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BBU Verband Berlin-Brandenburgischer
Wohnungsunternehmen e.V.
Lentzeallee 107
14195 Berlin
Tel. 030 - 897 81 - 0
Fax. 030 - 897 81 -249
www.bbu.de
Geschosswohnungsbau:
Nachhaltige
Bestandsbewirtschaftung
in der Wohnungswirtschaft
Siegfried Rehberg, Dipl.-Ing., Architekt
Leiter des Bereichs Technik
Potsdam, 3. Juli 2014
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Der BBU – 117 Jahre Tradition in Leistung
Im Vergleich zu 1990 (Basisjahr Kyoto-Klimaschutzprotokoll) emittieren die
BBU-Wohnungen heute 860.000 Tonnen weniger CO2 pro Jahr
BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V.
Gegründet 1897 – 117 Jahre
350 Mitgliedsunternehmen: 142 in Berlin, 207 Land Brandenburg
Gut 1,1 Millionen Wohnungen
40 % Mietwohnungsbestand Berlin
50 % Mietwohnungsbestand Land Brandenburg
Umsätze 2012: 4,7 Milliarden Euro
Investitionen 2012: 1,567 Milliarden Euro
Rund 21.000 Arbeitsplätze:
9.300 bei Wohnungsunternehmen
12.000 bei Bauwirtschaft und Handwerk
3. Juli 2014 - Nachhaltiges Bauen | Siegfried Rehberg
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Anpassung der Wohnungsbestände an den demographischen
Wandel
Stagnierende Einkommen verhindern Mietsteigerungen und
erfordern niedrige Betriebskosten
Klimawandel erfordert Klimaanpassung und Klimaschutz
Problem für die Wohnungswirtschaft:
Beachtung des „Magischen Vierecks“:
Günstige Mieten und Betriebskosten
Anpassungen in Wohnungen vornehmen
Soziale Stabilität sichern
wirtschaftliche Stabilität behalten
Zukunftsforderungen an die Wohnungswirtschaft
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Gelebte Nachhaltigkeit prägt das strategische Handeln der
Wohnungsunternehmen.
Gelebte Nachhaltigkeit ist mehr als der Blick auf einzelne Gebäude
- fundamentales Prinzip und Unternehmenskonzept in Bezug zu
und in Abhängigkeit von der Stadtentwicklung.
Ausgleich: ökologische, ökonomische und soziokulturelle
Dimension kann jeweils nicht auf Kosten einer anderen maximiert
werden.
Spannungsfeld: soziale, ökologische und kulturelle Ansprüche an
den Wohnungsbau und betriebswirtschaftliche Rentabilität
Nachhaltigkeit auf Branchenebene
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Gelebte Nachhaltigkeit
in der Wohnungswirtschaft
Umsetzung im
Rahmen
wirtschaftlicher
Rentabilität
attraktive Dienstleistungen und
soziales Management sozialer Frieden in kulturell vielfältigen Wohnquartieren
und ein nachbarschaftliches Zusammenleben
ressourcenschonendes sowie energieeffizientes
Bauen, Modernisieren und Bewirtschaften für breite Schichten der Bevölkerung
Gelebte Nachhaltigkeit
qualitätvolles,
ressourcenschonendes und bezahlbares Wohnen
Engagement bei integrierter
Stadtentwicklung und
Stadtumbau Strukturanpassung der Wohnquartiere an
zukünftige Bedürfnisse
positives Wohnklima
dabei die Bewohner aktiv mit einbeziehen
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Betriebskosten im Land Brandenburg – 2012
Basis mehr als 253.000 Wohnungen in 157 Wohnungsunternehmen
Gesamte Betriebskosten ohne Aufzug i.M. 2,00 Euro / m² im Monat
Kalte Betriebskosten ohne Aufzug i.M. 1,07 Euro / m² im Monat
Heizung und Warmwasser i.M. 0,93 Euro / m² im Monat
Heizung +
Warmwasser
44 %
Wasser +
Abwasser
22 %
Müllabfuhr +
Straßen- und
Schneereinigung
10 %
Hauswart +
Hausreinigung
9 %
Gartenpflege
3 %
Hausstrom /
Beleuchtung
2 %
Grundsteuer
6 %
Versicherungen
3 %
Restliche
Betriebskosten
2 %
© BBU Verband Berlin-Brandenburgischer
Wohnungsunternehmen e.V.
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Abgerechnete Betriebskosten im Land Brandenburg
1995 bis 2012
Basis mehr als 253.000 Wohnungen in 157 Wohnungsunternehmen
(Mittelwert in Euro/m²xMonat)
Grundsteuer Wasser/
Abw asser/
NSW
Müll und
Straßen-
reinigung
Hausw art/
Hausreinigung
1995 2,08 € 0,98 € 1,10 € 0,08 € 0,49 € 0,23 € 0,15 €
---
2000 1,66 € 0,68 € 0,98 € 0,10 € 0,43 € 0,17 € 0,14 €
---
2006 1,95 € 0,93 € 1,02 € 0,11 € 0,41 € 0,16 € 0,16 €
2007 2,12 € 0,93 € 1,19 € 0,12 € 0,44 € 0,19 € 0,18 €
2008 2,06 € 0,98 € 1,08 € 0,11 € 0,42 € 0,17 € 0,17 €
2009 2,10 € 1,03 € 1,07 € 0,11 € 0,41 € 0,16 € 0,15 €
2010 2,16 € 1,01 € 1,15 € 0,12 € 0,43 € 0,17 € 0,17 €
2011 2,11 € 0,98 € 1,13 € 0,12 € 0,43 € 0,17 € 0,17 €
2012 2,00 € 0,93 € 1,07 € 0,12 € 0,45 € 0,18 € 0,18 €2013 1 2,02 € 0,94 € 1,08 € 0,12 € 0,44 € 0,17 € 0,17 €
Jahr Heizung/
Warm-
wasser
Größte Positionen kalte BetriebskostenBetriebs-
kosten
gesamt
(o. Aufzug)
kalte
Betriebs-
kosten
(o. Aufzug)
1 Prognose
Durchschnittswerte in € je m² Wohnfläche monatlich für einen 2-Personen-Haushalt;
ohne Aufzugskosten, ausgewählte Betriebskostenpositionen
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Land Brandenburg: Große Preisunterschiede
Abweichungen zwischen höchsten und niedrigsten Preisen in der
BBU-Preisdatenbank, in %, zum 1.1.2013 (Land Brandenburg)
29 %
40 %
58 %
100 %
0 %
10 %
20 %
30 %
40 %
50 %
60 %
70 %
80 %
90 %
100 %
110 %
Mieterstrom Erdgas Fernwärme Wasser/Abwasser© BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V.
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Städteauswahl gem. MIL Brandenburg
CO2-Emissionen in Tonnen
t/WE kalte warme
Bernau bei Berlin 17.652 WE 4.292 WE 1,39 0,95 € 1,08 €
Cottbus 56.119 WE 28.041 WE 120 87,4 % 1,72 1,08 € 0,98 €
Eberswalde 23.206 WE 9.502 WE 94 62,9 % 1,53 0,93 € 0,85 €
Hennigsdorf 13.831 WE 7.641 WE 109 97,2 % 0,57 1,11 € 1,38 €
Herzberg (Elster) 5.112 WE 2.320 WE 96 47,9 % 1,77 1,22 € 0,91 €
Neuruppin 15.686 WE 3.672 WE 94 84,5 % 1,44 1,02 € 0,80 €
Potsdam 81.531 WE 20.778 WE 107 89,3 % 1,45 1,20 € 0,78 €
Wittenberge 11.959 WE 2.875 WE 131 28,6 % 1,75 0,97 € 1,06 €
∑ WE ∑ WE
225.096 WE 79.121 WE 104 1,41 t/WE 1,06 € 0,99 €
82 0,55 t/WE 0,93 € 0,78 €
161 3,04 t/WE 1,22 € 1,38 €
Wohnungsunternehmen im Land Brandenburg zum
BBU-CO2-Monitoring 2012
1 ohne Wohnungen aus Nichtwohnge-
bäuden und Wohnheimen
(Datenquelle: Amt für Statistik Berlin-
Brandenburg)
Maximum (bezogen auf Einzelangaben) Maximum (bezogen auf Einzelangaben) Maximum (bezogen auf ausgew. Städte)
gew. Mittelwert (Ø Land Brandenburg)
Minimum (bezogen auf Einzelangaben) Minimum (bezogen auf Einzelangaben) Minimum (bezogen auf ausgew. Städte)
gew. Mittelwert (Ø ausgewählte Städte) gew. Mittelwert (Ø Land Brandenburg)
abgerechnet für das Jahr 2012
Betriebskosten je m² Wfl.
(€/m²xMon.)
Fernwärme Anteil am Gesamt-
aufkommen in
Prozent
für Raumheizung und Warmwasser
(klimabereinigt)
Energieverbrauch je m² Wfl.
(kWh/m²xa)
Stadt Wohnungen im
Ort insgesamt
am 31.12.2011 1
Wohnungen
der BBU-MU
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CO2-Emissionen der BBU-Mitgliedsunternehmen
in Brandenburg (in Tonnen CO2 im Jahr je Wohnung)
2,02
1,411,44
0
1
2
3
2006 2010 2012
To
nn
en
CO
2 im
Ja
hr
CO2-Emissionen im Jahr 2006, 2010 und 2012 für Raumheizung und Warmwasser
© BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V.
1 Wohnungsunternehmen
4.274 Wohnungen
35 Wohnungsunternehmen
111.369 Wohnungen
48 Wohnungsunternehmen
145.805 Wohnungen
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Ausgewählte Städte im Land Brandenburg
zum BBU-CO2-Monitoring 2012 + Wärmekosten 2011
* Angaben für Lauchhammer und Senftenberg nur für Teilbestände
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Fazit Die Wohnungswirtschaft verfügt seit 2012 über die Möglichkeit,
die Nachhaltigkeit neuer Wohngebäude in einheitlicher Struktur
zu dokumentieren:
Orientierung an Bedürfnissen von Bestandshaltern
Kombination bewertender und beschreibender Elemente und
Detailinfos in einem Stärken-Profil
Inhouse-Nutzung:
zur strukturierten Ablage
Qualitätssicherung im Planungs- und Bauprozess
NaWoh Systematik im Bestand nicht vollständig anwendbar,
aber in Teilbereichen gute Orientierung
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Bewertungssystem „Nachhaltiger Wohnungsbau“
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Standortmerkmale
www.nawoh.de 3. Juli 2014 - Nachhaltiges Bauen | Siegfried Rehberg
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Was will die Wohnungswirtschaft? Den wohnungswirtschaftlichen Blick im Focus
Nachhaltigkeit nicht von Dienstleistern bestimmen lassen
Keine „pro forma“-Instrumente mit hohen Kosten
Keine höheren als die gesetzlich vorgegebenen Baustandards
„Plakette“ statt Gold/Silber/Bronze-Bewertungssystem
Bildquelle: WBG Erfurt
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Bewertungssystem „Nachhaltiger Wohnungsbau“
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Struktur des NaWoh-Bewertungssystems
Darstellung von Randbedingungen: Beschreibung der
Standortmerkmale sowie wohnungswirtschaftlicher Ziele
planerische und bauliche Reaktionen auf Standort und Umfeld
ausführliche Behandlung des Bereiches Wohnqualität
Bildquelle: Prof. Dr.-Ing. habil. Thomas Lützkendorf
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Die NaWoh-Systematik
Viele Informationen werden dokumentiert
Standortfaktoren
A1 Standortsituation
A2 Hinweise und Prognosen
Umweltbedingungen
B1 Umweltmerkmale
B2 Trends und Prognosen
C Objektmerkmale
C1 Objektidentifikation
C2 Ausgewählte Kennwerte und
Merkmale
D1 Konzept / Strategie zu
wohnungswirtschaftlichen Zielen
D2 Sonstige Spezifika (optionale
Angaben)
Kriteriensteckbriefe
1. Wohnqualität (soziale und funktionale
Qualität)
2. Technische Qualität
3. Ökologische Qualität
4. Ökonomische Qualität
5. Prozessqualität
6. Besondere Stärken des Objektes
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Der NaWoh-Ordner
Nötige Unterlagen werden
i.d.R. ohnehin im Planungs-
prozess erarbeitet.
Konsequentes Abfordern und
frühzeitige Information
beteiligter Planer über die
Bewertungskriterien und
Dokumentationsrichtlinien
Zusätzliche Erstellung von
Konzepten und Doku-
mentation von Abläufen der
Planung und Ausführung
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Viel Arbeit – wofür?
Dokumentation als ein Ergebnis
Sicherung der Qualität von Planung und Ausführung
Dokumentation von Planungsergebnissen und Objekteigenschaften
Bereitstellung von Informationen zum Einzelobjekt für das
Portfoliomanagement
Bereitstellung von Informationen zum Objekt für die
Nachhaltigkeitsberichterstattung
Signalisieren der Objektqualität gegenüber Mietern und Dritten über
ein Qualitätssiegel
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Viel Arbeit – wofür?
Verwendung als Leitfaden in der Planung
(Schon der Weg ist das Ziel)
Diskussion/Fixierung von Planungszielen, Unterstützung von
Grundsatzentscheidungen
Identifizierung und Lösung von Zielkonflikten in der Planung
Unterstützung und Strukturierung der Planung im Sinne einer
Checkliste
Ergebnis ist eine Übersicht der in Planung und Ausführung
erreichten Qualitäten des Gebäudes zum Zeitpunkt seiner
Fertigstellung.
Nutzung bereits in dieser Form, z. B. für unternehmensinterne
Zwecke
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Qualitätssiegel Nachhaltiger Wohnungsbau 2012 GWG München – Harthof
Lieberweg 13 bis 29, München
Bildquelle: Stefan Müller-Naumann 3. Juli 2014 - Nachhaltiges Bauen | Siegfried Rehberg
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Nachhaltigkeit:
Der BBU und seine Wohnungsunternehmen:
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Ihre Fragen bitte! Siegfried Rehberg
BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V.
T (0 30) 8 97 81-150
F (0 30) 8 97 81-41 50
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