P

C Net

SSC Net

CCC 30 E CCC 30

CCC30 CMX 40

Profibus

3rd-party System

CCO 20

Neue Kopplung erfolgreich in BetriebAm Rande der belgischen Stadt Gent betreibt der Energieversorger Electrabel seit den späten 60er-Jahren das Kohlekraftwerk Rodenhuize. Die vorhandene Leittechnik wurde an den 4 Blöcken zwischen 1990 und 1995 bereits mit dem System Contronic E modernisiert.

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Nächste Ausgabe: Mai 2009

VGB Keli HamburgVom 6.– 8. Mai fand die VGB Konferenz Elektrotechnik, Leittechnik, Informationsverarbeitung im Kraftwerk mit begleitender Fachausstellung in Hamburg statt.

Mit mehr als 500 Fachbesuchern von Herstellern, Betrei-bern, Presse und Forschung ist sie die wichtigste branchen-spezifische Veranstaltung ihrer Art in Mittel- und Nord-europa.

ABB nutzte die Gelegenheit, in Konferenz und Austellung die aktuellen Entwicklungen und neuesten Technologien auf dem Gebiet der leit- und elektrotechnischen Systeme zu präsentieren und in Vorträgen z.B. zum Thema „Integration von Aktorik und Schaltanlage mit Profibus und IEC 61850 im System 800xA“ zu unterstreichen.

Power Gen Europe 2008 Vor dem Hintergrund steigender Brennstoffpreise und des wachsenden Umweltbewusstseins zählte die Energieeffi-zienz zu den Topthemen auf der Power-Gen Europe 2008, die in diesem Jahr im Juni in Mailand stattfand. Als Antwort auf das Problem präsentierte ABB ihre hoch entwickelte Plattform System 800xA, das anlagenweit eine einheitliche Plattform bietet. Darüber hinaus stellte ABB eine Reihe von Optimierungs- und Servicelösungen sowie ein Komplett-portfolio für die elektrische Anlagenperipherie (Electrical Balance of Plant) vor. Parallel zur Power-Gen veranstaltete ABB im Rahmen der Veranstaltung das dritte Kundensemi-nar mit dem Titel „ABB Power Generation Days“.

E V E N T S

120 000 Besucher auf weltweit größter Messe für Umwelttechnologien, der IFAT in München.Getreu dem Motto „Energy efficiency“ demonstrierte ABB, welche Vorteile EPC-Unternehmen erzielen können, wenn sie eine Komplettlösung für Mess-, Regel- und elektrische Systeme (EMSR) für Abfallverbrennungsanlagen bei ABB beziehen. Weitere Highlights waren der „Extended Operator Workplace“(EOW) für das System 800xA, der neu ent- wickelte Verbrennungsregler WACS 300 und der intelligente Gasanalysator EL3020.

P R O D U c T N E W S

In Control!Power Generation News Ausgabe 11 November 2008Sprachen E / D

www.abb.com/powergeneration

ABB Schweiz AGPower SystemsBruggerstrasse 725400 BadenSCHWEIZTel. +41 58 585 34 64Fax +41 58 585 30 [email protected]

ABB AGPower Technology SystemsKallstadter Straße 168309 MannheimDEUTSCHLANDTel. +49 621- 381 30 00Fax +49 621- 381 26 [email protected]

Kurzübersicht Veranstaltungen

Power-Gen Middle East Manama, Bahrain 08.03.09—10.03.09Power-Gen India Pragati Maidan New Delhi, India & Central Asia 02.04.09—04.04.09Hannover Messe/ Hannover, Germany Power Plant Technology 20.04.09 —30.04.09Russia Power 2009 Moscow, Russia 28.04.09 —24.04.09EPC Days Europe Prague, Czech Republic 05.05.09—06.05.09ABB Power Cologne, Germany Generation Days 25.05.09—26.05.09 Power-Gen Europe Cologne, Germany 26.05.09—28.05.09 WTE Forum 2009 Baden, Switzerland tbaVGB GT und GT Betrieb Mannheim, Germany 24.06.09—25.06.09Go Automation Basel, Switzerland 01.09.09—04.09.09 Power-Gen Asia Bangkok, Thailand 07.10.2009—09.10.2009Power-Gen International Las Vegas, NV, USA 08.12.2009—10.12.2009

OTPIMAX® Performance v5.0

ist jetzt als Beta-Release verfügbar. Das neue Release enthält die gesamte Bibliothek an Leistungsüberwachungs- und Simulationstools der Vorgängerversion v4.0 und läuft jetzt auf dem PGIM (Power Generation Information Manager)-Server. Diese neue Tool-Bibliothek bietet erweiterte Funktionen für Anwender, die PGIM als Appli- kationssoftware nutzen.

ABB AGEnergy & Automation (EA)Clemens-Holzmeister-Straße 41109 WienAUSTRIATel. +43 1- 60 109 0Fax +43 1- 60 109 [email protected]