warum wir schmecken, was wir schmecken · lig. durch unsere anatomie sind wir darauf ausgerichtet,...

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Unsere Serie: Teil 2 Unser Essen passiert 12 Abschnitte unseres Körpers (siehe Grafik). Doch was genau geschieht dort? Und: Was bedeutet das für eine gesunde Ernährung? Das erklären Ihnen Prof. Dr. Dr. Berend Feddersen und Gourmetkoch Alexander Ebert. Zu jedem Abschnitt „servieren“ sie Ihnen wissenschaftliche Fakten und ein Gericht zum Nachkochen. Zudem auch eines, bei dem das jeweilige Organ zubereitet wird (siehe unten). Das sind die Köpfe hinter dieser Serie Gourmetkoch Alexander Ebert betreibt das gleichnamige Feinschmecker-Gourmet- Restaurant in München- Haidhausen am Regerplatz 3. Er hat langjährige internationale Küchenerfahrung und setzt auf regionale, innovative Küche mit Weinbegleitung. Prof. Dr. Dr. Berend Feddersen ist Facharzt für Neurologie und leitet als Palliativmediziner das Team der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) der Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin des Klinikums der Universität München. 8 1 2 3 4 5 6 7 9 10 11 12 Warum wir schmecken, was wir schmecken Erinnerungen verknüpft sind – der Weg zum „Tor des Be- wusstseins“ erfolgt über zu- sätzliche Nervenverschaltun- gen erst einige Stationen spä- ter – und damit auch der Weg zur Großhirnrinde. Erst jetzt können wir sagen, was da so geduftet hat. Obwohl uns schon vorher ein wohliges Gefühl durchströmt hatte, da uns der Geruch zurück in die Küche unserer geliebten Großmutter versetzte, in der wir die glücklichsten „Fisch- Freitage“ unserer Kindheit verbrachten. Unser Tipp: Schaffen Sie mit dem herr- lich gesunden Fischgericht „Papillote“ Erinnerungen, für sich und Ihre Liebsten. Nächste Folge Kauen: Warum sind Zähne der Beginn der Verdauung? (Erscheinungstag: 23. April) Wie das riecht! Gourmetkoch Ebert (l.) und Prof. Feddersen öffnen das „Papillote“-Fischpäckchen: „Mit dem Dampf steigt eine Flut von Geruchs- molekülen hoch in die Nase“, erklärt Feddersen. „Dort treffen sie auf etwa 400 Geruchsrezeptoren. Und hier werden die Informationen zu einem oder mehreren Teilen des Riechzentrums gesendet.“ Jedes Geruchsobjekt, etwa das Fischgericht, ergebe nun sein eigenes „Geruchs-Bild“. Dabei sei in der Wahrnehmung nicht mehr zuzuordnen, ob dieses Bild das Ergebnis eines einzelnen – oder eben mehrerer Geruchsmoleküle ist. FOTOS: PRIVAT und wird vom Gehirn anders bewertet als die jüngeren Sin- ne wie Sehen oder Hören. So- mit „landen“ die Geruchssig- nale auch zuerst in den älte- ren Hirnregionen, dem Man- delkern (Amygdala) und dem Seepferdchen (Hippocam- pus). Hier folgen ein Abgleich und auch eine Bewertung von Erinnerungen mit emo- tionalem Inhalt. Dies erklärt, warum Gerüche so stark mit Gesund genießen? Ja, das geht! Wie, das stellen wir Ihnen in zwölf Folgen vor. Unsere Serie „Medizin à la carte“ erscheint alle zwei Wochen auf dieser Seite – und sie vereint wissenschaftliche Fakten mit Rezepten für gesunde Ernährung. Heute Teil 2: Schmecken und Riechen – warum für den Geschmack der Geruch so wichtig ist. VON PROF. BEREND FEDDERSEN Warum schmecken wir, was wir schmecken? Tatsache ist: Die vier „Grundgeschmacks- richtungen“ (süß, bitter, sau- er, salzig) haben uns einst das Überleben gesichert. Süß, das wir an der Zungen- spitze schmecken, bedeutet Zucker – eine wichtige Ener- giequelle. Süße Lebensmittel konnten früher gefahrlos ver- zehrt werden; in der Natur gibt es nichts Süßes, das giftig ist. Ganz anders steht es um Bitteres (an der Zunge hin- ten). Es warnt vor Giftstoffen. Saures (am Zungenrand hin- ten) zeigt an, dass dies nicht bekömmlich ist, etwa verdor- bene Milch. Salzig (am Zun- genrand vorne) weist auf Mi- neralien hin, die in geringen Mengen überlebenswichtig sind. Und dann wäre da noch umami (in der Zungenmitte). Die fünfte Geschmacksrich- tung „erkennt“ Proteine und ist auch überlebenswichtig. Wenn durch Erkrankun- gen der Geruchssinn verloren geht, schmeckt das Essen gleich „pappig“ und langwei- lig. Durch unsere Anatomie sind wir darauf ausgerichtet, dass sich unsere Nase weni- ger den Gerüchen der Außen- welt widmet – sondern eher Aromen einfängt, die vom Es- sen aufsteigen. Und das nicht nur über den vorderen Teil der Nase. Die Geruchsrezep- toren werden auch aktiviert, wenn die Geruchsmoleküle hinten über den Rachen in die Nase gelangen. Das hat den Vorteil, dass wir beim Es- sen – um „auf den Ge- schmack zu kommen“ nicht gleichzeitig durch die Nase einatmen müssen. Interessanterweise fällt es uns ja extrem schwer, Gerü- che zu benennen. Woran das liegt? Der Geruchssinn ist ei- ner unserer ältesten Sinne Heute: „Papillote“ – Gezupfter Kabeljau in Peperonata und Kräutern & Tempura-Kalbszunge mit Hummus und Salat REZEPTE VON GOURMETKOCH ALEXANDER EBERT Blätter abbrechen, die Blattansätze rund um den Boden großzügig abschneiden. Das Heu mit einem Teelöffel aus dem Boden schaben. Artischockenboden in hauchdünne Scheiben hobeln, mit Zitronensaft und etwas Salz durchkneten. Fenchel, Sellerie und Karotten putzen, hauch- dünn hobeln und unter die Arti- schocken mischen. Lauch putzen und in dünne Scheiben schneiden. Alles mit der Kalbszunge, Balsamico-Essig, Olivenöl, 2 EL Kürbiskernöl, Salz und Pfeffer mischen, 15 Minuten durchzie- hen lassen. 2) Rucola waschen, putzen und trockenschleudern. Schnittlauch in Röllchen schneiden, Kerbelblätter von den Stielen zupfen. 3) Rucola, restlichen Schnittlauch und Kerbel unter den Salat mischen. Hummus: Gekochte Kichererbsen mit dem Mixstab fein pürieren. Sesam- paste zugeben, fein gewürfelten Knoblauch, Zitronensaft, gemahlenen Kreuzkümmel, Kardamom und Ingwer untermengen, mit Salz und Pfeffer würzen. Beim nächsten Mal (23. April) stellen wir Ihnen ein Gericht vor, das teils richtig gekaut werden muss – eben was zum Durchbeißen! Druck mit Zeigefinger und Daumen weich nachgibt oder sich mit einer Gabel mühelos durchstechen lässt. 2) Suppengemüse und Zwiebel putzen, beides grob würfeln und zusammen mit Nelken und Lorbeer 45 Minuten vor Ende der Garzeit zur Zunge in den Kochfond geben. Tempurateig: 3) Die Speisestärke in eine Schüssel geben, das Backpulver untermischen und mit dem Wasser glatt rühren. Die Eiweiße steif schlagen und vorsichtig unterheben. 4) Die gegarte Zunge aus dem Fond nehmen und in reichlich eiskaltem Wasser 5 Minuten abkühlen lassen. Anschließend die Haut von der noch warmen Zunge ablösen. (Die Zunge muss in Flüssigkeit abkühlen, damit die Haut weich bleibt und sich somit besser ablösen lässt.) Harte und knorpelige Teile abschneiden. Den Kochfond durch ein feines Sieb gießen. 5) Die Zunge in 8 gleich große Stücke schneiden. Das Öl im tiefen Topf oder Fritteuse auf 180 Grad erhitzen, die Zungenstücke durch den Teig ziehen und 4 Minuten ausbacken, sofort servieren! Salat: 1) Von der Artischocke alle 3) Das Backpapier in 4 gleiche Recht- ecke (20 x 20 cm) schneiden. 4) Fisch, Gemüse und die Kräuter je auf ein Backpapier setzen, die 4 Enden zusammennehmen und einrollen. Dann mit der Kordel fest verschnüren. 5) Die vier Papilloten bei 180 ˚C (Ober-/ Unterhitze) etwa 20 Min. backen. 6) Auf Tellern servieren und am Tisch aufschneiden. Nachdem wir uns vor zwei Wochen den Ochsenmaulsalat im Maul haben zergehen lassen, geschieht dies heute mit der Tempura-Kalbszunge mit Hummus und Salat (rechts): auf der Zunge. Das Fleisch ist extrem mager und gut bekömmlich. Es ist sogar so mager, dass wir es im Tempurateig frittieren können, ohne dabei ein schlechtes „Fett-Gewissen“ zu be- kommen. Hinsichtlich dem Gesund- heitsaspekt sind die Kichererbsen kaum zu schlagen: Sie sind reich an B-Vitaminen, Kalzium, Eisen und gel- ten als eine hochwertige pflanzliche Proteinquelle. Zudem sind sie ballast- stoffreich, was die Verdauung fördert. Zutaten für 4 Personen: Für die Kalbszunge: 1 gepökelte Kalbszunge 400 g Salz, 1 Bund Suppengemüse 1 große Zwiebel „Papillote“ – Gezupfter Kabeljau in Peperonata und Kräutern (links): Fisch ist gesund, die Völker mit der höchsten Lebenserwartung (etwa in Japan) ernähren sich überwiegend vegetarisch und von Fisch. Unser Rezept entfacht nicht nur ein Geschmacks-, sondern ein Geruchs- feuerwerk! Durch das Garen im Backpapier werden die Aromastoffe gehalten, ebenso der Saft. Die Paprika ist durch den hohen Vitamin-C-Gehalt gesund. Zusätzlich ist auch Vitamin A, Magnesium, Kalzium, Kalium, Eisen und Folsäure enthalten. Zutaten für 4 Personen: 600 g Kabeljaurücken ohne Haut 2 rote Paprika, 2 gelbe Paprika 2 Tomaten, 2 weiße Zwiebeln, Salz Pfeffer, Rosmarin, Thymian, Estragon Olivenöl Pfeffer, ½ Chilischote, Knob- lauchzehe, Papillote (Backpapier), Kordelfäden (Küchengarn) Zubereitung: 1) Paprika schälen, vierteln, entkernen und in kleine Stücke schneiden. Toma- tenstrung entfernen und klein schnei- den. Zwiebeln und Knoblauch schälen und in feine Scheiben schneiden. 2) Fisch in 4 gleich große Stücke portionieren und mit Salz, Pfeffer und Olivenöl würzen. 2 Gewürznelken, 1 Lorbeerblatt Für den Tempurateig: 160 g Speisestärke 160 ml Wasser 1TL Backpulver 2 Eiweiß, Öl zum Ausbacken Für den Salat: 1 große Artischocke 3 EL Zitronensaft, Salz 150 g Fenchel 50 g zarte Staudensellerie 3 Karotten, 1 Frühlingslauch Schwarzer Pfeffer 50 g Rucola, Schnittlauch, Kerbel 2 EL Kürbiskernöl Balsamico, Essig, Olivenöl Für den Hummus: 350 g gekochte Kichererbsen 2 EL Sesampaste, 1 Knoblauchzehe Saft von einer Zitrone je 1 TL gemahlener Kreuzkümmel, Kardamom und Ingwer Salz, Pfeffer Zubereitung: Tempura-Kalbszunge: 1) So viel Wasser zum Kochen bringen, dass die Zunge damit gut bedeckt ist. Zunge in das Wasser legen und salzen. (Koch- wasser für gepökelte Zungen nicht salzen!) Den aufsteigenden Schaum abschöpfen. Die Zunge im leicht siedenden Wasser etwa 2½ Stunden garen, bis die Spitze der Zunge auf 17 Münchner Merkur Nr. 84 | Dienstag, 9. April 2019 LEBEN Telefon: (089) 53 06-912 [email protected]

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Page 1: Warum wir schmecken, was wir schmecken · lig. Durch unsere Anatomie sind wir darauf ausgerichtet, dass sich unsere Nase weni-ger den Gerüchen der Außen-welt widmet – sondern

Unsere Serie: Teil 2

Unser Essen passiert 12Abschnitte unseres Körpers(siehe Grafik). Doch wasgenau geschieht dort? Und:Was bedeutet das für einegesunde Ernährung? Daserklären Ihnen Prof. Dr. Dr.Berend Feddersen undGourmetkoch Alexander Ebert.Zu jedem Abschnitt „servieren“sie Ihnen wissenschaftlicheFakten und ein Gericht zumNachkochen. Zudem auch eines,bei dem das jeweilige Organzubereitet wird (siehe unten).

Das sind die Köpfe hinter dieser Serie

Gourmetkoch Alexander Ebertbetreibt das gleichnamigeFeinschmecker-Gourmet-Restaurant in München-Haidhausen am Regerplatz 3.Er hat langjährige internationaleKüchenerfahrung und setzt aufregionale, innovative Küche mitWeinbegleitung.

Prof. Dr. Dr. Berend Feddersenist Facharzt für Neurologieund leitet als Palliativmedizinerdas Team der SpezialisiertenAmbulanten Palliativversorgung(SAPV) der Klinik und Poliklinikfür Palliativmedizin desKlinikums der UniversitätMünchen.

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Warum wir schmecken, was wir schmecken

Erinnerungen verknüpft sind– der Weg zum „Tor des Be-wusstseins“ erfolgt über zu-sätzliche Nervenverschaltun-gen erst einige Stationen spä-ter – und damit auch der Wegzur Großhirnrinde. Erst jetztkönnen wir sagen, was da sogeduftet hat. Obwohl unsschon vorher ein wohligesGefühl durchströmt hatte, dauns der Geruch zurück in dieKüche unserer geliebten

Großmutter versetzte, in derwir die glücklichsten „Fisch-Freitage“ unserer Kindheitverbrachten. Unser Tipp:Schaffen Sie mit dem herr-lich gesunden Fischgericht„Papillote“ Erinnerungen, fürsich und Ihre Liebsten.

Nächste FolgeKauen: Warum sind Zähneder Beginn der Verdauung?(Erscheinungstag: 23. April)

Wie das riecht! Gourmetkoch Ebert (l.) und Prof. Feddersen öffnen das „Papillote“-Fischpäckchen: „Mit dem Dampf steigt eine Flut von Geruchs-molekülen hoch in die Nase“, erklärt Feddersen. „Dort treffen sie auf etwa 400 Geruchsrezeptoren. Und hier werden die Informationen zu einemoder mehreren Teilen des Riechzentrums gesendet.“ Jedes Geruchsobjekt, etwa das Fischgericht, ergebe nun sein eigenes „Geruchs-Bild“. Dabei seiin der Wahrnehmung nicht mehr zuzuordnen, ob dieses Bild das Ergebnis eines einzelnen – oder eben mehrerer Geruchsmoleküle ist. FOTOS: PRIVAT

und wird vom Gehirn andersbewertet als die jüngeren Sin-ne wie Sehen oder Hören. So-mit „landen“ die Geruchssig-nale auch zuerst in den älte-ren Hirnregionen, dem Man-delkern (Amygdala) und demSeepferdchen (Hippocam-pus). Hier folgen ein Abgleichund auch eine Bewertungvon Erinnerungen mit emo-tionalem Inhalt. Dies erklärt,warum Gerüche so stark mit

Gesund genießen? Ja, das

geht! Wie, das stellen wir

Ihnen in zwölf Folgen

vor. Unsere Serie „Medizin

à la carte“ erscheint alle

zwei Wochen auf dieser

Seite – und sie vereint

wissenschaftliche Fakten

mit Rezepten für gesunde

Ernährung. Heute Teil 2:

Schmecken und Riechen –

warum für den Geschmack

der Geruch so wichtig ist.

VON PROF. BEREND FEDDERSEN

Warum schmecken wir, waswir schmecken? Tatsache ist:Die vier „Grundgeschmacks-richtungen“ (süß, bitter, sau-er, salzig) haben uns einst dasÜberleben gesichert.

Süß, das wir an der Zungen-spitze schmecken, bedeutetZucker – eine wichtige Ener-giequelle. Süße Lebensmittelkonnten früher gefahrlos ver-zehrt werden; in der Naturgibt es nichts Süßes, das giftigist. Ganz anders steht es umBitteres (an der Zunge hin-ten). Es warnt vor Giftstoffen.Saures (am Zungenrand hin-ten) zeigt an, dass dies nichtbekömmlich ist, etwa verdor-bene Milch. Salzig (am Zun-genrand vorne) weist auf Mi-neralien hin, die in geringenMengen überlebenswichtigsind. Und dann wäre da nochumami (in der Zungenmitte).Die fünfte Geschmacksrich-tung „erkennt“ Proteine undist auch überlebenswichtig.

Wenn durch Erkrankun-gen der Geruchssinn verlorengeht, schmeckt das Essengleich „pappig“ und langwei-lig. Durch unsere Anatomiesind wir darauf ausgerichtet,dass sich unsere Nase weni-ger den Gerüchen der Außen-welt widmet – sondern eherAromen einfängt, die vom Es-sen aufsteigen. Und das nichtnur über den vorderen Teilder Nase. Die Geruchsrezep-toren werden auch aktiviert,wenn die Geruchsmolekülehinten über den Rachen indie Nase gelangen. Das hatden Vorteil, dass wir beim Es-sen – um „auf den Ge-schmack zu kommen“ –nicht gleichzeitig durch dieNase einatmen müssen.

Interessanterweise fällt esuns ja extrem schwer, Gerü-che zu benennen. Woran dasliegt? Der Geruchssinn ist ei-ner unserer ältesten Sinne

Heute: „Papillote“ – Gezupfter Kabeljau in Peperonata und Kräutern & Tempura-Kalbszunge mit Hummus und Salat

REZEPTE VON GOURMETKOCH ALEXANDER EBERT

Blätter abbrechen, die Blattansätzerund um den Boden großzügigabschneiden. Das Heu mit einemTeelöffel aus dem Boden schaben.Artischockenboden in hauchdünneScheiben hobeln, mit Zitronensaftund etwas Salz durchkneten. Fenchel,Sellerie und Karotten putzen, hauch-dünn hobeln und unter die Arti-schocken mischen. Lauch putzen undin dünne Scheiben schneiden. Allesmit der Kalbszunge, Balsamico-Essig,Olivenöl, 2 EL Kürbiskernöl, Salz undPfeffer mischen, 15 Minuten durchzie-hen lassen.2) Rucola waschen, putzen undtrockenschleudern. Schnittlauch inRöllchen schneiden, Kerbelblättervon den Stielen zupfen.3) Rucola, restlichen Schnittlauch undKerbel unter den Salat mischen.

Hummus: Gekochte Kichererbsen mitdem Mixstab fein pürieren. Sesam-paste zugeben, fein gewürfeltenKnoblauch, Zitronensaft, gemahlenenKreuzkümmel, Kardamom und Ingweruntermengen, mit Salz und Pfefferwürzen.

Beim nächsten Mal (23. April)stellen wir Ihnen ein Gericht vor, dasteils richtig gekaut werden muss –eben was zum Durchbeißen!

Druck mit Zeigefinger und Daumenweich nachgibt oder sich mit einerGabel mühelos durchstechen lässt.2) Suppengemüse und Zwiebelputzen, beides grob würfeln undzusammen mit Nelken und Lorbeer45 Minuten vor Ende der Garzeitzur Zunge in den Kochfond geben.

Tempurateig: 3) Die Speisestärke ineine Schüssel geben, das Backpulveruntermischen und mit dem Wasserglatt rühren. Die Eiweiße steif schlagenund vorsichtig unterheben.

4) Die gegarte Zunge aus dem Fondnehmen und in reichlich eiskaltemWasser 5 Minuten abkühlen lassen.Anschließend die Haut von der nochwarmen Zunge ablösen. (Die Zungemuss in Flüssigkeit abkühlen, damitdie Haut weich bleibt und sich somitbesser ablösen lässt.) Harte undknorpelige Teile abschneiden. DenKochfond durch ein feines Siebgießen.5) Die Zunge in 8 gleich große Stückeschneiden. Das Öl im tiefen Topf oderFritteuse auf 180 Grad erhitzen, dieZungenstücke durch den Teig ziehenund 4 Minuten ausbacken, sofortservieren!

Salat: 1) Von der Artischocke alle

3) Das Backpapier in 4 gleiche Recht-ecke (20 x 20 cm) schneiden.4) Fisch, Gemüse und die Kräuter jeauf ein Backpapier setzen, die 4 Endenzusammennehmen und einrollen.Dann mit der Kordel fest verschnüren.5) Die vier Papilloten bei 180 ̊C (Ober-/Unterhitze) etwa 20 Min. backen.6) Auf Tellern servieren und am Tischaufschneiden.

Nachdem wir uns vor zwei Wochenden Ochsenmaulsalat im Maul habenzergehen lassen, geschieht dies heutemit der Tempura-Kalbszunge mitHummus und Salat (rechts): auf derZunge. Das Fleisch ist extrem magerund gut bekömmlich. Es ist sogar somager, dass wir es im Tempurateigfrittieren können, ohne dabei einschlechtes „Fett-Gewissen“ zu be-kommen. Hinsichtlich dem Gesund-heitsaspekt sind die Kichererbsenkaum zu schlagen: Sie sind reich anB-Vitaminen, Kalzium, Eisen und gel-ten als eine hochwertige pflanzlicheProteinquelle. Zudem sind sie ballast-stoffreich, was die Verdauung fördert.

Zutaten für 4 Personen:Für die Kalbszunge:1 gepökelte Kalbszunge 400 gSalz, 1 Bund Suppengemüse1 große Zwiebel

„Papillote“ – Gezupfter Kabeljau inPeperonata und Kräutern (links):Fisch ist gesund, die Völker mit derhöchsten Lebenserwartung (etwa inJapan) ernähren sich überwiegendvegetarisch und von Fisch. UnserRezept entfacht nicht nur einGeschmacks-, sondern ein Geruchs-feuerwerk! Durch das Garen imBackpapier werden die Aromastoffegehalten, ebenso der Saft. Die Paprikaist durch den hohen Vitamin-C-Gehaltgesund. Zusätzlich ist auch Vitamin A,Magnesium, Kalzium, Kalium, Eisenund Folsäure enthalten.

Zutaten für 4 Personen:600 g Kabeljaurücken ohne Haut2 rote Paprika, 2 gelbe Paprika2 Tomaten, 2 weiße Zwiebeln, SalzPfeffer, Rosmarin, Thymian, EstragonOlivenöl Pfeffer, ½ Chilischote, Knob-lauchzehe, Papillote (Backpapier),Kordelfäden (Küchengarn)

Zubereitung:1) Paprika schälen, vierteln, entkernenund in kleine Stücke schneiden. Toma-tenstrung entfernen und klein schnei-den. Zwiebeln und Knoblauch schälenund in feine Scheiben schneiden.2) Fisch in 4 gleich große Stückeportionieren und mit Salz, Pfefferund Olivenöl würzen.

2 Gewürznelken, 1 Lorbeerblatt

Für den Tempurateig:160 g Speisestärke160 ml Wasser1TL Backpulver2 Eiweiß, Öl zum Ausbacken

Für den Salat:1 große Artischocke3 EL Zitronensaft, Salz150 g Fenchel50 g zarte Staudensellerie3 Karotten, 1 FrühlingslauchSchwarzer Pfeffer50 g Rucola, Schnittlauch, Kerbel2 EL KürbiskernölBalsamico, Essig, Olivenöl

Für den Hummus:350 g gekochte Kichererbsen2 EL Sesampaste, 1 KnoblauchzeheSaft von einer Zitroneje 1 TL gemahlener Kreuzkümmel,Kardamom und IngwerSalz, Pfeffer

Zubereitung:Tempura-Kalbszunge: 1) So vielWasser zum Kochen bringen, dass dieZunge damit gut bedeckt ist. Zunge indas Wasser legen und salzen. (Koch-wasser für gepökelte Zungen nichtsalzen!) Den aufsteigenden Schaumabschöpfen. Die Zunge im leichtsiedenden Wasser etwa 2½ Stundengaren, bis die Spitze der Zunge auf

17 Münchner Merkur Nr. 84 | Dienstag, 9. April 2019LEBEN Telefon: (089) 53 [email protected]