vortrag - ifok i beteiligung bei der landesentwicklungsplanung
TRANSCRIPT
Möglichkeiten der Partizipation bei der Aufstellung von Landesentwicklungsplänen
Forum: Wie weiter mit der Landesplanung?
Martina Richwien, IFOK
Gliederung Vortrag
16. Oktober 2014Seite 2
1. Partizipation als Element der Politikgestaltung: Warum führen wir Beteiligungsprozesse?
2. Beobachtungen aus der Praxis: Wie organisieren andere Bundesländer Partizipationsprozesse?
3. Partizipation in Brandenburg im Rahmen der Landesplanung:Was ist denkbar?
Partizipation als Element der Politikgestaltung
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Die Gesellschaft ändert sich
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Wandel hin zu einer vernetzten
Bürgergesellschaft
Demografischer Wandel wirkt sich in allen Bereichen des öffentlichen Handels aus
Neue Verteilung von Wissen (Zugänglichkeit von Expertenwissen),
neue Selbstorganisation
Vertrauensverlust, Deregulierung staatlichen
und kommunalen Handelns
Individualisierung und projektbezogenes
Engagement
Zunehmende Vernetzung zwischen Wirtschaft, Politik
und Gesellschaft
… und will bei Veränderungen mitreden
Die formalen Wege der Einbindung klassischer Träger öffentlicher Belange wird zunehmend als unzureichend empfunden.
Betroffene wollen gehört werden und auch Teil der Lösung sein.
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Politik Gesellschaft
� Gemeinsame Bewertung von
Wissen, Chancen und Risiken
� Austausch zu Normen, Zielen
und Ideen
� Debatte zum „Ob“ und „Wie“ der Planung
� Rückgriff auf dezentrale
Wissensressourcen
Die Landesentwicklungsplanung berührt unterschiedlichste Interessenbereiche und bildet die Grundlage für Veränderungen
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• Erneuerbare Energie � Windkraft� Biomasse� Solar
• Energietrassen• Umgang mit
Braunkohleabbau Brennstoffen
• Emissionsschutz (u.a. CO2-Pipeline und –speicherung)
Energiewende Verkehr und LogistikRegionale/kommunale
Projekte
• Ausbau und Erhalt des Wegenetzes in Deutschland zur Bewältigung erhöhten Transitaufkommens
• Einführung bzw. Erhalt nachhaltiger Konzepte in Nah- und Fernverkehr
• Flughafenausbau
• Absicherung Grundver-sorgung in bevölkerungs-schwachen Regionen
• Umgang mit und Absicherung von Wirtschaftsstandorten
• Nachhaltige Städte� Stadt- und Raumplanung� Lokale Infrastruktur…
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Beteiligung auf der Ebene der Landesplanung steht vor Herausforderungen
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Regional-planung
Leitbilder/LEP
Idee
Umsetzung
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och Engagement
und Interesse
der Bürgerschaft
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Zeitpunkt und Zeitrahmen
FNP B-Plan
Konkretisierungsgrad
Beobachtungen aus der Praxis anderer Bundesländer
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Beispiel. Bürgerkongress Schleswig-Holsteinzur Landesplanung - Leitbilddiskussion
Herausforderungen
Aus vielen Einzelmeinungen gebündelte Bürgerempfehlungen machen.
Diskussion in die breite Öffentlichkeit bringen und Ergebnisse wieder zurück in die Politik spiegeln (Was passiert mit den Ergebnissen?)
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Ergebnis
Bürgeragenda zur Landesentwicklungsplanung: konkrete Handlungsempfehlungen zu drei Kernthemen pro Zukunftsfeld
Ein umfangreiches Aufgabenheft für den Ministerpräsidenten. Torsten Albig nahm die Bürgeragenda mit den Worten entgegen: „Wir werden nicht jeden Satz aus diesem Aufgabenheft in den Landesentwicklungsplan aufnehmen können.“
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Beispiel. Bürgerkongress Schleswig-Holsteinzur Landesplanung - Leitbilddiskussion
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Umsetzung
120 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger aus Schleswig-Holstein diskutieren im Juni 2013 Themen der Landesentwicklungsplanung
Die eingeladenen Bürgerinnen und Bürger diskutierten intensiv über vier zentrale Zukunftsthemen des Landes:
• Energiewende,
• Wirtschaft,
• Wissenschaft und Bildung sowie
• demografischer Wandel.
Zunächst fand eine Auftaktrunde statt, in der die Teilnehmer sammelten, welche Themen ihnen besonders „am Herzen“ lagen. Aus dieser Agenda verdichteten sich im Laufe des Tages drei Kernthemen pro Zukunftsfeld, für die die Bürgerinnen und Bürger im Anschluss konkrete Handlungsempfehlungen formulierten.
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Beispiel. Leitfaden für eine neue Planungskultur in Baden-Württemberg
Herausforderungen
Bürgerbeteiligung als Element grün-roter Regierungspolitik soll in der Planung verankert werden
Es soll dafür einen „neuen regulatorischen und institutionellen Rahmen“ geschaffen werden (Koalitionsvertrag).
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Ergebnis
Partizipativ erarbeitete Verwaltungsvorschrift und dem Planungsleitfaden
Bisher einmaligen Austausch und gemeinsamen Lernen über die Umsetzung einer modernen Planungskultur.
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Beispiel. Leitfaden für eine neue Planungskultur in Baden-Württemberg
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Umsetzung
Mehrstufiger Beteiligungsprozess gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis, mit Vertreterinnen und Vertretern der Landesverwaltung, der Zivilgesellschaft, sowie Bürgerinnen und Bürgern aus Baden-Württemberg in insgesamt sechs halbtägigen Veranstaltungen und einer Online-Beteiligung zwischen Januar und Mai 2013.
Dabei wurden die Inhalte gemeinsam mit den verschiedenen Akteuren erörtert und zahlreiche Anregungen und Empfehlungen aufgenommen.
IFOK trug die Ergebnisse des partizipativen Erstellungsprozesses im Planungsleitfaden zusammen.
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Beispiel. Konzeption: Beteiligung zum Transparenzgesetz Rheinland-Pfalz
Herausforderungen
Der Erarbeitungsprozess für das neue Transparenzgesetz soll unter Einbindung der betroffenen Akteure sowie der Bürgerinnen und Bürgern gestaltet und damit selbst zum Musterbeispiel gelungener Bürgerbeteiligung und transparenter Verfahren in Rheinland-Pfalz werden.
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Ergebnis
Partizipativ erarbeitetes Konzept liegt vor.
Der partizipative Erarbeitungsprozess für das Beteiligungskonzept wird von den Beteiligten unterstützt.
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Beispiel. Konzeption: Beteiligung zum Transparenzgesetz Rheinland-Pfalz
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Umsetzung
Kernstück der partizipativen Konzepterstellung waren die Erhebungen und Interviews:• Vertreterinnen und Vertreter ausgewählter Ministerien
• Vertreterinnen und Vertreter von nachgeordneten Landesbehörden
• Vertreterinnen und Vertreter der kommunalen Spitzenverbände Rheinland-Pfalz
• Weitere Akteure und Personen
• Edgar Wagner, Landesbeauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit
• Zuständiger Landtagsausschuss und Mitglieder der Enquete-Kommission Bürgerbeteiligung
• Medien und Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft
• Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaft
• Vertreter aus der Verwaltung anderer Bundesländer
Das Konzept sieht passende Formate und eine enge Kopplung mit dem formellen Gesetzgebungsverfahren vor
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Partizipation in Brandenburg im Rahmen der Landesplanung
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Beteiligung der Zielgruppen bei der Landesplanung
10. April 201Seminar FORUM
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Funktion Informieren Beteiligen Mitgestalten
Kommunen +++ +++ +
Verbände +++ ++ +
Öffentlichkeit /Bürgerinnen und Bürger
+ + -
Zielgruppe
Formelle und informelle Beteiligungsverfahren verzahnen – Neue Dialogkultur entwickeln
Vorgeschriebene, formelle Beteiligung
Informelle Beteiligung
Die Verzahnung
Informelle Beteiligungsverfahren ersetzen die vorgeschriebenen Verfahren nicht, sondern ergänzen sie.
Sie ermöglichen eine umfassendere Entscheidungsgrundlage.
Mit informeller Beteiligung werden die gesetzlichen Verfahren entlastet und Konflikte reduziert.
Die Verzahnung von informellen und formellen Verfahren hat sich bereits bewährt.
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• Gesetzliche Bestimmungen wahren
• Bewährte Beteiligungs-instrumente weiter-entwickeln und verzahnen
• Neue Dialogkultur etablieren
Vielfalt an Partizipationsinstrumenten
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Vorbereitung: Bürgerbefragung, HintergrundpapiereInterner Handlungsplan, Monitoring, ProjektbroschüreProjektdokumentation
Informieren: Auftaktveranstaltung, Ortsbegehung, Bilaterale Gespräche, Bürgersprechstunde, Bürgertelefon, Open Data, Fachvortrag, Flyer, Informationstour/-veranstaltung, Bauschild, Infostelen, Interaktive Visualisierungen, Journalistische, Hintergrundgespräche
Beteiligen: Internetseite, Anwohnerkonferenz, Akteurs-/Themenspezifische Veranstaltungen, Bürgerbüro/-veranstaltung, Fokusgruppe, Open Space, Runder Tisch/Projektbeirat, Sounding Board, Szenarioentwicklung, Veranstaltungen, World Café
Mitgestalten: Bürgerwerkstatt inkl. Bürgerreport, Nachbarschaftsforum, Mediation, Online-Planungsbeteiligung, Zukunftswerkstatt
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Website
Regional dialoge
Beispielhafte Illustration eines möglichen Beteiligungsprozess zur Landesentwicklung
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Informelle Beteiligung:
Informieren, Beteiligen und Mitgestalten
Formelles Aufstellungsverfahren
Kabinettsvorlage.
LandtagsbeschlussEinspeisen
Entwurf
Übergabe Entwurf
Verzahnung und Austausch durch Einbindung von Personen aus dem formellen Verfahren in das
informelle Verfahren
Anhörung
Planerforen zum fachlichen
Austausch mit der kommunalen
Ebene
Themen-bezogene
WorkshopsBürger-foren
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Martina Richwien I Geschäftsfeldleiterin
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