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Magazin für den gemeinnützigen Wohnungsbau | Ausgabe 1 | März 2016 natürlich und energetisch Seite 4

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Wohnen im Holzhaus:natürlich und energetisch Seite 4

Minergie im Wandel Seite 9

Wohnstadt Basel Seite 12

Fonds de Roulement Seite 20

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3Ausgabe 1 | 2016

Intern–Editorial

«… das Personal hat man dann»

Impressum

Magazin für den gemeinnützigen Wohnungsbau

HerausgeberAdressänderungen/Inserate Verlagsgenossenschaft Magazin WOHNEN SCHWEIZ Obergrundstrasse 70, 6002 Luzern Telefon 041 310 00 50Fax 041 310 00 [email protected]

Redaktion Kurt Bischof, bischof | meier und co. Postfach 141, 6281 HochdorfTelefon 041 914 70 10, Fax 041 914 70 [email protected]

Produktion Brunner AG, Druck und Medien, Kriens

Erscheinungsweise4 Mal jährlichAufl age 14 500 ExemplareJahrgang 6

Nächste Ausgabe 2/2016Schwerpunktthema: Balkone/AussenräumeErscheinungstermin: 28. Juni 2016Redaktionsschluss: 1. Juni 2016Anzeigenschluss: 7. Juni 2016

TitelbildHolz – Urform zum Wohnen für Mensch und Tier. Bild Fotalia

Inhalt

Energie: Genossenschaft baut mit Holz 4

Energie: Grosser Wandel bei Minergie 9

Porträt: Wohnstadt Basel 12

Verband: Infoanlass in Olten 16

Markt: Die Küche aus der Kiste 18

Finanzierung: Fonds de Roulement 20

Wohnen im Alter: Es läuft viel 25

Wohnen im Alter: Fulenbach baut 26

Ratgeber: Aus der Rechtspraxis 27

Genossenschaften: Aktuelle Projekte 28

Der Erfolg von Baugenossenschaften hat – stark – mit den tiefen Verwaltungskosten zu tun. Sie sind das Ergebnis einer pragmatischen Organisa-tion. Das wurde mir bei zwei Gesprächen in der gleichen Woche wieder einmal richtig bewusst:

• Da war der Chef eines erfolgreichen Unterneh-mens mit Hunderten von Mitarbeitenden und einem dreistelligen Millionen-Umsatz. Er är-gerte sich über aufgeblasene Grossfirmen, die sich einen «Head of Art», einen «Head of Cul-ture», einen «Head of XY» leisten. Noch mehr mokierte er sich über all die Juristen in Stabs-funktionen. Er sagte: «Da braucht es ab und zu einen Stellenabbau als Entschlackung, wobei ich ausdrücklich nicht die Produktion meine.»

• Anders die KMU-Frau. Ihr Betrieb mit weni-gen Festangestellten plus externen Spezialisten gründete für eine Marktnische eine Tochter-firma. Nach dem guten Start wurde euphorisch Personal eingestellt. Plötzlich harzte es mit Auf-trägen. Zu spät sei die Erkenntnis gekommen: «Wer anstellt, hat dann das Personal, und das will jeden Monat Lohn.»

Genossenschaften sind anders aufgestellt. Aber Achtung: Einfache Organisation heisst nicht un professionell. Denn Genossenschaften wäh-len Fachleute in ihre Vorstände, beauftragen diese

mit einzelnen Aufträgen oder ziehen gezielt Externe bei. Ab einer gewissen Grösse werden Mandate für Verwaltung, Bewirtschaftung und anderes vergeben. Selbst wenn eigene Geschäfts-stellen gegründet werden, bleiben diese auf dem Boden. Da hat es keinen Platz für aufgeblasene Stabsleute («ich habe so viel auf meinem Pult») oder für «Bürohocker», die sich mangels – echter – Arbeit uferlos mit Themen beschäftigen, von denen sie nichts verstehen. Erfolg heisst: kleine, pragmatische Zentralen, fallweise externe Fach-leute.

Mit diesem Ansatz stemmen kleine Genossen-schaften grosse Projekte. Zum Beispiel die Wohn-baugenossenschaft Triengen (Seite 4) mit ihrem mutigen Holzbau. Oder Wohnstadt Basel (Seite 12) geht einen Schritt weiter und stellt Dienstleistungen und Fachleute fallweise ande-ren Genossenschaften zur Verfügung. Honorar-rechnungen dafür liegen längst drin, gemessen an Löhnen für «Stäbler». Wie sagte meine Gesprächspartnerin: «… das Personal hat man dann.» Und das kostet, zwar ohne Rechnungen, aber am Ende jedes Monats.

Kurt BischofRedaktionsleiter Magazin WOHNEN SCHWEIZ

Dienstleistungen und Fachleute fallweise ande-ren Genossenschaften zur Verfügung. Honorar-rechnungen dafür liegen längst drin, gemessen

dann.» Und das kostet, zwar ohne Rechnungen,

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Zwei fünfgeschossige Mehrfamilienhäuser im Systemholzbau: Die Wohnbaugenossenschaft Triengen (WBGT) im Luzerner Surental realisiert ein ökologisches Vorzeigeprojekt. Ziel ist aber nicht die Erreichung eines Labels, sondern die beste Wohnqualität für künftige Mieterinnen und Mieter.

«Wir betrachten uns nicht als grün, aber …»

Energie_WBG Triengen

21 komfortable Wohnungen sowie ein Gewerbegeschoss entstehen derzeit an leichter Hanglage im Zentrum von Triengen. Die beiden Holzelementhäuser umfassen jeweils vier Vollgeschosse und ein Attikageschoss. Mit den fünfge-schossigen Holzbauten hat sich die Wohnbaugenossenschaft Triengen WBGT für einen mutigen und innovativen Weg entschieden.

Ausgewogener EinwohnermixWeshalb der Entscheid für Holz? Für die Erklärung blickt Genossenschaftspräsi-dent Roland Ulrich in die Geschichte der WBGT zurück. Zwischen 1966 und 1992 realisierte sie in der «Wintermatte 59» eher günstige und kleinflächige Woh-nungen. Zwischen 2007 und 2009 folg-ten drei Mehrfamilienhäuser an der «Weiherstrasse» mit 28 Wohneinheiten in gehobenem Ausbaustandard. «Damit wollten wir innerhalb unserer Genos-senschaft bewusst einen Gegenpol set-zen.» Mit dem Nebeneffekt, einen aus-gewogeneren Einwohnermix in der

Gemeinde Triengen zu unterstützen. Diese Mietwohnungen in der boomen-den Region Sursee gingen weg wie «warme Weggli». Das motivierte die WBGT, ein weiteres Projekt in Angriff zu nehmen.

Holzbau statt Holzscheune2012 konnte die Genossenschaft eine rund 3800 Quadratmeter grosse, attrak-tive Bauparzelle im «Winkel», mitten im Dorf, erwerben. Früher stand dort eine alte Holzscheune. Deshalb kam die Idee auf, für das neuste Projekt eine Ausfüh-rung in Holz zu prüfen. Die Wohnbauge-nossenschaft wollte ein Zeichen setzen. «Wir betrachten uns weder als grün noch als alternativ. Aber wir denken und handeln sehr wohl nachhaltig», sagt Präsident Roland Ulrich.

Holzbauprojekt gab zu redenDiskussionslos erfolgte der Entscheid für den Holzbau in der sechsköpfigen Baukommission jedoch nicht. Die be-fürchteten höheren Kosten und das

Wagnis, mit dieser Bauweise Neuland zu betreten, sorgten für engagierte De-batten. «Als dann die ersten Kostenvor-anschläge auf dem Tisch lagen, hat sich eine gewisse Ernüchterung breitge-macht», erinnert sich Roland Ulrich. Das Projekt beläuft sich auf eine zwei-stellige Millionensumme. «Der Holz-bauingenieur ging in seinen ersten Be-rechnungen von Mehrkosten von rund fünf Prozent aus», ergänzt Baukommis-sionspräsident Jules Häfliger. Das rei-che jedoch nicht. Genau zu beziffern, wie viel teurer der Holzbau aus Schweizer Holz im Vergleich zu einem konventio-nellen Bau werde, sei in dieser Phase schwierig. «Denn ein Teil der Mehrkos-ten entsteht durch optimierte energeti-sche Dämmung, bessere Materialwahl, höhere Qualität von technischen Gerä-ten oder grosszügigere Einrichtung.»

Neues Mietersegment für HolzbauDen höheren Kosten standen die Vor-teile des Baustoffs Holz gegenüber: Wer den nachwachsenden Rohstoff verbaut,

Die Wohnbaugenossenschaft wurde 1946 unter dem Namen «Baugenossenschaft Wintermatte» gegründet. 2007 erfolgte eine Namensänderung in «Wohnbauge-nossenschaft Triengen» (WBG Triengen). Aktuell vermietet die Genossenschaft in zwölf Mehrfamilienhäusern 87 Wohnun-gen. Nach der Fertigstellung der beiden neuen Holzelementhäuser besitzt die WBGT 108 Wohnungen und ein Gewer-begeschoss.Für die Realisierung der ersten Überbau-ung stellte die Trisa AG in Triengen der Genossenschaft Bauland zur Verfügung. Dies auch im eigenen Interesse, um ihrer

Sie freuen sich auf das neue Holz-haus, von links: Dorothea Stein-mann, Ver waltung; Jules Häfliger, Baukommissionspräsident; Roland Ulrich, WBGT-Präsident; Armin Arnold, Bauleiter; Ruth Zwimpfer, Ver waltung und Vorstand.

stetig steigenden Zahl von Mitarbeitenden Wohnraum am Arbeitsort anbieten zu kön-nen. Die Trisa ist auch heute noch ein wich-tiger Partner der WBG Triengen. Die WBGT

Die Wohnbaugenossenschaft Triengen verwaltet aktuell 87 Wohnungenhat heute rund 65 Genossenschafterinnen und Genossenschafter (natür liche und juristische Personen). www.wbgt.ch boa.

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schacht, das wie ein kleines Hochhaus in den Himmel ragte. Dann ging es Schlag auf Schlag. Am 18. Januar 2016 setzte das Holzbauunternehmen die ersten Wandelemente. Drei Wochen später konnte das Dach des ersten Mehrfami-lienhauses aufgerichtet werden.

Baufortschritte im NetzIm März wurden in Haus A die Fenster montiert. Nun ist der Innenausbau im Gang. Die Baufortschritte werden re-

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In drei Wochen aufgerichtetAn der Generalversammlung vom April 2014 stimmten die Genossenschafter der Realisierung des innovativen Holz-bauprojekts zu. Ein gutes Jahr später fuhren die Baumaschinen auf. Nach fünfmonatiger Bauzeit, im Dezember 2015, war der Anblick der Baustelle «Winkel» gewöhnungsbedürftig. Zu sehen waren lediglich die betonierte Decke des Kellergeschosses und ein fünfgeschossiges Treppenhaus mit Lift-

unterstützt eine nachhaltige Energiepo-litik. 2012 wurde die Gemeinde Triengen offiziell mit dem «Energiestadt-Label» ausgezeichnet. Die Überbauung «Win-kel» passt perfekt zur Strategie der Ge-meinde. Holz sorgt zudem für ein gutes Raumklima mit idealer Luftfeuchtigkeit. «Und nicht zuletzt erhoffen wir uns, dass der Holzbau nochmals ein neues Mieter-segment anspricht», so der Genossen-schaftspräsident. Ökologie als zusätz-liches Argument für die Vermietung.

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Energie_WBG Triengen

klar. Die Genossenschaft hatte vier Ar-chitekturbüros gegen Entgelt zu einem Studienwettbewerb eingeladen. «Das Projekt von S+P überzeugte uns, weil das Büro auf unsere Wünsche und Vor-gaben am besten einging», so Jules Häf-liger. Die WBGT habe mit dem Architek-turbüro «genauso hart» verhandelt wie mit den anderen.Die Nähe zwischen Baukommission und Bauleitung empfinden beide Seiten als Stärke. «Wir sind eine familiäre Genos-senschaft und arbeiten möglichst un-kompliziert zusammen», sagt Jules Häfliger. Kleine Entscheidungen werden direkt zwischen Präsident und Bauleiter getroffen. Grundsätzliche Themen wer-

gelmässig auf der Website www.wbgt.ch dokumentiert. In einem halben Jahr soll das erste der beiden Mehrfamilienhäu-ser bezugsbereit sein. Anfang 2017 folgt das zweite.

Studienwettbewerb ausgeschriebenVor Ort trägt Armin Arnold die Verant-wortung. Er ist Bauleiter bei der einhei-mischen S+P Architekten AG, welche das Projekt geplant hat. Zugleich ist Ar-min Arnold Mitglied im Genossen-schaftsvorstand und in der Baukommis-sion. Bei der Auftragsvergabe an die S+P Architekten AG sei jedoch «kein Vi-tamin B» im Spiel gewesen, stellt Bau-kommissionspräsident Jules Häfliger

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den in der gesamten Baukommission besprochen und Vergabeaufträge über 100 000 Franken werden vom Genos-senschaftsvorstand entschieden.

Herausforderung: HolzbauMit dem Baufortschritt ist Bauleiter Ar-min Arnold zufrieden. Bis jetzt verläuft alles nach Plan – auch dank des milden Winters. Doch der mehrgeschossige Holzbau ist auch für ihn eine Herausfor-derung. «Man muss jedes Detail im Vo-raus durchplanen.» Nachträgliches Schlitzen oder Kernbohrungen, wie sie bei einem konventionellen Bau möglich sind, seien im Holzbau fast nicht zu be-werkstelligen. «Das bedeutet, dass ich den Handwerkern genau auf die Finger schaue, damit kein Fehler passiert.»

Energetisches VorzeigeprojektDas Holzbauprojekt der WBGT ist ener-getisch top. Mit einem Heizwärmebe-darf von 96 MJ pro Quadratmeter liegen die Werte deutlich unter den Vorgaben von Minergie (108,9 MJ). Die Gebäude werden mit einem Wärmepumpensys-tem mittels Erdsonde geheizt. Auf dem Dach von Haus A sorgt eine Fotovoltaik-anlage für jährlich 40 000 kWh Sonnen-strom, von welchen voraussichtlich 7000 kWh direkt als Eigenverbrauch ge-nützt werden können. Der Rest wird ins Netz eingespeist. Eine Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung sorgt für ei-nen minimen Energiebedarf. Hier hat sich die WBGT für Einzelgeräte ent-

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schieden, die in jeder Wohnung indivi-duell eingestellt werden können.

Entscheid gegen LabelDas sind beste Voraussetzungen für die Zertifizierung mit einem Minergie-La-bel. Dies stand in der Baukommission jedoch nie ernsthaft zur Debatte. «Wir wollten nicht zwingend ein Minergie-Haus», sagt Genossenschaftspräsident Roland Ulrich. «Wir wollen einfach ein möglichst energieeffizientes Holzhaus.» Doch weshalb keine «Krönung» dieses innovativen Bauprojekts mit einem offi-ziellen Label? Die Zertifizierung koste Geld, bringe der Genossenschaft aber keinen Mehrwert, so Roland Ulrichs

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Hoher Standard – vernünftige Preise

In den beiden Mehrfamilienhäusern im «Winkel» erstellt die Wohnbaugenossen-schaft Triengen WBGT sechs 3,5-Zimmer-Wohnungen, vierzehn 4,5-Zimmer-Woh-nungen und eine 5,5-Zimmer-Wohnung. In den Gewerberäumen mietet sich ein Architekturbüro ein und die WBGT er-hält eine moderne Geschäftsstelle.Der Ausbaustandard der Holzelement-häuser entspricht jenem von Eigen-tumswohnungen. Die Räume sind hell und grosszügig. Auch die kleineren Wohnungen verfügen über zwei Nass-zellen (WC/Dusche und WC/Bad) und ein separates Reduit. Die Böden der Wohn- und Schlafräume erhalten Ei-chenparkett, die Nasszellen und Küchen Feinsteinzeugplatten. Die nach Südwest ausgerichteten Balkone sind mit durch-schnittlich 24 Quadratmetern grosszü-gig. Für jede Wohnung steht ein eigener Waschraum im UG mit Waschma-schine und Tumbler zur Verfügung. Alle Wohnungen sind rollstuhlgängig. Zu-dem gibt es eine zentrale Einstellhalle.Eine 85 Quadratmeter grosse 3,5-Zim-mer-Wohnung kostet 1620 Franken (plus 160 Franken NK). Die 4,5-Zimmer-Wohnungen (125 Quadratmeter) belau-fen sich auf Kosten von 1920 Franken (plus 180 Franken). boa.

Das Obergeschoss mit drei Wohnungen.

Überzeugung. Die WBGT erstelle ihre Bauten mit einer langfristigen Perspek-tive von 30 oder mehr Jahren. «Ein Zer-tifikat von 2016 wird 2046 bei der heuti-gen Entwicklung kaum mehr jemanden interessieren.» Für sieben der 21 Woh-nungen sind Mietinteressenten da. Für das Gewerbegeschoss konnte der Miet-vertrag sogar abgeschlossen werden. Und dies ohne Werbung. Das hat auch mit dem guten Preis-Leistungs-Verhält-nis zu tun. Und dies ist Roland Ulrichs höchstes Ziel: «Wir leben den Genos-senschaftsgedanken und sind nicht an schnellem Profit interessiert. Wir wol-len einfach gute, schöne Wohnungen re-alisieren.» Astrid Bossert Meier

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gute Energiebilanz und einen hohen Wohnkomfort sicher. Deshalb weichen wir von der Grundanforderung nicht ab. Der Weg dahin ist aber nicht vorgege-ben. Und im Sanierungsbereich sind wir noch offener für innovative Lösungen.

Welche Änderungen sind denn beim Welche Änderungen sind denn beim «Passivhaus», dem Minergie-P-Stan-dard, vorgesehen? Wir denken bei Minergie-P darüber nach, die Anforderungen bezüglich Be-leuchtung oder Geräten anzuheben. Ins-besondere im Bereich Nicht-Wohnen, also Büros, Verwaltungen usw., besteht ein grosses Potenzial. Ein Thema in der Überarbeitung von Minergie-P ist zu-dem die Einführung eines Monitorings.

Wollen Sie künftig kontrollieren, ob die vorgesehenen Werte im Alltag auch wirklich eingehalten werden? Es besteht eine Tendenz Richtung «smart home», also ein selbstregulie-rendes, intelligentes Gebäude. Hier sind wir vorsichtig und werden wohl keine Anforderungen stellen. Hingegen sind wir der Überzeugung, dass schon das Monitoring allein eine Veränderung be-wirken kann. Wenn jemand schwarz auf weiss sieht, wo er wie viel Energie ver-braucht, kann diese Erkenntnis das per-sönliche Verhalten beeinflussen.

Kommen wir noch zu Ihrem «jüngs-ten Kind», dem Minergie-A-Standard. Auf welche Neuerungen müssen wir uns ab 1. Januar 2017 gefasst machen?Wie bisher bleiben die Anforderungen an die Gebäudehülle tiefer als beim Minergie-P-Standard. Dafür möchten wir bei der Gebäudetechnik ein Maxi-mum erreichen. Insbesondere streben wir die ehrliche Bilanzierung des Foto-voltaikertrags an.

Ziel, dass rund jeder vierte Bau diesen Standard erreichen kann. Die neuen energetischen Anforderungen werden leicht anspruchsvoller sein als die Vor-schriften der MuKEn 2014. Und dann gibt es zusätzliche Punkte, welche die MuKEn nicht vorsehen. Unsere Vision ist, dass ein Minergie-Gebäude im Neu-baubereich in der Beheizung weitestge-hend CO2-frei ist. Bei einer Sanierung sollen fossile Energieträger jedoch auch künftig zugelassen werden. Zwin-gend ist zudem der kontrollierte Luft-wechsel.

Die Komfortlüftung wird unter Ge-nossenschaften immer wieder kontro-vers diskutiert. Hier gibt es auch in Zukunft keinen Spielraum?Im Grundsatz nicht. Man muss im Rah-men der Zertifizierung nachweisen, wie viel Luft zu- und abgeführt wird. Aber es gibt auch in diesem Bereich technische Entwicklungen. Nebst der konventionel-len Komfortlüftung gibt es beispiels-weise neue Systeme mit Einzelraum-lüftungen über die Fenster. Der automatische Luftwechsel stellt eine

Die Gebäudestandards Minergie, Minergie-P und Minergie-A werden derzeit komplett überarbeitet. Ab 1. Januar 2017 gelten neue Richtlinien. Erstmals und exklusiv äussert sich Minergie-Geschäftsleiter Andreas Meyer Primavesi in einem Interview über die vorgesehenen Anpassungen.

Die neuen Minergie-Standards ab 2017

Energie_Minergie

Magazin WOHNEN SCHWEIZ: Sie überarbeiten derzeit Ihre Gebäude-standards Minergie, Minergie-P und Minergie-A. Warum?Andreas Meyer Primavesi: Ab 2017 tritt in den ersten Kantonen eine verschärfte Energiegesetzgebung in Kraft, die auf den sogenannten MuKEn 2014 basiert. Dann wird das Gesetz bezüglich Ener-gievorschriften ungefähr unserem heu-tigen Minergie-Standard entsprechen.

Was Sie wahrscheinlich freuen wird!Ja. Doch wir wollen einen Schritt weiter-gehen und uns auch künftig vom Ener-giegesetz abheben. Das ist möglich, weil in den letzten Jahren eine enorme tech-nische Entwicklung passiert ist. Ich denke beispielsweise an die Fotovoltaik-anlagen, Wärmepumpen oder die Fens-terbautechnik. Die Welt hat sich techno-logisch weitergedreht, darauf wollen wir reagieren.

Was verändert sich denn konkret in den Standards?Der Basisstandard Minergie soll auch künftig breitenwirksam sein mit dem

Andreas Meyer PrimavesiDer Basler Andreas Meyer Primavesi ist seit 1. Januar 2016 Geschäftsleiter von Minergie. Er ist Forstingenieur ETH Zü-rich mit einem Master in Business Ad-ministration (MBA) an der IESE Business School in Barcelona. In seiner bisherigen beruflichen Laufbahn war er unter an-derem für den Aufbau und den Betrieb der Dienstleistungszentrale im nationa-len Gebäudesanierungsprogramm und für nachhaltige Arealentwicklungen zuständig. boa.

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Rubrik –Vortitel

Schwankungen ausgleichen, aber sie hilft als Tagesspeicher.

Heisst das, Minergie-A soll sich in Richtung eines energieautarken Ge-bäudes entwickeln?Ja, aber wir wollen keine Insellösungen fördern. Eine Verbindung mit dem Netz macht Sinn – insbesondere aufgrund der saisonalen Schwankungen. Mit dem Grundsatz, den Sonnenstrom neu zu bi-lanzieren, handeln wir weitsichtig und nicht gegen unsere Kunden, sondern in ihrem Interesse. Denn langfristig gese-hen sind Energieversorger nicht mehr an jedem Kilowatt Sonnenstrom inter-essiert, das genau dann anfällt, wenn bereits eine Überproduktion besteht.

Was heisst ehrlich?Übers Jahr gesehen gibt es praktisch kein Gebäude, das den gesamten Ertrag einer Fotovoltaikanlage selber braucht. An einem sonnigen Junitag steht der ge-ringe elektrische Bedarf einer maxima-len Produktion gegenüber. Wir denken darüber nach, dass der Ertrag aus Foto-voltaik nur noch angerechnet wird, wenn man ihn selber verbraucht. Der einge-speiste Winterstrom sollte auch hono-riert werden. Das verstehe ich unter ei-ner ehrlichen, sauberen Bilanz. Wir geben einen Anreiz, den Eigenverbrauch zu maximieren und Winterstrom zu pro-duzieren. Hier kann vielleicht künftig auch eine Batterie Sinn machen. Damit kann man heute noch keine saisonalen

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Rubrik –Vortitel–Vortitel–

MinergieDer Verein Minergie wurde vor 17 Jah-ren durch die Energiedirektoren gegrün-det. Er wird von Bund, Kantonen, Wirt-schaft, Schulen und Einzelmitgliedern getragen. Für die strategische Führung ist ein neunköpfiger Vorstand verant-wortlich, der unter Leitung des Präsiden-ten und Zuger Regierungsrats Heinz Tännler steht. Minergie hat drei Baustandards defi-niert. Der Standard Minergie (Niedrig-energiebauten) wurde 1996 geschaffen. Bis heute wurden rund 35 500 Gebäude in der Schweiz Minergie-zertifiziert. Der Standard Minergie-P (Niedrigstenergie-bauten) wurde 2003 lanciert und umfasst heute rund 3600 Gebäude. Den Pionier-standard Minergie-A (Plusenergiebau-ten) gibt es seit 2011. Seither konnten 600 Minergie-A-Gebäude zertifiziert werden.Sämtliche Standards können mit dem Zusatz «Eco» ergänzt werden, welcher eine besonders gesunde und ökologische Bauweise auszeichnet. Bis heute wurden rund 1200 Bauten nach Minergie-Eco zertifiziert. boa.

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11Ausgabe 1 | 2016

Das Wichtigste am Minergie-A-Standard bleibt aber nach wie vor eine Nullbilanz oder sogar eine positive Energiebilanz. Und wir möchten bei Minergie-A die In-novation noch stärker fördern.

Jeder Gebäudestandard kann mit dem Zusatz Eco für besonders gesunde und ökologische Bauweise ergänzt werden. Bleibt Eco auch 2017 Eco?Ja. Der Eco-Zusatz wurde bereits auf den 1. Januar 2016 angepasst. Hier gab es vor allem Vereinfachungen, insbeson-dere beim administrativen Aufwand. Heute tragen noch keine zehn Prozent der Minergie-Bauten den Zusatz Eco. Diese Zahl möchten wir gerne verdop-peln oder verdreifachen.

Im Juni werden die Neuerungen an der Minergie-Mitgliederversammlung präsentiert. Was sorgt wohl für Kopf-schütteln?

Wer jetzt auf eine neue Erdgas-Heizung setzt, dem dankt die Natur.

Eine Zertifizierung sei viel zu teuer, wird gesagt.Das stimmt nicht. Die Zertifizierung ei-nes Einfamilienhauses kostet rund 900 Franken, die eines Mehrfamilienhauses je nach Grösse zwischen 1300 Franken und vielleicht 2500 Franken. Wenn man diesen Betrag mit der Bausumme ver-gleicht, kann das kaum ein Argument gegen die Zertifizierung sein.

Was spricht für die Zertifizierung?Gerade für die Bauherrschaft bedeutet die Zertifizierung eine gewisse Sicher-heit, wenn die verschiedenen Akteure und ihre Produkte geprüft wurden. Minergie hat bis heute rund 40 000 Ob-jekte zertifiziert. Nicht selten stellt man im Prozess fest, dass in manchen Berei-chen noch grosses Optimierungspoten-zial besteht. Dieses auszuschöpfen macht doch Sinn.

Interview: Astrid Bossert Meier

Die Art der Bilanzierung der Fotovoltaik-erträge bei Minergie-A oder unser Vor-schlag, bei Minergie-Neubauten keine fossile Verbrennung mehr zuzulassen, könnten für Diskussionen sorgen. Aber ich betone: Aktuell formulieren wir Ideen, die wir dem Vorstand und den Mitgliedern unterbreiten. Wie die neuen Standards detailliert aussehen, können wir erst im Juni sagen.

Viele Wohnbaugenossenschaften er-stellen energieeffiziente Gebäude. Doch viele verzichten auf eine Zertifi-zierung. Nervt Sie das?Nein, das nervt mich nicht. Mich nervt höchstens, wenn Leute behaupten, sie hätten nach Minergie gebaut, aber ohne Zertifizierung. Entweder hat man nach Minergie gebaut und lässt sich von einer unabhängigen Institution beurteilen. Oder man ist ehrlich und sagt, man habe einen anderen Weg gewählt.

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Wohnstadt Basel fällt aus dem Rahmen des gängigen Bildes einer Baugenossenschaft. Vieles ist bei den Baslern anders. Die Wohnstadt selber hat zum Beispiel 450 eigene Wohnungen, ist aber zusätzlich für 1200 weitere Wohnungen von 15 Baugenossenschaften und Immobiliengesellschaften in der einen oder andern Form tätig.

Wohnstadt – bei der Basler Baugenossenschaft ist einiges anders und richtig interessant

Porträt_Wohnstadt Basel

Nur schon die Gründung verlief anders, als man es sich gewohnt ist. Da trafen sich nicht wie üblich ein paar engagierte Bürgerinnen und Bürger, die sich in einer Gemeinde im Sinne der Selbsthilfe zusammentun, um preisgünstigen Wohnraum zu schaffen. Vor gut 45 Jah-ren waren es «engagiert bewegte» HSG-Ökonomen und Basler Architekten, die preisgünstigen Wohnraum schaffen wollten. Die Gründer hatten gute Ideen und kühne Konzepte. Dabei war auch Peter Gurtner, der spätere Direktor des Bundesamtes für Wohnungswesen. Motivation der Gründer war die Schaf-fung von preisgünstigem Wohnraum, nicht nur in einer Stadt, sondern überall, wo es nötig war. Und dabei wollte man neue Wege gehen. So bauten die Grün-

der 1987 im luzernischen Rothenburg pionierhaft Reiheneinfamilienhäuser im Eigentum; im Volksmund «Seilbahn-Siedlung» genannt. Weil es viele der da-maligen Promotoren nach Basel ver-schlug, wurde Wohnstadt am Rheinknie heimisch.

«Wir wollen wachsen»Heute versteht sich Wohnstadt als Bau-genossenschaft, die in Basel und in der ganzen Region Nordwestschweiz auf unterschiedliche Art preisgünstige Wohnungen schafft und den gemeinnüt-zigen Wohnungsbau fördert. Die Genos-senschaft hat aktuell 450 Wohnungen. Diese sind vor allem in Liegenschaften aus der Vorkriegszeit und nach 1990 un-tergebracht. «Wir wollen wachsen»,

sagt Präsident Kurt Hercher. Deshalb ist man offen für alle Formen von Land und Liegenschaften.

Unternehmerische Genossenschaft Eine andere Besonderheit liegt im Selbstverständnis der Genossenschaft. «Eigentlich sind wir eine Unternehmer-Genossenschaft, aber wir sind auch Mieter-Genossenschaft», sagt Präsi-dent Kurt Hercher. Unternehmer-Ge-nossenschaft deshalb, weil die Herkunft einem liberalen Weltbild verpflichtet ist. Unternehmerisch sind auch Struktur, Organisation (siehe Box) und Kompeten-zen. Wohnstadt hat rund 600 Genossen-schafterinnen und Genossenschafter. Davon sind etwa die Hälfte Mieterinnen und Mieter. Der Rest sind Handwerker, Unternehmer, Sympathisanten und Ins-titutionen. Mieterinnen und Mieter als Genossenschafterinnen und Genossen-schafter sind aber kein unternehmeri-sches Hindernis. Wohnstadt ist so strukturiert und mit (finanziellen) Kom-petenzen ausgestattet, dass der Verwal-tungsrat (siehe Box) weitgehend selber handeln und entscheiden kann und nicht jedes grössere Bauprojekt vor die Gene-ralversammlung bringen muss. «Das würde uns zu stark behindern, weil man in diesem Geschäft zum Teil schnell ent-scheiden muss», macht Präsident Kurt Hercher klar.

Externe AufträgeDie grösste Besonderheit ist aber ein-deutig die «externe Tätigkeit» von Wohnstadt. Diese geschieht auf zwei Ar-ten. Neben den eigenen 450 Wohnungen kümmert sich Wohnstadt um andere Genossenschaften mit einem Bestand von rund 1200 Wohnungen. «Aller-

Baurecht«Baurecht ist die zweitbeste Lösung, aber in Basel seit Jahrzehnten Realität», sagt Kurt Hercher, Präsident von Wohnstadt. Die Basler Regierung setze seit langem auf den gemeinnützigen Wohnungsbau. «Wir spüren, dass unsere Tätigkeit zur Bereitstellung von preisgünstigem Wohnraum geschätzt wird und diese Partnerschaft funktioniert», so Ge-schäftsleiter Andreas Herbster. Aber – Land gibt es nur im Baurecht. Dabei kommt das partnerschaftliche Modell 50+30+20 zur Anwendung. Will heissen: Das Baurecht wird auf 100 Jahre abge-schlossen; nach 50 Jahren müssen die Bestimmungen überprüft werden mit der Möglichkeit zur Verlängerung um 30 Jahre und nach 80 Jahren nochmals mit einer Verlängerung um 20 Jahre. Bi.

MitspracheIn einigen Mehrfamilienhäusern hat Wohnstadt Siedlungsvereine. Zum Bei-spiel in Riehen und Laufen. Diese Sied-lungsvereine bemühen sich um gemein-schaftsfördernde Aktivitäten.Noch wichtiger aber ist ihre Mitsprache bei der Vermietung von Wohnungen. Das läuft so: Wird eine Wohnung frei, schreibt die Geschäftsstelle die Woh-nung aus und eine Auswahl von Interes-senten stellt sich beim Siedlungsverein. Dieser entscheidet dann über die Ver-gabe. Diese Form von Mitbestimmung ist speziell, aber sie läuft in der Regel gut und problemlos ab, denn: «Wir überle-gen uns natürlich genau, wen wir vor-schlagen, ob die Neumieter in den Kon-text der Siedlung passen», so Andreas Herbster. Bi.

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13Ausgabe 1 | 2016

Herbster und sein Team helfen aber auch bei der Gründung oder Reaktivie-rung von Genossenschaften oder wenn Erbengemeinschaften eine Liegen-schaft oder ein Grundstück dem ge-meinnützigen Wohnungsbau zuführen wollen. Kurt Bischof

dings», hält Geschäftsleiter Andreas Herbster fest, «ist es nicht so, dass für diese 1200 Wohnungen die ganze Ver-waltung bei uns liegt.» Die Genossen-schaften können sozusagen – wie in ei-ner Boutique – auswählen, welche Dienstleistungen sie wünschen. Herbs-ter: «Bei einigen machen wir nur das Rechnungswesen, andere beauftragen uns mit dem technischen Unterhalt und Dritte übertragen uns tatsächlich die ganze Verwaltung.» Zu den Auftragge-bern gehören 15 Baugenossenschaften, zwei Pensionskassen und fünf Private. Diese Form ermöglicht Wohnstadt eine ausgebaute Geschäftsstelle mit ent-sprechenden Fachleuten – und stellt eine Dienstleistung für Dritte, insbeson-dere im gemeinnützigen Wohnungsbau, dar.

Fachliche und strategische BeratungDie zweite Dienstleistung erfolgt weit-gehend über Geschäftsleiter Andreas Herbster, den ETH-Architekten. Er steht gerne anderen Genossenschaften zur Verfügung, wenn sie strategische oder bauliche Beratung brauchen. Dabei ist die Themenpalette sehr breit. Herbster nennt einige konkrete Fragestellungen der letzten Wochen:• Sollen wir als Baugenossenschaft sa-

nieren oder abreissen und neu bauen?

• Wie sollen wir die Sanierungs- und In-vestitionsplanung der nächsten Jahre staffeln?

• Werden wir bei Offerten übers Ohr ge-hauen?

• Wir brauchen eine Zweitmeinung zu den Ideen unseres Hausarchitekten.

• Wie bringen wir die Finanzierung für unser Neubauprojekt auf die Schiene?

Geschäftsleiter Andreas Herbster (links) erklärt Präsident Kurt Hercher auf der Geschäftsstelle eines der vielen laufenden Projekte. Bild Kurt Bischof

VerwaltungsratBei Wohnstadt heisst das oberste Organ nicht wie üblich «Verwaltung», sondern «Verwaltungsrat». Laut Präsident Kurt Hercher stiftet «Verwaltung» immer Verwirrung und «Verwaltungsrat» ent-spricht der effektiven Tätigkeit besser. «Wir sind strategisch tätig, für das Tagesgeschäft haben wir eine sehr gute Geschäftsstelle.» Der Verwaltungsrat hat fünf Mitglieder: Kurt Hercher, Präsident; Dorothee Huber, Kunsthisto-rikerin; Monica Portmann Ryser, Super-visorin; Richard Schlägel, Bankfach-mann; Denise Senn, Präsidentin einer Genossenschaft. Der Verwaltungsrat tagt in der Regel vier Mal jährlich und hat ständige Kommissionen für Perso-nal, Neubauten, Sanierungen sowie Fi-nanzen. Bi.

GeschäftsstelleDie Geschäftsstelle von Wohnstadt befindet sich unmittelbar beim Basler SBB-Bahnhof, an der Viaduktstrasse 12. Hier arbeiten neun Personen mit 750 Stellenprozenten. Das Team setzt sich aus Fachleuten der Bereiche Liegen-schaftsbewirtschaftung, Architektur, Energie, Finanzen und Administration zusammen. Wie im Hauptartikel aufge-zeigt, sind die Fachleute einerseits für die eigenen 450 Wohnungen zuständig, an-derseits erledigen sie eine Reihe von Fremdaufträgen. Geleitet wird die Ge-schäftsstelle von Andreas Herbster. Der ETH-Architekt investiert einen beträcht-lichen Anteil seiner Arbeitszeit in die Beratung von anderen Genossenschaf-ten (vor allem strategisch und baulich) oder er begleitet Neugründungen. Bi.

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Porträt _Wohnstadt Basel

Projekt 2: Neubau am Stadtranddentinnen und Studenten oder Ältere», sagt Herbster.Die Kosten sind auf 25 Millionen Fran-ken veranschlagt. Die Baubewilligung dürfte nächstens erteilt werden. Noch diesen Frühling ist der Baubeginn und Anfang 2018 der Bezug geplant. Neben dem Projekt von Wohnstadt wird der Kanton ein Wohnheim für Menschen mit schwersten und mehrfachen Behinde-rungen realisieren. Dieses Projekt wird in einem separaten Verfahren weiter-entwickelt und dann koordiniert mit dem Wohnstadt-Vorhaben realisiert.Und auch hier gilt, was in Basel selbst-verständlich ist: Realisiert wird das Pro-jekt im Baurecht der Stadt Basel. Bi.

Der grosse Bachgraben-Parkplatz liegt an der Basler Stadtgrenze Richtung Allschwil und Hegenheim. Der Kanton Basel-Stadt will mehr aus dieser Fläche machen, zumal sie bereits in der Wohn-zone 4 eingeteilt ist.Deshalb hat der Regierungsrat das Grundstück für den genossenschaftli-chen Wohnungsbau reserviert. Wohn-stadt hat auch in diesem Fall einen Stu-dienauftrag an fünf Architekturbüros erteilt. Daraus ging als Sieger das Pro-jekt des Büros Burckhardt + Partner Ar-chitekten hervor. Gemäss diesen Plänen werden 68 Zwei- und Viereinhalbzim-merwohnungen realisiert. «Die Ziel-gruppen sind Familien, aber auch Stu-

Ziel ist eine gut organisierte Nachbar-schaft. Dabei legt Wohnstadt grossen Wert auf Eigeninitiative und Eigenver-antwortung der Mieter. Bi.

Die Stadt Basel ist gebaut. Doch selbst hier ist Verdichtung möglich, wenn man es geschickt angeht. Zum Beispiel mit dem spannenden Projekt von Wohnstadt Basel im Wettsteinquartier. Zwischen den markanten Blockrandüberbauun-gen Wettsteinallee, Riehenring, Turner-strasse befindet sich ein grosser, freier Hofbereich von 3000 Quadratmetern.Wohnstadt hat fünf Architekturbüros Studienaufträge erteilt und sich dann für die Realisierung des Vorschlags von Jessen Vollenweider Architekten ent-schieden. Das Projekt nimmt die Hof-situation auf und ist in der Hausfläche sozusagen ein Spiegel der Blockrand-überbauung. Die ungewohnte Form des Grundrisses hat den Vorteil, dass sich nie eine Längsseite der Innenüberbau-ung frontal einer Längsseite der beste-henden Überbauungen gegenübersteht. «Damit wird verhindert, dass man das Gefühl hat, der andere schaue einem in die Wohnung», so Wohnstadt-Ge-schäftsleiter Andreas Herbster. Geplant

sind 36 Zwei- bis Viereinhalbzimmer-wohnungen. Die Investitionen belaufen sich auf 15 Millionen Franken. Gebaut wird im Baurecht der Stadt Basel, die bessere Nutzung des Geländes ent-spricht also einem Wunsch der Stadt – nicht aber dem Wunsch der heutigen An-wohner. Gegen die Bebauung wurden Einsprachen deponiert, «aber das müs-sen wir jetzt einfach durchstehen», sagt Präsident Kurt Hercher. Wohnstadt will aber nicht nur neue Wohnungen bauen.

Projekt 1: Verdichten mitten in der Stadt Basel

Die Baufläche im Innenhof der Blockrandüberbauung (oben) Die Baufläche im Innenhof der Blockrandüberbauung (oben) und der Grundriss des Projekts (unten). und der Grundriss des Projekts (unten). Bilder zvg

Statt Parkplätze entstehen 68 Wohnungen. Bild Burckhardt+Partner Architekten

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Projekt 3: Sanieren, umbauen, neu nutzenEbenfalls in der Stadt Basel besitzt Wohnstadt in einer Hofsituation 120-jäh-rige Bauten mit sehr einfachen Wohnun-gen und Atelierflächen. «Diese klassi-sche Hinterhofsituation wollen wir aufwerten und gleichzeitig den heutigen Mietern die Chance geben, dabeizublei-ben.» Mit umbauerfahrenen Architekten wurde ein Projekt für eine tiefgreifende Sanierung ausgearbeitet. Balkone wer-den angebaut, die Nasszellen in die Wohnungen integriert, ein Teil der Klein-wohnungen wird zu Familienwohnungen zusammengelegt. Die Atelierflächen bleiben und können wieder genutzt wer-den. Der Umbau erfolgt unbewohnt. Nach neun Monaten wird ein Grossteil der bisherigen Mieter das umstruktu-rierte Haus wieder beziehen. Wohnstadt investiert drei Millionen Franken in die Sanierung. Bi.

Dieses Ateliergebäude wird erneuert und besser genutzt. Bild zvg

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Ähnlich der Kirchrainweg Kriens. Hier hat die SBL für 5,9 Millionen Franken 11 Wohnungen plus Gewerberaum gebaut. Die Kosten für die Fotovoltaikanlage beliefen sich auf 156 000 Franken. Der Ertrag ist auf 40 200 Kilowattstunden prognostiziert, im ersten Betriebsjahr 2015 wurden 40 700 Kilowattstunden produziert. «Auch hier ist die Situation genau gleich, wir verkaufen überflüs-sige Energie.»

Empfehlungen für die UmsetzungMächler gab den Genossenschaften drei Empfehlungen auf den Weg:• Fotovoltaik allein ist kein Programm.

Sie muss auf das Energiekonzept der Liegenschaft abgestimmt werden.

• Frühzeitig einen Planer beiziehen, um die Koordination mit Haustechnik und Dämmung sicherzustellen.

• Und schliesslich: keine Angst vor Ad-ministration und Papierkrieg. «Ja, den gibt es leider, aber das Ziel ist diese Hürde wert.»

Adi Achermann sprach zur Rechtslage.Kurt Bischof

wurden übertroffen, mit 29 000 Kilo-wattstunden im Jahr 2014 und mit 25 300 Kilowattstunden im Jahr 2015. Verwen-det wird die produzierte Energie für den allgemeinen Strombedarf in der Liegen-schaft, also inklusive die Wärmepumpe für die ganze Heizung. Die überschüs-sige Energie verkauft die SBL dem örtli-chen Elektrizitätswerk ewl zu 14 Rappen pro Kilowattstunde. «Wir haben nicht nur genug Strom, sondern verdienen so-gar etwas, doch diesen Gewinn geben wir über die Nebenkostenabrechnung an die Mieter weiter, die fast keine Heizkos-ten mehr zahlen müssen.»

Der Verband WOHNEN SCHWEIZ lud die Mitglieder aus den Kantonen Solothurn, Basel, Baselland und teils Aargau zu einem regionalen Präsidenten- und Geschäftsführertreffen nach Olten ein.

Basler und Solothurner Baugenossenschaften

WOHNEN SCHWEIZ_Regionalkonferenz

«Der Kontakt zu unseren Mitgliedern ist uns sehr wichtig», sagte Martin Schweg-ler als Vizepräsident des Verbandes WOHNEN SCHWEIZ. Deshalb werden künftig Treffen mit den Präsidien und Geschäftsführenden in den Regionen durchgeführt.Mut zum Bau von Fotovoltaikanlagen machte in einem spannenden Referat Markus Mächler, Präsident der SBL Wohnbaugenossenschaft Luzern. «Was wir als Genossenschaft selber an Ener-gie brauchen, produzieren wir in zwei Liegenschaften selber. Was wir nicht brauchen, verkaufen wir und der Erlös kommt den Mietern zugute.»

Fotovoltaik: zwei BeispieleMächler erläuterte die beiden Beispiele. Nach dem Abbruch der bisherigen Lie-genschaft hat die SBL am Unterwilrain 50 einen Neubau mit 14 Wohnungen ge-baut. In den Baukosten von 7,7 Millionen Franken war für 117 000 Franken eine Fotovoltaikanlage enthalten. Die Pro-duktion sollte jährlich 24 600 Kilowatt-stunden einbringen. Die Erwartungen

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• Limitiertes oder unlimitiertes Vor-kaufsrecht der Baugenossenschaft an den Stockwerkeigentumswohnungen mit Eintrag im Grundbuch.

• Allenfalls Nutzungsbeschränkungen für die Stockwerkeigentumseinheiten im Grundbuch.

• Allenfalls vertragliche oder statuta-risch festgehaltene Rückkaufsver-pflichtung der Baugenossenschaft zugunsten der Stockwerkeigentums-käufer zu einem bestimmten Preis.

• Begrenzte Mitbestimmungsrechte der Stockwerkeigentumskäufer am In-nenausbau.

• Automatische Mitgliedschaft der Stockwerkeigentümer in der Bauge-nossenschaft.

• Weiterverkauf oder Kaufvermittlung wiederum zu einem günstigen Preis oder Vermietung nach dem Rückkauf der Stockwerkeigentumseinheiten durch die Baugenossenschaft. Bi.

Der zweite Input am Nordwestschweizer Präsidenten- und Geschäftsführertreffen betraf die Schaffung von Wohneigentum durch gemeinnützige Bauträger.

Genossenschaften schaffen Wohneigentum

Zur Position des bürgerlichen Dachver-bandes der Wohnbaugenossenschaften gehöre das Ziel, dass Baugenossen-schaften nicht nur Mietwohnungen, sondern auch Eigentum schaffen, führte Vizepräsident Martin Schwegler aus. In dem vom Verband erarbeiteten Modell stünden Wohneigentum für das Alter und für Familien im Vordergrund.

Konkrete TippsSchwegler erläuterte die wichtigsten Punkte des Eigentummodells von WOHNEN SCHWEIZ:• Die Baugenossenschaft erstellt Stock-

werkeigentumswohnungen.• Mindestens eine Stockwerkeigen-

tumswohnung wird von der Bauge-nossenschaft gehalten und vermietet. Damit ist die Baugenossenschaft Mit-eigentümerin und Mitglied der Stock-werkeigentümerschaft beziehungs-weise sie übernimmt die Verwaltung.

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holzplatten, die Nischenrückwände sind aus Glas. Die Herstellung benötigt weni-ger Primärenergie. Die Rüstflächen sind aus Granit. Die Elektrogeräte haben höchste Energieeffizienz.Positiv auf die Energiebilanz wirkt sich aus, dass die Kisten gestapelt und im Dutzend geliefert werden. Das vermin-dert den Transportaufwand. Kommt dazu, dass das Verpackungsmaterial – also die Kisten selbst – zurückgenom-men und für weitere Lieferungen ver-wendet werden.Die Baugenossenschaft Zurlinden Zü-rich hat sich entschieden, Neuland zu betreten, und hat für ihre erste Etappe der Überbauung Sihlbogen 140 «Kisten» bestellt. Diese sind – auch das ist sehr speziell – von den Architekten zusam-men mit den Küchenbauern entwickelt worden. Sozusagen eine individuelle Normküche in zwei Standardtypen. Bi

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Auf die Baustelle kommt eine grosse Kiste. Darin, in 60 Einzelteilen verpackt, ist die Küche. Dass dieses energieeffi ziente – freche – Küchenrezept von Freetime Hometec funktioniert, weiss die Baugenossenschaft Zurlinden Zürich.

Die Küche aus der Kiste – unglaublich!

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Die eigenwillige Küchenbaufirma Free-time Hometec (Dietikon) hat die ultima-tive Alternative zur Designerküche und zur Normküche entwickelt. Konstruk-tion, Aufbau und Transport sind äus-serst geschickt und präzis aufeinander abgestimmt. So eben, dass eine Küche in einem Baukasten mit 60 Teilen Platz hat und unkompliziert angeliefert wer-den kann. Allerdings – der Aufbau ist nichts für Bastler. Da muss der Profi, der Schreiner, ran – damit hebt sich die «Küche aus der Kiste» ab.

2000-Watt-GesellschaftDie spezielle Form ist die logische Kon-sequenz des Konzepts. Und das Konzept ist eine Küche, die der 2000-Watt- Gesellschaft entspricht. Markant an der Küche aus der Kiste sind die durchge-henden Bodenplatten und einschaligen Trennwände. Unnötige Blenden oder Abdeckleisten fehlen gänzlich. Dadurch sparen diese Küchen gegenüber ge-wöhnlichen Einbauküchen 20 Prozent Material. Basis sind die Birkensperr-

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19Ausgabe 1 | 2016

Architektur & Holzbau als Gesamtleistung

WC mit spülrandloser Technologie

Die WCs mit spülrandloser Technologie von Keramik Laufen begeistern quer durch die Schweiz. Aufgrund der hohen Nachfrage hat der Schweizer Badher-steller sein rimless-Sortiment mit neuen Modellen ergänzt. Die ersten WCs mit spülrandloser Technologie lösten schweizweit eine so hohe Nachfrage aus, dass Keramik Laufen das rimless-Angebot in den Sortimenten Laufen pro, Laufen pro S, moderna R und Kartell by Laufen um neue Modelle ergänzt. Ein WC ohne Spülrand bietet Ablagerungen keine Fläche und damit unangenehmen Gerüchen keine Basis. Dank der Spül-technologie von Keramik Laufen er-reicht das Wasser jede Stelle im Innen-becken bis knapp unter den Rand und lässt Keimen keine Chance. pd

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Im besten Licht: Elualine

Mit seinen beiden seitlichen Lichtsäulen rückt der neue Spiegelschrank Elualine der W. Schneider+Co AG vor allem eines ins richtige Licht: das Gesicht. Seitliche Lichtquellen sorgen nämlich für die beste Lichtstreuung und damit opti-malste Ausleuchtung, wie Lichttechni-ker bestätigen. Doch auch das Umfeld des Badezimmers profitiert von der Lichtqualität dieses Spiegelschrankes. Dazu kommt die Wahlmöglichkeit zwi-schen dimmbarem kaltem und warmem Licht: Ein Druck auf den Lichtschalter genügt, um die Lichtfarbe sanft von 4000 K auf 3000 K umzustellen. Bei Elua line fällt zudem ein Lichtstrahl der seitlichen Leuchtprofile durch den Spalt der geöffneten Türe nach innen und leuchtet die Winkel aus. pd

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Badsanierung Vitessa weiterentwickelt

Mit dem Vorwandinstallationssystem Vitessa von Talsee kann das Bad rasch und reibungslos saniert werden. Und man gewinnt Platz, Stauraum und Abla-gefläche. Und das erst noch in neuer, harmonischer Optik. Mit dem erfolgrei-chen Vorwandinstallationssystem Vitessa erhält man viele Wünsche in ei-ner Lösung. Ab sofort gibt es Vitessa in neuer Optik: Vitessa mit WC-Front ge-plättelt. Für Bauherren und Nutzer, die die Vorteile von Vitessa schätzen, aber in der Umsetzung eine neue Optik wün-schen. Neu kann man wählen zwischen einer WC-Front aus Laminat oder der geplättelten Ausführung. Die Variante mit der geplättelten WC-Front ver-schmilzt mit der Raumwand zu einem harmonischen Ganzen. pd

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Dem Fonds de Roulement haftet das Image «kompliziert» an.Ich weiss. Als ich das Amt übernommen habe, hörte ich von mehreren Seiten den Slogan «kompliziert, komplizierter, Fonds de Roulement …».

Wo Rauch ist, ist auch Feuer, sagt der Volksmund …… In der Tat, die Vergabe von Fonds-de-Roulement-Darlehen hängt an einigen Bedingungen, die oft unverständlich und komplex wirken. Es ist aber wichtig zu sehen: Es handelt sich um Fördergelder des Bundes, welche für einen gezielten Zweck eingesetzt werden dürfen. Bei aller Kritik bin ich überzeugt, doch, der Fonds de Roulement lohnt sich für Bau-genossenschaften. Und, es ist nun mal so, dass es für eine faire Zuteilung der Gelder gewisse Rahmenbedingungen braucht, die für alle Antragssteller schweizweit gleich gelten. Das hat mit Rechtssicherheit zu tun.

Und was wollen Sie jetzt ändern?Ich setze mich mit Herzblut dafür ein, dass das Image des Fonds de Roule-ment wieder dem entspricht, was es ist: eine attraktive Ergänzung zu den her-kömmlichen Finanzierungsvarianten.

Interview Kurt Bischof

� Fortsetzung Seite 22

«Alles hat seine Zeit», heisst ein weiser Satz im Alten Testament. Die Zeit des Fonds de Roulement ist doch schlicht abgelaufen …Ich halte dem Alten Testament ein chine-sisches Sprichwort entgegen. Es heisst: «Neue Besen kehren gut, aber die alten kennen die Ecken besser.» Der Fonds de Roulement FdR ist zwar ein «alter Besen», aber richtig eingesetzt noch im-mer ein attraktives und ergänzendes Finanzierungsangebot für die Genos-senschaften.

Aber angesichts der heutigen Tiefst-Aber angesichts der heutigen Tiefst-zinsen?zinsen?Der Zinssatz beim FdR liegt generell je-Der Zinssatz beim FdR liegt generell je-weils 2 % unter dem Referenzzinssatz weils 2 % unter dem Referenzzinssatz des Bundes, mindestens jedoch bei 1 %. des Bundes, mindestens jedoch bei 1 %. Klar, aktuell können natürlich auch Ban-Klar, aktuell können natürlich auch Ban-ken oder die Emissionszentrale EGW mit ken oder die Emissionszentrale EGW mit solch attraktiven Konditionen mithalten. solch attraktiven Konditionen mithalten. Eine Fonds-de-Roulement-Finanzie-Eine Fonds-de-Roulement-Finanzie-rung hat aber noch einiges mehr zu bie-rung hat aber noch einiges mehr zu bie-ten als attraktive Zinsen.ten als attraktive Zinsen.

Braucht es denn neben der EGW noch Braucht es denn neben der EGW noch den Fonds de Roulement?den Fonds de Roulement?Unbedingt. Der Fonds de Roulement ist Unbedingt. Der Fonds de Roulement ist kein Konkurrenzprodukt zur EGW oder kein Konkurrenzprodukt zur EGW oder zu den Banken. Der FdR ergänzt diese zu den Banken. Der FdR ergänzt diese zwei Finanzierungsvarianten optimal, da zwei Finanzierungsvarianten optimal, da er in der Regel mehr im Risikokapital er in der Regel mehr im Risikokapital finanziert. finanziert.

Der Fonds de Roulement ist ein bewährtes Instrument, um den Genossenschaften die Finanzierung von Projekten zu ermöglichen. Lohnt sich die Zusammenarbeit mit dem Fonds trotz Tiefstzinsen? Das wollten wir von Katja Steinmann, der neuen Präsidentin des Fonds de Roulement von WOHNEN SCHWEIZ, wissen.

Katja Steinmann: «Doch, der Fonds de Roule-ment lohnt sich für Baugenossenschaften»

Wohnbauförderung_Finanzierung

Magazin WOHNEN SCHWEIZ: Was hat Sie bewogen, das Amt als Präsiden-tin der Kommission Fonds de Roule-ment von WOHNEN SCHWEIZ zu übernehmen?Katja Steinmann: Beruflich war ich viele Jahre im Kredit- und Immobilienbereich bei Grossbanken tätig. Privat engagiere ich mich gerne in sozialen und gesell-schaftspolitischen Themen. Das neue Amt in der Fondskommission verbindet diese zwei Komponenten ideal. Ich kann meine Erfahrungen und mein Wissen gezielt einbringen und mich für den ge-meinnützigen Wohnungsbau engagie-ren. Eine tolle Herausforderung.ren. Eine tolle Herausforderung.

Katja Steinmann, die neue Präsidentin des Katja Steinmann, die neue Präsidentin des Fonds de Roulement. Fonds de Roulement. Bild zvg

«Der Zinssatz beim FdR liegt generell jeweils 2 % unter dem

Referenzzinssatz des Bundes.»

«Eine Fonds-de-Roulement- Finanzierung hat aber noch

einiges mehr zu bieten als attraktive Zinsen.»

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Wenn ich mich für den Fonds ent-schieden habe, wie viel Geld erhält meine Genossenschaft?Generell unterstützt das Wohnraumför-derungsgesetz (WFG) des Bundes eine möglichst ökologische und energieeffi-ziente Bauweise. Entsprechend variie-ren die Beträge je nach Erfüllung ent-sprechender Energie-Standards.Ein Beispiel: Bei einem Neubau mit Minergie-Standard inklusive Zertifizie-rung liegt der Darlehensbetrag pro Wohnung bei 30 000 Franken.

In welchem Zeitpunkt soll ich mich an den Fonds de Roulement richten?Ich empfehle den Genossenschaften, bei Neu- oder Erneuerungsfinanzierungen so früh wie möglich einen Berater von WOHNEN SCHWEIZ beizuziehen. Diese kennen die Richtlinien und haben Zu-gang zu themenspezifischen Experten. Sie können den Genossenschaften den Antragsprozess wesentlich erleichtern.

Interview Kurt Bischof

Zusätzlich zu den Leistungen des Fonds de Roulement (Seite 20) wollte das Magazin WOHNEN SCHWEIZ wissen, was ich als Präsident oder Geschäftsführer einer Baugenossenschaft wissen muss. Fondspräsidentin Katja Steinmann nimmt Stellung.

Was muss ich als Präsident wissen?

Wohnbauförderung_Finanzierung

Magazin WOHNEN SCHWEIZ: Wenn ich Präsident oder Geschäftsführer einer Genossenschaft bin, wie moti-vieren Sie mich, mit dem Fonds de Roulement zu arbeiten?Katja Steinmann: Ich empfehle Ihnen, die Fonds-de-Roulement-Finanzierung als mögliches Finanzierungsinstrument mit in die Entscheidfindung einfliessen zu lassen. Sie kann eine hilfreiche Un-terstützung sein und in vielen Fällen so-gar der entscheidende Faktor zur Siche-rung der Projektfinanzierung.

Und wie soll ich als Genossenschafts-präsident oder -geschäftsführer kon-kret vorgehen?Da ein Fondsdarlehen im Gegensatz zur Bankfinanzierung an gewisse technische Bauvorgaben gebunden ist, empfehle ich dringend eine frühzeitige Abklärung zur Machbarkeit. Die Geschäftsstelle des Verbandes WOHNEN SCHWEIZ vermit-telt Ihnen als Präsident oder Geschäfts-führer gerne entsprechend versierte Be-rater zur Unterstützung.

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Weitere Infos: Fonds de RoulementWOHNEN SCHWEIZ, 041 310 00 [email protected]

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Heizöl wird in der Schweiz in zwei Standard-qualitäten angeboten: Heizöl extraleicht (EL)EURO-Qualität und Ökoheizöl schwefelarm. Immer mehr Konsumenten entscheiden sichfür den Wechsel zur umweltfreundlicherenVariante. Einerseits, weil viele neue Brenn-wertkessel (Kondensation) nur noch mit Öko-heizöl betrieben werden können. Aber auchwenn die Stickoxid-(NOx-)Werte nicht mehreingehalten werden, kann der Umstieg Abhil-fe schaffen.

In älteren Immobilien aus den Sechziger- und Siebzigerjahren sind oft Ölheizungen unter-schiedlichsten Alters installiert, die mit der Standardqualität Heizöl extraleicht EURO be-trieben werden. Die Eigentümer solcher Lie-genschaften stellen sich natürlich genauso wie andere Hausbesitzer die Frage, wie die Beheizung mit einem verträglichen finanziel-len Aufwand auf den neuesten Stand gebracht werden kann.

Eine genaue Prüfung der Varianten Gas, Holzpellets oder Wärmepumpe zeigt häufig, dass der Umstieg auf ein anderes Heizsystem in der Regel teuer ist und sowohl umwelttech-nisch als auch hinsichtlich Energieeffizienz nicht wirklich entscheidende Vorteile gegen-über einer modernen, kondensierenden Ölhei-heizung bringt.

Viele Fragen, eine wesentliche Antwort: Umstieg auf Ökoheizöl schwefelarm Eine einfache, in einem ersten Schritt aber sehr lohnenswerte Massnahme ist der Wechsel auf

Lassen Sie sich kostenlos durch die regionalen Infor-mationsstellen beraten.

InformatIonsstellen

region Zürich/Innerschweiz:Beat GasserTelefon 044 218 50 [email protected]

region mittelland/ nordwestschweiz:Markus SagerTelefon 062 842 85 [email protected]

region ostschweiz/ Graubünden:Moreno SteigerTelefon 071 278 70 [email protected]

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Umstieg auf Ökoheizöl schwefelarm

Der Heizung, der Umwelt und dem Portemonnaie zuliebe

Heizöl ist ein Qualitätsprodukt.

In den Raffinerien entstehen Produkte, die höchste Qualitätsanforderungen erfüllen.

Ökoheizöl schwefelarm. Der Schwefelgehalt ist 20 Mal geringer als bei der EURO-Qualität. Dadurch werden die Schwefelemissionen prak-tisch auf null gesenkt. Weiter sind die Schwe-felablagerungen im Kessel vernachlässigbar, was die bereits lange Lebensdauer einer Ölhei-zung zusätzlich verlängert.

Bei älteren Ölheizungen kann es durchaus passieren, dass im Rahmen der regelmässigen Feuerungskontrolle ein zu hoher Stickoxid-(NOx-)Wert festgestellt wird. In den allermeis-ten dieser Fälle können selbst in die Jahre ge-kommene Heizungen durch eine Umstellung auf Ökoheizöl schwefelarm lufthygienisch wie-der korrekt betrieben werden. Damit kann der Eigentümer natürlich Kosten sparen, weil er sich nicht umgehend einen neuen Kessel an-schaffen muss. Eine einwandfrei funktionie-rende Ölheizung zu verschrotten, ist zudem alles andere als umweltfreundlich und eine Verschwendung unserer Ressourcen.

Restmenge möglichst aufbrauchen, Tankrevision durchführen, dann neu auffüllenVor einem Wechsel der Heizölqualität ist das noch vorhandene Heizöl möglichst vollständig aufzubrauchen. Eine allfällige Restmenge des Öls wird fachmännisch abgepumpt und wie-derverwendet. Anschliessend wird der Tank gereinigt und mit Ökoheizöl schwefelarm neu befüllt.

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25Ausgabe 1 | 2016

involiert worden, indem sie Land im Baurecht zur Verfügung stellen. Drit-tens hat sich die junge Genossenschaft bei der Finanzierung das zunutze ge-macht, was einem gemeinnützigen Bauträger zur Verfügung steht: ein Bei-trag aus dem Fonds de Roulement von WOHNEN SCHWEIZ.

Wettingen AGDas Beispiel Wettingen zeigt, dass es richtig ist, wenn der Verband WOHNEN SCHWEIZ Eigentum im gemeinnützigen Wohnungsbau verstärkt fördern will: Beim Projekt Sulperg 2 sind alle 19 Eigen tumswohnungen für das Alter be-reits verkauft, obwohl die Bauarbeiten erst Anfang Jahr begonnen haben! Sul-perg 2 ist ein gemeinsames Projekt der Gemeinnützigen Gesellschaft Wettingen und der Baugenossenschaft Pro Familia Baden (siehe Reportage Magazin WOHNEN SCHWEIZ, Ausgabe 4/2015).

Adligenswil LUToller Erfolg für das grosse Projekt Alters- und Gesundheitszentrum Adli-genswil. Die Bevölkerung hat am 28. Feb ruar mit einem Ja-Stimmen-Anteil von 82 Prozent dem Projekt zugestimmt.

Der Verband WOHNEN SCHWEIZ bietet mit dem Kompetenzzentrum «Wohnen im Alter» ein schweizweit einmaliges Team von Fachleuten verschiedener Bereiche, die unprätentiös Gemeinden und Genossenschaften begleiten. Nachfolgend einige aktuelle Beispiele, die beschlossen oder im Bau sind.

Wohnen im Alter: Projekte in allen Regionen

Wohnen im Alter_Kompetenzzentrum

Es beinhaltet ein Pflegeheim und 46 Al-terswohnungen. Diese werden von der Genossenschaft «Wohnen und Leben am Reidbach» realisiert. Die Gründung der Genossenschaft fand am 22. März 2016 statt, sie wird Mitglied von WOH-NEN SCHWEIZ.

Schneisingen AGEin gutes Beispiel für die zügige Reali-sierung von Wohnraum für das Alter lie-fert die Baugenossenschaft für das Alter Schneisingen – begleitet von Joseph Meier vom Kompetenzzentrum «Woh-nen im Alter». Für 5,4 Mil lionen Franken sind im Moment die Arbeiten für die 14 Wohneinheiten an bester Lage mitten im Dorf im Gang. Genossenschaftspräsi-dent Andreas Meier wird am 1. Novem-ber 2016 die Bewohnerinnen und Be-wohner willkommen heissen.

Lengnau AGMit viel Power ist auch das Projekt in Lengnau unterwegs. Im November ge-nehmigte die Gemeindeversammlung auf Antrag des Gemeinderats den Kauf von Land und dessen Abgabe im Bau-recht an die zu gründende Baugenos-senschaft. Kurt Bischof

Vully FRDank eines grosszügigen Legats und der vorteilhaften Abgabe eines Grund-stücks durch die Gemeinde entstehen in der Gemeinde am Murtensee in den nächsten Monaten 36 Alterswohnungen. Die entsprechende Baugenossenschaft als Trägerin konnte gegründet werden, begleitet von Heinz Brauchli von WOH-NEN SCHWEIZ.

Cazis GRDie neu gegründete Genossenschaft für das Wohnen im Alter Cazis konnte Mitte März den Spatenstich für ihr erstes Pro-jekt vornehmen. Unmittelbar neben jekt vornehmen. Unmittelbar neben dem Alters- und Pflegeheim und dem Dominikanerinnenkloster werden 15 Alterswohnungen im Minergie-P-Stan-dard für rund 5,6 Millionen Franken ge-baut. Das von Jürg Gerli vom Kompe-tenzteam «Wohnen im Alter» begleitete Projekt ist ein Musterbeispiel. Dem ini-tiativen Vorstand unter dem Präsidium von Melchior Brot ist es gelungen, die Bevölkerung zu begeistern. An der Gründungsversammlung wurden An-teilscheine von 360 000 Franken ge-zeichnet. Zweitens sind die Einwohner-gemeinde und die Bürgergemeinde

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Doppelte Freude bei der Wohnbaugenossenschaft Holzbeerli Fulenbach SO: Einerseits erfolgte der Spatenstich für elf Wohnungen für das Alter mitten im Dorf. Anderseits ist dieses Projekt Stampfi strasse der erste Neubau in der Geschichte der 51-jährigen Wohnbaugenossenschaft!

Wohnraum für das Alter im Dorfzentrum

Wohnen im Alter_Fulenbach

Die Wohnbaugenossenschaft Holzbeerli Fulenbach wurde 1995 mit dem Ziel ge-gründet, in Fulenbach preisgünstige Wohnungen vor allem auch für ältere Einwohnerinnen und Einwohner des Dorfes anzubieten. Ihre bisherigen Miet-objekte – 14 Wohnungen im Dorfzent-rum – konnte die WBG nach und nach durch Zukäufe erwerben. Deshalb war der Spatenstich Ende Januar ein histori-sches Ereignis.

Einheimische bevorzugt«Hauptzielgruppe der Wohnungen im Mehrfamilienhaus Stampfistrasse sind Fulenbacherinnen und Fulenbacher im Alter 50 plus», erklärte Heinz Bader, Präsident der WBG, anlässlich des Spa-tenstichs. Die Einheimischen würden bei der Vermietung bevorzugt, «dies ist ein Anliegen der Gemeinde Fulenbach». Das neue Wohnhaus kommt mitten ins Fulenbacher Dorfzentrum zu stehen. Dorfläden, Bank, Post, Restaurants, Ge-meindeverwaltung und Bushaltestelle befinden sich in nächster Nähe.

Wärmepumpe mit ErdsondeDas von der Schenker Architektur & Bau-leitung AG (Architekturbüro Max Bürgi) aus Neuendorf entworfene Gebäude wird je fünf 3,5-Zimmer- und 2,5-Zim-mer-Wohnungen sowie eine 4,5-Zim-merwohnung erhalten. Alle Wohnungen werden mit Lift erschlossen. Heutigem Ausbaustandard entsprechend erhalten sie eine Komfortlüftung, Bodenheizung, Parkettböden, offene Küchen und Ge-schirrspüler. Die grosszügigen Balkone und Terrassen sind nach Süden zum Dorfbach und zum ruhigen Hubelquar-tier ausgerichtet. Der Neubau wird über eine Wärmepumpe mit Erdsondenhei-zung beheizt und den Anforderungen des Minergie-Standards entsprechen.www.wbg-fulenbach.ch red

Meine erste Bank.Fortschritt gestalten. Wachstum fördern. Sicherheit geben. Bei der Finanzierung von Renditeobjekten vertrauen Immobilienunternehmen gerne dem Know-how der St.Galler Kantonalbank. Sie denkt lösungsorientiert, überzeugt durch starke Expertise, entscheidet rasch und pflegt langfristige Partnerschaften. Das hat sie für viele Immobilienanleger in der Deutschschweiz zur ersten Bank gemacht. sgkb.ch/zuerich

Mein erstes Anlageobjekt.

Fröhliche Gesichter trotz beissender Kälte beim Spatenstich in Fulenbach, von links: Guido Schenker, Architekt; Peter Hutmacher, Vizepräsident; Heinz Bader, Präsident; Doris Büttiker, Aktuarin der WBG; Adrian Bloch, Gemeinderat.

Bild zvg

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27Ausgabe 1 | 2016

Kosten zu beteiligen. Konkret hat er 2/3 und der Vermieter 1/3 davon zu über-nehmen.Die Lebensdauertabelle spielt in der Praxis vor allem beim Mieterwechsel eine wichtige Rolle. Denn dann zeigt sich, wie gross die Abnützung in der Wohnung war. Die sogenannte normale Abnützung geht vollumfänglich zulasten des Vermieters. Oder wieder konkret: Verlässt ein starker Raucher eine Woh-nung nach 15 Jahren und müssen die völlig vergilbten Wände neu gestrichen werden, geht dies voll zulasten des Ver-mieters. Denn ein Wandanstrich muss gemäss Tabelle üblicherweise nach 15 Jahren sowieso erneuert werden. Die Lebensdauertabelle unterscheidet aber sogar zwischen den verschiedenen An-strichen. Ein Anstrich mit Dispersions- oder Leimfarbe hält bloss rund 8 Jahre, ein Kunstharzanstrich hingegen 15 Jahre. Die vom Mietverband herausgegebene Taschenbroschüre enthält neben der paritätischen Lebensdauertabelle noch detaillierte Angaben zur Berechnung von Mietzinsveränderungen nach wert-vermehrenden Investitionen oder gibt die Rechtssprechung zu Mietzinsreduk-

Im Mietverhältnis stellt sich immer wieder die Frage, wie lange Einrichtungen wie Teppiche, Tapeten oder Storenkurbeln halten müssen. Beim Ersatz kommt die Frage auf, wer die Kosten übernimmt: der Mieter oder der Vermieter?

«Sanfte Renovation» der Lebensdauertabelle

Ratgeber_Recht

Der Schweizerische Hauseigentümer-verband gibt zusammen mit dem Miete-rinnen- und Mieterverband eine soge-nannte paritätische Lebensdauertabelle heraus. In dieser Tabelle ist definiert, wie lange Einrichtungsgegenstände üb-licherweise halten. Auf dieses Jahr hin nun haben die involvierten Parteien die Lebensdauertabelle aktualisiert und «sanft renoviert», d. h. einige sachliche Fehler korrigiert und neue Materialien in die Tabelle aufgenommen.

Normale AbnutzungDer Vermieter hat die Mietsache in ge-brauchstauglichem Zustand zu erhalten (Art. 256 OR). Dazu gehört einerseits die Pflicht, Schäden zu beheben. Anderer-seits fallen auch die «normalen», durch üblichen und sorgfältigen Gebrauch ver-ursachten Abnützungen der Mietsache darunter, zum Beispiel vergilbte Tape-ten. Die normale Abnützung der Miet-sache mit den üblichen Spuren des Ge-brauchs ist aber erst dann als Mangel zu werten, wenn sie dem mangelhaften Unterhalt der Mietsache durch den Ver-mieter geschuldet ist.Erlebt die Einrichtung die übliche Le-bensdauer nicht, so kann dies zwei Gründe haben: Der Vermieter hat die Sache nicht wie üblich unterhalten oder aber der Mieter hat sie unsorgfältig oder übermässig gebraucht.

Die übliche LebensdauerAus der nunmehr revidierten paritäti-schen Lebensdauertabelle kann man herauslesen, dass der Stoff einer Son-nenstore üblicherweise 15 Jahre hält bzw. alle 15 Jahre ersetzt werden muss. Zeigt sich, dass der Mieter unsorgfältig mit der Store umgegangen ist und muss diese bereits nach fünf Jahren ersetzt werden, so hat der Mieter sich im Ver-hältnis zur üblichen Lebensdauer an den

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In der Rubrik Ratgeber Recht veröffent-licht das Magazin WOHNEN SCHWEIZ regelmässig Informationen über aktuelle Entscheide oder neue Trends im Mietrecht. Dieser Beitrag stammt von lic. iur. Martin Schwegler, der in Menznau LU als Rechts-anwalt tätig ist. Martin Schwegler ist zudem Präsi-dent der Wohnraumgenos-senschaft KAB und im Vor-stand und Geschäftsausschuss von WOHNEN SCHWEIZ.

Ratgeber Recht

im Mietrecht. Dieser Beitrag stammt von lic. iur. Martin Schwegler, der in Menznau LU als Rechts-anwalt tätig ist. Martin Schwegler ist zudem Präsi-dent der Wohnraumgenos-senschaft KAB und im Vor-stand und Geschäftsausschuss von WOHNEN SCHWEIZ.

In der Rubrik Ratgeber Recht veröffent-

tionen bei konkreten Mängeln wieder. Diese kleinformatige, rund 80-seitige Broschüre kann zum Preis von CHF 10.– erworben werden und gehört in die Biblio thek einer Immobilienverwaltung.

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der Fusion wolle man sich für die Zu-kunft stärken. Erfahrungen in der Zu-sammenarbeit konnten die beiden Par-teien beim laufenden Projekt Dägerstein sammeln. Für den Erwerb des alten Pfarreiheims von der katholischen Kirchgemeinde Sursee wurde die «Ein-fache Gesellschaft Dägerstein» gegrün-det. www.st-georg-sursee.ch

Buttisholz: JubiläumEin ereignisreiches Jahr steht der Bau-genossenschaft Buttisholz bevor: Nicht nur feiert sie mit der Jubiläums-GV am 29. April ihr 50-jähriges Bestehen, son-dern sie ist mit dem Neubau an der St. Ottilienstrasse 33 aktiv. An der gleichen Strasse, wo die BG bereits Mehrfamili-enhäuser besitzt. Beim Bau der neun Wohnungen will die BG mit Minergie-A-Standard ein ökologisches Zeichen set-zen. Um mindestens eine schwarze Null in der Energiebilanz zu erreichen, muss dafür der Aufwand für Heizung, Wasser-erwärmung und Lufterneuerung voll-ständig durch erneuerbare Energien ge-deckt werden. Baubeginn ist gemäss der BG frühestens im Herbst 2016.www.bg-buttisholz.ch

Zürich: Frischer WindEin frischer Wind bläst beim Erschei-nungsbild der Baugenossenschaft St. Jakob Zürich. Nicht nur das Logo wurde überarbeitet, sondern auch eine neue Webseite www.bgsj.ch aufgeschaltet. Auf dieser können sich Wohnungssu-chende aktuell für die Objekte des Pro-jekts Muggenbühl in Wollishofen bewer-ben. Die zweite und letzte Bauphase des mit 82 Wohnungen bisher grössten Bau-projekts der BG wird im Oktober abge-schlossen. Bei der Wohnungsvergabe werden bis Ende April zuerst Genossen-schaftsmitglieder berücksichtigt, da-nach Externe. www.bgsj.ch Sarah Bischof

her grösste Projekt des Sunnige Hof. Die ersten 200 Wohneinheiten konnten im Dezember bezogen werden, die weite-ren 177 Wohnungen sind bis September 2017 fertig. Die Dienstleistungen der Siedlungsgenossenschaft Sunnige Hof richten sich an alle Generationen und somit an unterschiedliche Haus- und Lebensformen: Singles, Familien, Seni-oren. www.sunnigehof.ch

Sursee: FusionDie Fusion der WBG St. Georg Sursee (186 Genossenschafter) mit der Sozialen Baugenossenschaft Sursee (142 Genos-senschafter) schreitet voran. Die Fusi-onsvorbereitungen sind zum grossen Teil abgeschlossen (Magazin WOHNEN SCHWEIZ hat berichtet). Einzig die fi-nanziellen Jahresenddaten fehlen noch, danach wollen die Führungsgremien beider Genossenschaften anlässlich der ausserordentlichen GV über die Fusion abstimmen lassen. Der zunehmende politische und gesellschaftliche Druck zur Förderung des gemeinnützigen Wohnungsbaus mache zu schaffen. Mit

Ganz verschiedene Facetten des Lebens nehmen Genossenschaften auf und setzen sie um. Von der Schaffung eines Markts zur Produktion von Strom, neuen Projekten und Fusionen als Antwort auf die Erwartungen der Gesellschaft für die Schaffung von mehr gemeinnützigem Wohnraum.

Baugenossenschaften – mitten im Leben!

Genossenschaften_Rundschau

Sins: Eigener StromEinen entscheidenden Schritt in Rich-tung ökologischer Zukunft hat die Stif-tung Aettenbühl in Sins gemacht. Auf dem Dach des Zentrums Aettenbühl wurde eine Fotovoltaikanlage installiert. Diese produziert seit Ende 2015 für die Bewohnerinnen und Bewohner im Zen-trum und in den Alterswohnungen eige-nen Strom. www.aettenbuehl.ch

Zürich: MarktOb Wäscherei, Carsharing, Notfall-dienst, Galerie oder Seniorencafé – in der Siedlung Mattenhof der Wohnbauge-nossenschaft Sunnige Hof Zürich wird an alles gedacht. Seit Anfang März ist der Freitag im Mattenhof Markttag. Dank des quartiereigenen Markts er-übrigt sich der Gang zum Supermarkt. Zwischen 15.00 und 19.30 Uhr werden spezielle Gemüsearten und Backwaren angeboten. Gar eigenes Gemüse an-pflanzen können die Mieterinnen und Mieter ab Frühling 2016 im Projekt Ur-ban Gardening. Der Mattenhof in der Nähe vom Bahnhof Stettbach ist das bis-

Die Siedlungsgenossenschaft Sunnige Hof Zürich hat in der Überbauung Mattenhof Anfang März zum ersten Mal einen Markt durchgeführt. Bild zvg

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Fortschritt der Arbeiten verfolgt wer-den: www.neuhushof.ch/webcam/livebild.php. Sarah Bischof

www.wohnbaugenossenschaft-wgl.ch

Die Wohnbaugenossenschaft Littau WGL baut im Neuhushof im Luzerner Stadtteil Littau 26 «betreute Wohnungen». An dieser zentralen Lage wird die Spitex einen Stützpunkt eröffnen.

Betreutes Wohnen inklusive Spitex in Littau

Genossenschaften_Rundschau

Die 26 Wohnungen des zentral gelege-nen Neuhushof 9 und 10 sind ab April bzw. Juli bezugsbereit. Die Überbauung entspricht dem Konzept «Betreutes Wohnen». Damit können ältere Men-schen so lange wie möglich in den eige-nen vier Wänden selbstbestimmend le-ben. Die WGL ist bei diesem Projekt Investorin und Betreiberin zugleich. Kürzlich konnte sie auch den angestreb-ten Vertrag mit der Spitex abschliessen. Die Spitex wird im Untergeschoss des Neuhushof 10 ihren neuen Stützpunkt einrichten.Gleichzeitig realisiert die WGL auf dem Grundstück daneben gemeinsam mit der Kirchgemeinde Littau die Neubau-ten Cheerstrasse 1 und 1a. Dieses Bau-

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Wohnraum für mehrere Generationen: Neuhushof

in Luzern-Littau.

vorhaben soll einen Teil zur Attraktivität des Dorfkerns von Littau beitragen. Die 12 Wohnungen, ebenfalls behinderten- und rollstuhlgerecht gebaut, sind 2017 bezugsbereit. Auf der Webcam kann der

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31Ausgabe 1 | 2016

06.06.1616.00 Uhr, Grand Casino LuzernDelegiertenversammlung WOHNEN SCHWEIZ• Vorprogramm: Vorstellung Luzern Nord

Seetalplatz – Gesamtverkehrsprojekt und geplante Baubereiche

• Offi zielle Delegiertenversammlung• Vergabe Anerkennungspreis WOHNEN

SCHWEIZ: Erstmals verleiht der Verband einen Anerkennungspreis als Aus zeichnung für innovative Genossenschaftsarbeit

03.11.16Ganzer Tag, GrenchenFachtagung im Rahmen der Grenchner Wohntage

Partner von WOHNEN SCHWEIZ

Agenda

Stand März 2016

Goldpartner:

www.electrolux.ch

www.jaeggihafter.ch

Silberpartner:

www.achermannag.ch

www.liftag.ch

www.sgkb.ch

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www.hgc.ch

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13.04.1608.30–17.00 Uhr, Luzern Hauswart – Psychologe im Treppenhaus?

12.05.1617.30–21.00 Uhr, BernAufgaben und Pfl ichten von Vorstandsmitgliedern

19.05.1509.00–16.00 Uhr, HochdorfBesichtigung talsee und 4B Fenster – mit Erfahrungsaustausch zur Sanierungsplanung

25.05.1608.30–17.00 Uhr, ZürichMenschen einschätzen und die richtigen Worte fi nden

07.06.1609.00–17.00 Uhr, BernWohnungsabnahme

✓ Agenda

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