neuss, 05.05.2009 1 von 26 basistarif, beitragssteigerungen und wettbewerbsdruck die pkv vor...
TRANSCRIPT
Neuss, 05.05.2009 1 von 26
Basistarif, Beitragssteigerungen und WettbewerbsdruckDie PKV vor schwierigen Zeiten?
15. Charta-Marktplatz 2009Neuss, 05.05.2009
Christian Weber Verband der privaten Krankenversicherung e.V.
Neuss, 05.05.2009 2 von 26
Wettbewerbsanalyse für die PKVDie PKV im GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz (GKV-WSG)
Betroffenheit der PKV vom GKV-WSG
Basistarif als GKV-Fremdkörper in der PKV
- Angebot seit 1.1.2009 - Kontrahierungszwang und Beitragslimitierung - Start mit überwiegend „schlechten“ Risiken = Defizit und Quersubventionierung = Versicherte zahlen überwiegend Höchstbeitrag
∑
Beschränkung des Marktzugangs
- dreijährige Wartezeit an der Versicherungspflichtgrenze - abgesenkter GKV-Mindestbeitrag für „kleine“ Selbständige = Sinkender Nettoneuzugang in der PKV
Angebot von Wahl- und Zusatztarifen in der GKV
Gefährdung der privaten Krankenversicherung
Neuss, 05.05.2009 3 von 26
Wettbewerbsanalyse für die GKVDie GKV im GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz (GKV-WSG)
Betroffenheit der GKV vom GKV-WSG
Start des Gesundheitsfonds
- Verlust der individuellen Beitragsautonomie - Möglichkeit für pauschale Zusatzbeiträge
GKV auf dem Weg zum Qualitätswettbewerb ?Weniger Beitrags-, mehr Vertragswettbewerb
staatliche Zuschüsse für die GKV
- Steuerfinanzierung: ab 2016 14 Mrd. € p.a. - Kreditfinanzierung: + 28 Mrd. € bis 2015
Neue Handlungsmöglichkeiten für die GKV
- Wahltarife und Zusatzversicherungen (systemfremd) - neue Vertragskompetenzen zum Beispiel mit neuen Versorgungsformen
∑
Neuss, 05.05.2009 4 von 26
GKV und PKV im Wettbewerb: Wo liegen die Zukunftschancen der PKV?
4 Felder des System-
wettbewerbs
4
1
2
3
Eingeschränkter Systemwettbewerbzwischen GKV und PKV
Wettbewerbbei Wahl- und Zusatztarifen
Basistarif:Systemwettbewerb unter
dem Dach der PKV
GKV und PKV im Wettbewerb4 Felder des Systemwettbewerbs
Leistungswettbewerbzwischen GKVund PKV
Neuss, 05.05.2009 5 von 26
Einschränkung des Marktzugangs durch Anstieg der Grenze zur Versicherungspflicht(von 2000-2009)
Quelle: BMG
Anstieg der Versicherungspflicht- grenze um 22,8 %
trotz Anstieg keine Verbesserung der GKV-Finanzen
das vermeintliche Privileg einer Privatversicherung ist eine Verbotsregelung für andere !
Und: Absenkung des Mindestbeitrages bei Selbständigen
1. Aktueller Systemwettbewerb zwischen PKV und GKV Einschränkung des Marktzugangs (durch GKV-WSG)
Neuss, 05.05.2009 6 von 26
Quelle: PKV-Verband
1. Aktueller Systemwettbewerb zwischen PKV und GKV Einschränkung des Marktzugangs (durch GKV-WSG)
Neuss, 05.05.2009 7 von 26
§ 53,SGB V
Wahltarife
GKV-Reform: Überblick Wahltarife/Zusatzversicherungen
Tarife Angebot Definition
Selbstbehalttarife
Kostenerstattungstarife
Hausarzttarife
Beitragsrückerstattung
Krankengeldtarife
Zuwahl für best. Arzneimittel
Chefarzt und Zwei/Einbettzimmer
Zahnersatzversicherung
Auslandskrankenversicherung
freiwillig
freiwillig
verpflichtend
freiwillig
verpflichtend
freiwillig
freiwillig
freiwillig
freiwillig Zusatzversicherung gemäß Interpretation der Aufsicht
Zusatzversicherung gemäß Interpretation der Aufsicht
Zusatzversicherung gemäß Interpretation der Aufsicht
Arzneien für besondere Therapie-formen (unter anderem Homöopathie)
Ab 2009: für Mitglieder ohne gesetzlichen Krankentagegeldanspruch
Rückzahlung Beitragsanteil bei Nichtin-anspruchnahme von Leistungen
Prämienzahlung/Zuzahlungser- mäßigung bei Hausarzttarifen
Höhe der Kostenerstattung gestaltbar Mehrkosten über Zusatzprämie zu decken
Prämienzahlung an Versicherte bei Übernahme eines Kosteneigenanteils
2. Wettbewerb bei Wahl- und Zusatztarifen Wahltarife/Zusatzversicherungen in der GKV - ein Überblick
Neuss, 05.05.2009 8 von 26
TARIFVIELFALT in der GKV nur systemwidrige „SPIELWIESE“
Wahl- und Zusatztarife als strategisches Trostpflaster für den Verlust der Beitragsautonomie. aber: Wahl- und Zusatztarife in der GKV führen zu Risikoverwerfungen und Quersubventionierungen!
2. Wettbewerb bei Wahl- und Zusatztarifen Wahl- und Zusatztarife in der GKV systemwidrige „Spielwiese“
!Achtung Quersubventionierung
Neuss, 05.05.2009 9 von 26
Real in der GKV existierender Wahltarif „Kostenerstattung“ für ärztliche Behandlung (gemäß Satzung)
2. Wettbewerb bei Wahl- und Zusatztarifen Kalkulationsvergleich zwischen GKV und PKV
Neuss, 05.05.2009 10 von 26
Jahresbeitrag eines existierenden GKV-Wahltarifs „Kostenerstattung“
Arztkosten von Männern im GKV-Kostenerstattungstarif
Quelle: WIP
KalkulationsvergleichKalkulation der GKV im Vergleichzu tatsächlichen Arztkosten von Männern über dem GKV-Niveau
2. Wettbewerb bei Wahl- und Zusatztarifen Kalkulationsvergleich zwischen GKV und PKV
Neuss, 05.05.2009 11 von 26
Jahresbeitrag eines existierenden GKV-Wahltarifs „Kostenerstattung“
Arztkosten von Frauen im GKV-Kostenerstattungstarif
Quelle: WIP
Frage
… und wie sieht die Kostenstruktur
bei eher ungünstiger Risikomischung aus ?
KEINE Quersubventionierung?
KalkulationsvergleichKalkulation der GKV im Vergleichzu tatsächlichen Arztkosten von Frauen über dem GKV-Niveau
2. Wettbewerb bei Wahl- und Zusatztarifen Kalkulationsvergleich zwischen GKV und PKV
Neuss, 05.05.2009 12 von 26
GesetzlicheKrankenversicherung
Kalkulation der Tarife gemäß Kalkulationsverordnung (KalV)
Risiken der Fehlkalkulation tragen die Eigenmittel des Unternehmens,
Rahmenbedingungen für für Beitragsanpassungen im VAG (unter anderem Treuhänder)
Beitragsstabilität durch die Bildung von Alterungsrückstellungen
Lebenslanger Versicherungsschutz!
Verlässliche Beitragsgrundlage
Kalkulation nach dem Prinzip der Plausibilitätsdarstellung
Risiko der Fehlkalkulation liegt bei gesetzlich Versicherten
Es fehlt ein umfassendes Regelwerk für Beitragsanpassungen
Beitragsstabilität durch altersabhängige Prämienentwicklung nicht gewährleistet !
lebenslanger Versicherungsschutz nicht gegeben !
keine verlässliche Beitragsgrundlage
PrivateKrankenversicherung
Interessant fürden Verbraucher
oder Fall für den
Verbraucherschutz?
2. Wettbewerb bei Wahl- und Zusatztarifen Wahl- und Zusatztarife in der GKV: Fall für den Verbraucherschutz
Neuss, 05.05.2009 13 von 26
Basistarif
Art, Umfang und Höhe mit der GKV vergleichbar
Verbot von Risikozuschlägen und Leistungsausschlüssen
Kontrahierungszwang
Beitragslimitierungen
Vergütung bei 1,8-fachen Satz
ohne (kreditfinanzierte) Steuermittel
1. Angebot seit 1.1.2009
2. Gruppen mit Zugang zum Basistarif
- (ehem.) Nichtversicherte
- freiwillig GKV-Versicherte
- PKV-Wechsler
3. Auswirkungen auf die notwendige Beitragshöhe im Basistarif
3. Systemwettbewerb zwischen PKV und GKV unter dem Dach der PKV Basistarif: GKV-Fremdkörper in der PKV
Neuss, 05.05.2009 14 von 26
Alter
0-15 226,18 € 226,18 €
16-20
245,95 € 275,07 €
21 566,33 € 599,06 €
30 597,36 € 636,00 €
56 739,70 € 743,53 €
66 828,94 € 795,03 €
Notwendige Beiträge imBasistarif (Neuversicherte)
= die allermeisten Versicherten werden im Basistarif den Höchstbeitrag von ca. 570 € zahlen
Beiträge imStandardtarif (Umsteiger)
56 Jahre, männlich, Ø Vorversicherungszeit,mindestens aber 10 Jahre:
66 Jahre, männlich Ø Vorversicherungszeit,mindestens aber 10 Jahre:
66 Jahre, weiblich Ø Vorversicherungszeit,mindestens aber 10 Jahre:
254,00 €
56 Jahre, weiblich, Ø Vorversicherungszeit,mindestens aber 10 Jahre:
282,55 €
287,96 €
286,34 €
3. Systemwettbewerb zwischen PKV und GKV unter dem Dach der PKV Basistarif: GKV-Fremdkörper in der PKV - (Notwendige) Beiträge
Neuss, 05.05.2009 15 von 26
Herkömmliche PKV-Tarife, risikoäquivalent kalkuliert und privatrechtlich
abgeschlossen
Wechselrecht aus herkömmlichen PKV-Tarifen in den
Basistarif ab55 Jahren
Verstärkter Wechsel in den
Basistarif zur Senkung der Beiträge
Wechslerzahl steigt ! Weitere
Beitragserhöhungen
Flucht aus denherkömmlichen Tarifen
in den Basistarif
PKV heute
PKV = GKV
Ero
sio
nsp
rozess z
ur B
ürg
erv
ers
ich
eru
ng
Einführungeines Basistarifs mit
Höchstbeiträgen (Zusatzversicherung
möglich)
Beitragserhöhungen in PKV-Tarifen wegen Subventionierung
des Basistarifs
3. Systemwettbewerb zwischen PKV und GKV unter dem Dach der PKV Basistarif: GKV-Fremdkörper in der PKV - Drohende Erosionsspirale
Neuss, 05.05.2009 16 von 26
Beitragsanstieg durch Basistarif
vor1.1.2009nach1.1.2009
„gewohnte“ Beiträge
„gewohnte“ Beiträge
„Alte“ Verträge „Alte“ Verträge
Beitragsanstieg I
Beitragsanstieg II
Zu finanzierendeWechselleistung durch Portabilität
Subvention desDefizits imBasistarifs
„gewohnte“ Beiträge
Beitragsanstieg I
„Neue“ Verträge
3. Systemwettbewerb zwischen PKV und GKV unter dem Dach der PKV Basistarif: GKV-Fremdkörper in der PKV - Beitragsanstieg
Neuss, 05.05.2009 17 von 26
Basistarif darf NICHTzum Erfolgsmodell werden
BASIS-Vorsicht
tarif
Zukunftfür PKVechte
3. Systemwettbewerb zwischen PKV und GKV unter dem Dach der PKV Basistarif darf nicht zum Erfolgsmodell werden
Neuss, 05.05.2009 18 von 26
4. Leistungswettbewerb zwischen GKV und PKVVorbedingungen: GKV von steigenden Beitragssätzen gekennzeichnet
Neuss, 05.05.2009 19 von 26
RATIONIERUNG und LEISTUNGSVERKNAPPUNG in der GKV
GKV-Finanzierungssituation erhöht Rationierungsdruck. häufig wirken Rationierungen – zum Beispiel Budgets – verzögert, weil sie erst großzügig, dann knapper bemessen werden. Rationierungen sind häufig implizit und verdeckt.
= Trend zum staatlich bestimmten Grundschutz
= Bedürfnis nach höherwertigen Leistungen
= Zukunft für die PKV
Rationalisierungkippt in Rationierung
4. Leistungswettbewerb zwischen GKV und PKVLeistungsverknappung und Rationierung
Neuss, 05.05.2009 20 von 26
GKV: Angstvor Rationierung
Gute GKV-Absicherung im Krankheitsfall ?
Fühle mich in der GKVgut abgesichert!
Nicht ausreichendabgesichert!
Quelle: ifd-Allensbach
Gute Absicherungin der PKV
Quelle: ifd-Allensbach
Gute PKV-Absicherung im Krankheitsfall ?
Fühle mich in der PKVgut abgesichert!
Nicht ausreichendabgesichert!
87 % 89 %
6 %
2005 2008
8 %
4. Leistungswettbewerb zwischen GKV und PKVLeistungsunterschiede im Leistungswettbewerb werden wahrgenommen !
Neuss, 05.05.2009 21 von 26
Wahlrechte mit vollständig freier Arzt- und Krankenhauswahl
differierende Bedürfnisse, d.h. keine Vereinheitlichung
Produkt- und Leistungsvielfalt
ärztliche Therapiefreiheit
Patient/Versicherter hat immer Entscheidungshoheit
Service, das heißt u.a. kurze Wartezeiten und schnelle Termine privatrechtliche Leistungssicherheit
eigener Qualitätsstandard
Die PKV mit leistungsorientierten Strategie ….
4. Leistungswettbewerb zwischen GKV und PKVStrategie der Leistungsstärke in der PKV
Neuss, 05.05.2009 22 von 26
4. Leistungswettbewerb zwischen GKV und PKVPKV-Strategie erfolgversprechend, weil die freie Arztwahl ein hohes Gut ist !
Neuss, 05.05.2009 23 von 26
Medizin©
Aufbau des QualitätsstandardsPrivatMedizin©
Primat des Patientenwohls
Aufwertung der freien Arztwahl
Qualitätssicherung privatärztlicher Versorgung
Anwendung von Innovationen als Merkmal von PrivatMedizin
hoher Stellenwert für die „sprechende Medizin“
Komfort und Service
Umsetzung bei der Wahlleistung Unterkunft ! Aufbau in der ambulanten Versorgung Öffnungsklausel GOÄ/GOZ notwendig
4. Leistungswettbewerb zwischen GKV und PKVAusbau der Leistungsstärke in der PKV: Qualitätsstandard Privatmedizin
Neuss, 05.05.2009 24 von 26
Komfort- und Servicemerkmale von PrivatMedizin©
Terminvergabe i.d.R. innerhalb von 3 Tagen
Abend- und Samstagssprechstunde
Wartezeiten bei Terminvergabei.d.R. nicht über 30 Minuten
Für Patienten im Bedarfsfall telefonische Erreichbarkeitauch außerhalb der Behandlungszeiten (nach individueller Vereinbarung)
Im Bedarfsfall Vermittlung von Terminen bei (anderen) Fachärzten
4. Leistungswettbewerb zwischen GKV und PKVAusbau der Leistungsstärke in der PKV: Qualitätsstandard Privatmedizin
Neuss, 05.05.2009 25 von 26
Öffnungsklausel im Rahmen der Novellierung GOÄ/GOZ
= Mehr Einfluss auf Preis, Menge und Qualität durch abweichende Vereinbarungen von GOÄ/GOZ
= gleichwertige, nicht identische Vertragsinstrumente für GKV und PKV
Vereinbarungen immer auf Basis der Freiwilligkeit, d.h. Arzt, Versicherer und Versicherter muss zustimmen
freiwillige Vereinbarungen erlauben … - Festlegung von Qualitätsanreizen - Erprobung von erfolgsabhängigen Vergütungen - Erprobung von zeitbezogenen Vergütungen - bei speziellen Behandlungsverfahren das Festsetzen von Innovationsanreizen
4. Leistungswettbewerb zwischen GKV und PKVUmsetzung des Qualitätsstandards Privatmedizin: Novellierung GOÄ/GOZ
Neuss, 05.05.2009 26 von 26
für nähere Informationen
Internet: www.pkv.de
Telefon: 0221/37662-0
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !