whitepaper - kpni.chkpni.ch/wp-content/uploads/2015/05/gelenksbeschwerden.pdf · wenn dieses system...
TRANSCRIPT
WHITEPAPERINTEGRATIVE PRÄVENTION UND BEHANDLUNG VON GELENKSCHMERZEN
© Ausgabe September 2016, Natura Foundation, Numansdorp.
Die in diesem Whitepaper enthaltenen Informationen sind ausschließlich für Fachkräfte bestimmt. Dieses Whitepaper ist nicht für
Endverbraucher geeignet und darf auf keinen Fall Endverbrauchern zur Verfügung gestellt werden.
WHITEPAPER
NATURA FOUNDATION
Die Beweglichkeit unserer Gelenke ist von großer
Bedeutung für die Lebensqualität. Flexible Gelenke
sind wichtig bei der Arbeit und beim Sport – und sie
helfen uns dabei, unseren Gefühlen und Stimmungen
körperlichen Ausdruck zu verleihen. Die
wichtigsten Voraussetzungen zur Bewahrung dieser
Beweglichkeit sind gute Ernährung, ausreichende
Bewegung und eine geeignete Supplementierung mit
Mikro- und Makronährstoffen.
Auch bei bereits bestehenden Gelenkproblemen kann
mit natürlichen Mitteln viel erreicht werden. Dabei ist es
wichtig, zu beachten, dass nur ein integrativer Ansatz
zu wirklichen Erfolgen führen kann. An der Entstehung,
dem Verlauf und der Prognose von Gelenkerkrankungen
ist stets der gesamte Körper beteiligt: Low-grade-
Entzündungen, oxidativer Stress und das Säure-Basen-
Gleichgewicht sind dafür nur einige wenige Beispiele.
Eine Therapie, die nur bei einem dieser vielfältigen
Faktoren ansetzt, kann daher niemals erfolgreich sein.
In diesem Whitepaper wollen wir uns zunächst mit
den wichtigsten Stressoren der Gelenke beschäftigen.
Anschließend werden wir uns anschauen, wie sie an
den verschiedenen Krankheitszuständen beteiligt
sind. Zum Schluss werden wir uns eingehend mit
der natürlichen Vorbeugung und Behandlung durch
Ernährung, Supplementierung und Bewegung
befassen. Dabei wird unser evolutionärer Hintergrund
von zentraler Bedeutung sein. So erhalten Sie eine
gute Ausgangsbasis für ein integratives, präventives
und kuratives Konzept zur Behandlung von
Gelenkproblemen in Ihrer Praxis.
INTEGRATIVE PRÄVENTION UND BEHANDLUNG VON GELENKSCHMERZEN
André Frankhuizen
WHITEPAPER
Das Kniegelenk ist das größte Synovialgelenk des
Körpers. Da die Verhältnisse bei den meisten anderen
Gelenken ähnlich oder identisch sind, vor allem im
Bereich der potenziellen Stressoren, wollen wir das
Kniegelenk in diesem Whitepaper als Modell für alle
Gelenke verwenden.
• Die Belastbarkeit wird durch Gelenkkapsel, Bänder
und Muskeln gewährleistet.
• Der Knorpel schützt gegen Stöße und Abrieb
und setzt sich aus Typ-2-Collagen, Wasser,
Proteoglycanen und Chondrozyten zusammen.
• Collagen verleiht Festigkeit gegenüber Zugkräften
und vertikalen Belastungen.
• Das Wasser sorgt gemeinsam mit den
Proteoglycanen für Zelldruck und Elastizität und
verringert Reibung.
• Die Chondrozyten bauen die Knorpelmatrix auf
und verdauen die nicht mehr funktionsfähigen
Knorpelzellen.
Liste basierend auf Robbins and Cotran, 2010
Homöostase und Stressoren
Der Körper passt sich ständig an die momentanen
Gegebenheiten an, um die Homöostase
aufrechtzuerhalten. Dies ist essenziell, um allen Zellen
des Körpers eine stabile Umgebung zur Verfügung zu
stellen, in der sie ihre Aufgaben optimal erfüllen können.
Stressoren sind alle chemischen, physikalischen und
mikrobiologischen Faktoren, die diese Homöostase
(vorübergehend) stören. Eine gestörte Homöostase wirkt
sich auf alle Körpersysteme aus und beeinträchtigt somit
auch das Kniegelenk (Schuitemaker, 2012).
Chemische Stressoren
Rauchen erhöht das Risiko der Entwicklung von
rheumatoider Arthritis. Auch übermäßiges Essen
ist ein chemischer Stressor: Es stimuliert die
Bildung von Fettzellen, die eine wichtige Quelle
entzündungsfördernder Substanzen sind. Weiterhin
trägt auch der regelmäßige Verzehr säurelastiger
Lebensmittel langfristig zur Zerstörung von
Knochengewebe bei. Mangel an Antioxidantien führt
zu oxidativen Schäden. Mangel an Proteinen führt zum
Abbau von Muskelgewebe, das den Gelenken Festigkeit
verleiht. Mehr zu optimaler Ernährung finden Sie im
Kapitel Heutige Ernährung: der größte Stressor.
Physikalische Stressoren
Physikalische Stressoren wirken meist örtlich
begrenzt. Sie werden im Allgemeinen durch allzu
repetitive Bewegungsmuster verursacht. Falscher
Gebrauch von Fitnessgeräten, starre oder einseitige
Trainingskonzepte, die ewige Wiederholung der immer
gleichen Bewegungen mit der Computermaus: All dies
kann zu Muskeltraumata, RSI und Tennisarm führen.
Wie sie physischen Stressoren durch aufbauende
Körperübungen korrekt entgegenwirken können,
erfahren Sie im Kapitel Die Wichtigkeit von Bewegung.
Mikrobiologische Stressoren
Beispiele für mikrobiologische Stressoren sind unter
anderem durch Viren verursachte Entzündungen,
Bakterien, Parasiten und andere Mikroorganismen.
Je mehr und je stärker Stressoren aktiv sind, desto
schwieriger wird es für den Körper, die Homöostase
aufrechtzuerhalten. Und das bedeutet, dass dann
zum Beispiel auch im Kniegelenk unkontrollierbare
Schäden auftreten können. Was ein lokaler Verschleiß
zu sein scheint, entsteht in Wirklichkeit durch die
Wechselwirkung des Gelenks mit dem ganzen
Körper. Dabei spielen Gene, Ernährung, Bewegung,
Immunsystem, Antioxidantienstatus, Säure-Basen-
Gleichgewicht und zahlreiche andere Teilsysteme und
Reaktionswege gleichermaßen eine Rolle.
Aber in welcher Weise wirken alle diese Systeme
gegenseitig aufeinander ein? Warum verursachen
sie eine Vielzahl von Beschwerden, von denen
Gelenkprobleme nur die Spitze des Eisbergs darstellen?
Um diese Fragen zu beantworten, beschäftigen wir
uns in den folgenden Abschnitten zunächst einmal
mit oxidativem Stress und Low-grade-Entzündungen,
bevor wir uns den am häufigsten auftretenden
Gelenkproblemen zuwenden.
Die Gelenke bilden die Verbindungen zwischen den Skelettteilen und sorgen für Belastbarkeit und
Flexibilität. Wenn sie nicht richtig funktionieren, ist die Bewegungsfreiheit des Menschen eingeschränkt. Je
größer diese Beeinträchtigung ist, desto stärker wirkt sie sich auf die Lebensqualität des Menschen aus.
GELENKE UND IHRE STRESSOREN
NATURA FOUNDATION
SYNOVIAL JOINT OF THE KNEE
Joint capsule
Synovial membrane
Cartilage
Femur
Tibia
Sauerstoff ist eine äußerst reaktionsfreudige Substanz. Eingeatmeter Sauerstoff reagiert mit den Molekülen im Körper, wobei Substanzen entstehen, die mit allem, was sich in ihrer Umgebung befindet, reagieren, von Proteinen und Fettsäuren bis zur DNA. Das antioxidative System des Menschen ist unter normalen Bedingungen durchaus in der Lage, ein wirksames Gegengewicht zu bilden und den Prozess im Gleichgewicht zu halten. Wenn dieses System jedoch aus dem Gleichgewicht gerät, entstehen in zunehmendem Maße Schäden und Alterung tritt auf. Die dafür verantwortlichen Übeltäter nennt man freie Radikale (Harman, 1992, 2001, 2006).
VitamineIm Wesentlichen wird oxidativer Schaden durch Nährstoffmangel verursacht. Wenn der Körper in ausreichendem Maß mit qualitativ einwandfreien Nährstoffen versorgt wird, sollte das Antioxidanssystem in der Lage sein, größere Schäden zu vermeiden und zu reparieren. Tendenziell sinkt jedoch der Anteil von Obst, Gemüse und Fisch (CBS, 2015) in unserer Nahrung, der reich an Antioxidantien ist. Grünes Blattgemüse enthält Carotinoide, Vitamin C und E: alles wichtige Antioxidantien, die zu einer guten Funktion des Antioxidanssystems beitragen. Obst enthält Vitamin C, Bioflavonoide sowie Anthocyane, die ebenfalls eine antioxidative Wirkung aufweisen.
MineralstoffeDie antioxidativen Enzyme SOD und GSHPx benötigen für ihre Wirkung vor allem die Mineralstoffe Zink, Mangan, Kupfer und Selen. Austern und Fische sind unter anderem auch reich an Zink. Mangan ist in Nüssen, Blattgemüse und Obst enthalten. Die ergiebigsten Quellen von Kupfer sind Garnelen, Schokolade (>80 % Kakao) und Nüsse. Muscheln, Paranüsse und Scholle weisen einen hohen Gehalt an Selen auf. Auffallend ist dabei, dass viele Substanzen, die unser Antioxidanssystem benötigt, in besonders hohem Maß in Fisch und Meeresfrüchten vorkommen. Eine Erklärung dafür könnte in unserer evolutionären Entwicklung innerhalb des Land-Wasser-Ökosystems liegen (Broadhurst et al, 1998).
Freie Radikale sind energisch im Ungleichgewicht, sodass sie ständig „auf der Suche“ nach der negativen Ladung von Elektronen sind. Wenn ein freies Radikal auf ein anderes Molekül trifft, versucht es, diesem ein Elektron zu entreißen. Gelingt ihm dies, dann gerät auch das andere Molekül aus dem Gleichgewicht und wird dadurch ebenfalls zum freien Radikal. Dadurch entsteht eine im Prinzip endlose Kettenreaktion, die viel Schaden an den Zellen und Geweben des Körpers anrichten kann. Nur Antioxidantien sind in der Lage, diese Kettenreaktion zu stoppen.
FREE RADICALS AT WORKHealthy Atom
Electron Stealing
Free Radical
OXIDATIVER STRESSOxidativer Stress, Low-grade-Entzündungen und Gelenkprobleme sind eng miteinander verwandt.
Oxidativer Stress spielt eine Rolle bei der Zellalterung und dem damit zusammenhängenden
Funktionsverlust. Low-grade-Entzündungen bilden wiederum die Ursache für oxidativen Stress. Bei
Gelenkproblemen ist es daher wichtig, diese Negativspirale so schnell wie möglich zu durchbrechen.
WHITEPAPER
ORAC VALUE OF HIGH FLAVANOL-CONTAINING FOODS
units/svg
plums, black
1. Chocolate data from Gu et al. FASEB J 2005-20-598. Other foods from Wu et al. J Ag Food Chem 2004;52;4026-372. ORAC (Oxygen Radical Absorbance Capacity) is a measure of antioxidant capacity.
dark choclate
blueberries
cocoa (natural)
artichokes
blackberries
raspberries
choclate (unsweetened)
apples
pecans
cranberries
strawberries
cherries
pinto beans, dry
walnuts
prunes
milk choclate
grapefruit juice
grapes
almonds
raisins
10,350
9080
8708
8260
8100
7500
6895
6400
5900
5382
5201
4800
4705
4100
4062
3431
3200
3200
1764
1336
1215
NATURA FOUNDATION
Homeostasis
Infection
HelminthsBacteria, virusesand protozoa
TH1 cell
Neutrophil M1 macrophage Eosinophil M2 macrophage
TH17 cell
B cell
γδ T cell
Type 1 immune responseIL-12, IL-17 and IFNγ
Type 2 immune responseIL-4, IL-5, IL-13 and IL-10
Harmfulinflamation
AutoimmunityMetabolic disorders Type 1 immunity
Type 2 immunity FibrosisAllergy
Harmfulinflamation
ILC2 TH2 cell
B cell
γδ T cell
Unter normalen Umständen sollte eine
Entzündungsreaktion innerhalb von 72 Stunden
abgeklungen sein, damit der Wiederherstellungsvorgang
beginnen kann und die Reste abgestorbener
Zellen entfernt werden können. Daher sollte nur in
außergewöhnlichen, (lebens)bedrohlichen Situationen
in eine solche physiologische Entzündungsreaktion
eingegriffen werden. Ansonsten erfüllt diese Reaktion
eine wichtige Funktion und nimmt einen natürlichen
Verlauf. Zu frühes Eingreifen kann die Gesundung sogar
behindern.
Diese Abbildung zeigt zwei Typen von Immunreaktionen, in diesem Fall verursacht durch zwei verschiedene Arten von mikrobiologischen
Stressoren. Wenn sich die Homöostase danach nicht wieder einstellt, erhöht sich das Risiko entzündlicher Erkrankungen erheblich. Je nach
Art des Stressors führt dies zu Autoimmun- und Stoffwechselerkrankungen oder zu Allergien und Fibrose.
LOW-GRADE-ENTZÜNDUNGENEine Entzündung ist eine normale Reaktion des Körpers auf Infektionen und/oder traumatische
Schädigungen des Gewebes. Kennzeichen einer Entzündung sind Wärme, Schmerz, Schwellung, Rötung und
schließlich Funktionsverlust.
WHITEPAPER
Telomereuncapping
Inflammasomes
Mitochondrialdysfunction
DNAdamageresponseγ-H2AX
TRX, REF1, Nrf2Antioxidantsystems
Inflammation
NF-κB, AP-1IL-6, TNF-α,chemokines
ROS
DNAdamage
Cellsenescence
IL-1β, IL-18
Entgleiste Entzündungen
Wenn der Körper längere Zeit nicht über
alle Nährstoffe verfügt, die er benötigt, um
das Immunsystem wieder zu hemmen und
die Homöostase wiederherzustellen, können
Entzündungen entgleisen. Wenn diese entgleisten
Entzündungen dann langfristig aktiv bleiben, werden
sie zu Low-grade Entzündungen und richten großen
Schaden an Zellen und Geweben an (Calder et al.,
2011). Zellen und Gewebe regenerieren sich nicht
mehr und Zelltrümmer und andere Gewebereste
werden nicht mehr beseitigt.
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass
Low-grade-Entzündungen am Anfang einer ganzen
Reihe von Krankheiten stehen. Dies gilt ganz
eindeutig für entzündungsmediiertes Rheuma, aber
auch für Arthrose. Andere Erkrankungen, bei denen
ein solcher Zusammenhang festgestellt wurde,
sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes,
Alzheimer, Parkinson, Asthma, Magengeschwüre und
Reizdarmsyndrom (u. a: Singh, 2011).
Zusammenhang zwischen Low-grade-Entzündungen
und oxidativem Stress
Oxidativer Stress und Low-grade-Entzündungen sind eng
miteinander verwandt (Biswas, 2016). Entzündungszellen
setzen reaktive Sauerstoffspezies (ROS) in das
entzündete Gewebe frei. Dieser Mechanismus eliminiert
unerwünschte Eindringlinge, verursacht jedoch auch
Schäden am umgebenden Gewebe. Außerdem können
ROS eine Signalkaskade auslösen, durch die eine
zusätzliche Transkription von Genen veranlasst wird,
die zur vermehrten Bildung entzündungsfördernder
Substanzen führen.
Dieser Teufelskreis erklärt den Zusammenhang
zwischen chronischen Low-grade-Entzündungen,
oxidativen Prozessen, Gewebeschäden und schwer
behandelbaren Zivilisationskrankheiten. Das erklärt
wahrscheinlich auch, warum die alleinige Verabreichung
entzündungshemmender Mittel oder Antioxidantien bei
Gelenkerkrankungen nicht hilft (Biswas, 2016).
NATURA FOUNDATION
Man spricht von rheumatoider Arthritis, wenn mehr als
sechs Monate lang eine chronische Gelenkentzündung
vorliegt. Es beginnt an den kleinen Gelenken der Hände
und Füße. Das klinische Bild ist symmetrisch, was darauf
hindeutet, dass das Problem nicht lokaler Natur ist.
Es zeigen sich Flüssigkeitsansammlungen und eine
verdickte, erhitzte und gespannte Haut.
Die damit verbundene Bindegewebswucherung
(Pannus) führt zu Knochenerosion, Knorpelverlust,
Fibrose und Versteifungen. Zuerst wird der Knorpel
geschädigt, dann auch der Knochen. Dieser Prozess
ist unumkehrbar: Jedes Mal, wenn sich das Gewebe
entzündet, erfolgt eine bleibende Vernichtung durch
T-Zellen. Schließlich degenerieren die Gelenke so stark,
dass jedes Bewegen schmerzhaft oder kaum mehr
möglich ist.
Rheumatoide Arthritis kann nicht geheilt
werden. Die Behandlung setzt sich daher vor
allem aus regelmäßiger Physiotherapie und
Medikamenten wie Metatrexat, TNF-α-Blockern
und entzündungshemmenden Medikamenten wie
NSAIR, COX-2-Hemmern sowie Corticoiden (Robbins
and Cotran, 2011) zusammen. Vorbeugung und eine
möglichst natürliche Behandlung sind daher von
größter Bedeutung.
Faktoren, die die Anfälligkeit gegenüber
Rheuma beeinflussen
Der wichtigste Schritt bei der Entwicklung von
Autoimmunerkrankungen ist die Aktivierung von
selbstreaktiven TD4-Helferzellen (Levinson, 2014).
Die in der Gelenkschmiere vorhandenen Antikörper
erkennen plötzlich das körpereigene Collagen nicht
mehr, wodurch eine Entzündung der Schleimhaut
entsteht. Da es sich hierbei um eine systemische
entzündliche Erkrankung handelt, können viele Gewebe
und Organe betroffen sein, aber vor allem trifft es die
Gelenke.
1. Rheuma tritt am häufigsten bei Menschen mit dem
HLA-DRB1-Gen auf. Aber nicht alle Menschen,
die dieses Gen in sich tragen, entwickeln diese
Krankheit. Es müssen daher mehrere Faktoren
beteiligt sein.
2. Zum Beispiel sorgt eine hormonelle Komponente
dafür, dass vor allem Frauen von bestimmten
Autoimmunerkrankungen betroffen sind: 90
Prozent der Patienten sind Frauen. Offenbar üben
Estrogene einen ungünstigen Einfluss auf die Art
und Anzahl der B-Zellen des Immunsystems aus.
3. Die Umwelt spielt eine Rolle: Viren (Epstein-Barr)
und Bakterien können eine Autoimmunantwort
hervorrufen. Aber auch in der Nahrung
enthaltene, eingeatmete oder auf sonstige Weise
aufgenommene Schwermetalle können sich
negativ auswirken.
4. Weiterhin spielt das Alter eine Rolle, weniger
im Hinblick auf den Verschleiß, sondern durch
den altersbedingten Rückgang der Anzahl
von T-Regulatorzellen. Diese Zellen halten
normalerweise die Anzahl an selbstreaktiven TD-
4-Helferzellen im Schach. Fallen sie langsam weg,
gewinnen die selbstreaktiven Zellen die Oberhand
und die Entstehung von Autoimmunerkrankungen
wird begünstigt.
5. Das Vorhandensein von systemischen Low-grade-
Entzündungen, Störungen der Homöostase
und einem schlecht funktionierenden
Antioxidanssystem.
Liste basierend auf Levinson, 2014
In den Niederlanden leiden fast 2 Millionen Menschen an rheumatischen Gelenkerkrankungen. Davon sind
1,1 Millionen Menschen von Arthrose und 420.000 Menschen von entzündlichem Rheumatismus betroffen.
Mehr als 1,6 Millionen Menschen befinden sich wegen ihrer Gelenkerkrankung in ärztlicher Behandlung
(Reumafonds, 2016).
WHITEPAPER
ERKRANKUNGEN DER GELENKE
Pannus
Erosion
Loss of cartilage
Inflamed synovium
NATURA FOUNDATION
“In den Niederlanden leiden fast 2 Millionen Menschen an rheumatischen Gelenkerkrankungen”
– Reumafonds, 2016
Arthrose
Nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist Arthrose die
häufigste Ursache für eine dauerhafte Behinderung.
Sie gilt als eine Verschleißerkrankung, die vor allem bei
älteren Menschen auftritt. Tatsächlich zeigt sich eine
Zunahme, die der Bevölkerungsalterung zuzuschreiben
ist, aber es kann durchaus auch jüngere Menschen
treffen. Daher handelt es sich sicher nicht allein um
eine Verschleißerkrankung. Aber was ist Arthrose dann?
Arthrose ist eine Erkrankung des Knorpels, die in
erster Linie mit biochemischen und metabolischen
Veränderungen bei Individuen einhergeht, die dafür
genetisch anfällig sind. Der wichtigste Umweltfaktor
ist biomechanischer Stress, der durch Übergewicht,
verringerte Muskelkraft und Stabilität verursacht wird.
Ab dem fünfzigsten Lebensjahr findet ein exponentieller
Anstieg statt. Ab dem sechzigsten Lebensjahr leiden
80 % bis 90 % aller Menschen mehr oder weniger an
Arthrose (Robbins & Cotran, 2011).
Entzündungen
Eine Studie der Stanford University hat im Jahr
2011 jedoch gezeigt, dass Arthrose in noch viel
größerem Maß als bisher angenommen eine Folge
von Entzündungsprozessen ist, an denen der ganze
Körper beteiligt ist (Wang et al., 2011). Es wurde
nämlich festgestellt, dass die charakteristischen
Entzündungsproteine beim Menschen bereits auffindbar
sind, bevor die ersten Abnutzungssymptome auftreten.
Arthrose scheint also aus einer Interaktion von
lokalen und systemweiten Stressoren wie zum Beispiel
systemischen Low-grade-Entzündungen zu bestehen.
Diese Erkenntnis ermöglicht es, Arthrose mit einer
Reihe von Lifestyle-Lösungen zu behandeln, zu denen
die Verbesserung der Ernährungsqualität und das
Reduzieren von Stressoren, die die Homöostase stören,
zählen.
Besonders die in unserer Nahrung versteckten
Stressoren üben einen großen Einfluss auf unsere
Gesundheit aus, da wir unsere Nahrung mehrmals am
Tag zu uns nehmen, unser ganzes Leben lang. Daher
finden Sie hier eine Übersicht über die wichtigsten
entzündungsfördernden Lebensmittel, die vermieden
werden sollten, am besten auch dann, wenn Ihr Klient
(noch) keine Gelenkbeschwerden hat.
Weniger davon...
Zucker
Zucker Fördert die Freisetzung von inflammatorischen
Cytokinen (Jenkins et al., 2002). Dies sind Botenstoffe
des Immunsystems. Als Reaktion auf Zucker erhöhen
diese Substanzen die Entzündungsaktivität. Außerdem
ist der übermäßige Verzehr von Zucker eine der
wichtigsten Ursachen für Fettleibigkeit. Ab einem BMI
von 28 beginnen die rund um die Taille befindlichen
Fettzellen unvermeidlich mit der Bildung vieler
entzündlicher Substanzen (Hypoxie).
Transfette und gehärtete Fette
Die Aufnahme von Transfettsäuren steht offenbar im
Zusammenhang mit der Zunahme von systemischen
Entzündungen bei Frauen (Mozaffarian, 2004).
Omega-6 (Linolsäure)
Wenn sich das Verhältnis von Omega-3 und Omega-6
zu stark nach Omega-6 hin verschiebt, bildet das
Immunsystem vornehmlich entzündungsfördernde
Substanzen und weniger Substanzen, die Entzündungen
hemmen (Simopoulos 2002, 2008). Linolsäure ist in
Margarine, Pflanzenölen wie Sonnenblumenöl und
Fleisch enthalten.
Raffinierte Kohlenhydrate
Weißbrot, weißer Reis und Kartoffeln haben eine hohe
glykämische Last. Hochglykämische Ernährung erhöht
die Glykation, die Bildung von AGE-Produkten und damit
die entzündliche Belastung im System (Uribarri, 2010).
Natriumglutamat
Diese Substanz, die in vielen asiatischen (Fertig-)
Gerichten enthalten ist, beeinflusst den GABA-/
Glutamat-Stoffwechsel im Gehirn und bestimmte
Reaktionswege, die für den Entzündungsprozess wichtig
sind (Nakanishi, 2008).
Gluten und Casein
Viele Menschen sind überempfindlich oder allergisch
gegenüber Gluten (Weizenprotein) und Casein
(Käseprotein). Allergien und Überempfindlichkeiten
erhöhen die Entzündungslast im Körper. Andere
Nährstoffe, die ebenfalls hierzu beitragen,
sind Milchprodukte, Eier (mehr als 8 pro Tag),
Schweinefleisch und Rindfleisch.
Aspartam
Dieser bekannte Zuckerersatz ist nicht nur
neurotoxisch, sondern kann auch eine Immunreaktion
hervorrufen (Choudhary, 2015).
Alkohol
Ein Übermaß an Alkohol und anderen Substanzen, die
die Leber schwächen, kann indirekt Entzündungen
hervorrufen.
Täglichen Speisezettel
Für viele Menschen spiegelt die obige Liste den täglichen
Speisezettel wider. Man kann sich unschwer vorstellen,
dass unsere derzeitige Ernährungsweise eine erhebliche
Entzündungsbelastung mit sich bringt und die öffentliche
Gesundheit beeinträchtigt. Der verringerte Konsum
der obengenannten Lebensmittel ist ein guter erster
Schritt zur Beseitigung von Stressoren, sodass sich die
Homöostase wieder regenerieren kann.
Mediterrane oder urzeitliche Ernährung
Ein weiterer wichtiger Schritt besteht im vorrangigen
Konsum von Obst, Gemüse, Nüssen, Fisch und Geflügel.
Dies kann in Form einer Mittelmeerdiät oder urzeitlicher
Ernährung erfolgen.
Mediterran
Eine mediterrane Ernährung besteht hauptsächlich
aus Obst, Gemüse, Nüssen, Keimen, Olivenöl, Eier,
Geflügel und Fisch. Diese Ernährungsweise hat
entzündungshemmende Eigenschaften (Galland, 2010).
Sie enthält wenig Milchprodukte und rotes Fleisch.
Übermäßiger Konsum von rotem Fleisch wird mit
entzündlichen Veränderungen der Gelenke wie Gicht in
Zusammenhang gebracht (Doherty, 2009). Die Kräuter
Oregano, Basilikum, Thymian, Rosmarin, Dill und
Minze enthalten viele Antioxidantien und können als
Salzersatz dienen.
HEUTIGE ERNÄHRUNG: DER GRÖSSTE STRESSOREine gute Ernährung ist die beste Vorbeugung gegen Low-grade-Entzündungen und oxidative Schäden.
Auf diese Weise kann sie einen wichtigen Beitrag zur Beherrschung entzündungsbezogener Störungen wie
rheumatoider Arthritis aber vor allem auch zur Prävention von Gelenkbeschwerden leisten.
WHITEPAPER
Urzeitliche Ernährung
Urzeitliche Ernährung besteht vor allem aus magerem
Fleisch und Geflügel, (fettem) Fisch, Eiern, Gemüse,
Nüssen, Obst, Beeren und Keimen. Milch, Getreide und
Hülsenfrüchte werden nicht verzehrt. Darum enthält
diese Art der Ernährung weniger Kohlenhydrate, mehr
Proteine und hat ein besser ausgewogenes Verhältnis
zwischen Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren. Im
Vergleich zu bestimmten anderen Ernährungskonzepten
wurde bei urzeitlicher Ernährung eine größere
Reduktion der Fettmasse, des Bauchfettes und des
Taillenumfangs gemessen. Auch der Triglyceridspiegel
im Blut lag deutlich niedriger (Mellberg, 2014).
Mehr davon...
Für welche Ernährungsweise man sich auch immer
entscheiden mag: Die folgenden Lebensmittel tragen
in jedem Fall zu einer guten Homöostase, niedriger
Entzündungsbelastung und einer guten antioxidativen
Abwehr bei.
Fisch
Die in Fisch enthaltenen Omega-3-Fettsäuren
EPA und DHA hemmen die von Immunzellen
gebildete Arachidonsäure, die ansonsten in
entzündungsfördernde Substanzen umgewandelt
wird. Außerdem stimulieren diese Fettsäuren die
Bildung von Resolvinen, wichtigen Substanzen, die
an der Beendigung der Entzündung beteiligt sind.
Es wurde gezeigt, dass nach der Verabreichung von
EPA und DHA Rheumapatienten mit weniger NSAIR
auskommen (Park, 2013). Omega-3 trägt ohnehin zu
einem besser ausgewogenen Verhältnis von Omega-6
und Omega-3 in der Nahrung bei. Dieses Verhältnis
liegt in der westlichen Nahrung heute bei etwa 20-
25:1, wünschenswert wäre jedoch ein Verhältnis von
etwa 5:1 oder sogar 1:1. Gut aufnehmbare Omega-3-
Fettsäuren sind vorwiegend tierischen Ursprungs
und sind vor allem in Fischen, Krill und anderen
Meerestieren enthalten. Auch Algen, die die Basis der
Meeresnahrungskette bilden, enthalten hochwertige
Omega-3-Fettsäuren.
Olivenöl
Während viele andere pflanzliche Öle lediglich
eine Quelle von Omega-6-Fettsäuren sind, liefert
Olivenöl viele wichtige Omega-9-Fettsäuren. Weil
es kein Omega-6 enthält, trägt es auch nicht zur
Entzündungsbelastung des Körpers bei. Darüber
hinaus enthält es jedoch noch eine weitere
interessante Substanz: Oleocanthal. Diese Substanz ist
entzündungshemmend (Lanos, 1999).
Avocado
Avocado wirkt cholesterinsenkend und enthält genau
wie Olivenöl vor allem Omega-9.
Kirschen
Die in Kirschen, Erdbeeren, Himbeeren und
Brombeeren enthaltenen Anthocyane sind natürliche
Entzündungshemmer. Bei Kirschen ist auch eine
günstige Wirkung bei Gicht nachgewiesen (Zhang, 2012).
Grünes Blattgemüse
Grünes Blattgemüse enthält Carotinoide, Vitamin C
und E: alles wichtige Antioxidantien, die zu einer guten
Funktion des Antioxidanssystems beitragen. Außerdem
ist es reich an Calcium, das für die Knochen wichtig ist
und Vitamin D, das für die Calciumaufnahme wichtig ist.
Außerdem erfüllt Vitamin D eine wichtige Funktion im
Immunsystem.
Brokkoli
Untersuchungen zeigen, dass die in Brokkoli enthaltene
Substanz Sulforaphan das Fortschreiten von Arthrose
verlangsamen oder verhindern kann (Davidson, 2013).
Außerdem enthält er Calcium, das wichtig für die
Knochen ist.
Grüner Tee
Die in grünem Tee enthaltenen Polyphenole wirken
entzündungshemmend. EGCG blockiert die Bildung
von Substanzen, die für die Gelenkzerstörung bei
rheumatoider Arthritis verantwortlich sind (Riegsecker,
2013).
Zitrusfrüchte
Das in Zitrusfrüchten enthaltene, mineralisch
gebundene Vitamin C hilft bei in der Prävention
von Entzündung in den Gelenken und trägt zur
Aufrechterhaltung der guten Gelenkfunktion bei
(Sanghi, 2015).
Knoblauch
Die Substanz Diallyldisulfid hemmt möglicherweise
Knorpelschäden (Lee, 2009).
Nüsse
Die in Nüssen enthaltene Alpha-Linolensäure (ALA)
stimuliert das Immunsystem in vorteilhafter Weise.
Macadamia-Nüsse sind darüber hinaus auch eine reiche
Quelle von Omega-9.
Pilze
Die in Pilzen enthaltenen Beta-Glucane sind wichtige
Ballaststoffe, die das Immunsystem unterstützen.
Weiterhin ist stets eine sogenannte
Basissupplementierung zu empfehlen, um die
bei unserer heutigen Ernährung verbreitet
auftretenden Versorgungslücken auszugleichen.
Mehr darüber erfahren Sie in unserem Whitepaper
„Basissupplementierung ist für alle unverzichtbar“.
NATURA FOUNDATION
Warum ist eine Supplementierung erforderlich?
Diese Notwendigkeit entsteht, weil unsere heutige
Nahrung nicht mehr so gehaltvoll wie die unserer
Vorfahren ist. Viele Pflanzen enthalten infolge der
intensiven Landwirtschaft weniger Magnesium,
Calcium und andere wichtige Mineralstoffe als
Wildarten. Die Globalisierung und Industrialisierung
der Lebensmittelversorgung hat dazu geführt, dass
die Diversität unseres Speisezettels gegenüber der
Ernährungsweise unserer Vorfahren, die jährlich
Hunderte von verschiedenen Kräutern und Pflanzen
verzehrten, um zehn bis zwanzig Prozent gesunken ist
(αerban, 2008).
Daher fehlen in unserer heutigen Ernährung nicht
nur viele Antioxidantien, sondern unter anderem
auch viele immununterstützende Substanzen.
Eine Supplementierung mit natürlichen und
naturidentischen Substanzen kann solche Defizite
ausgleichen und ist daher für eine optimale
Gesundheit des Bewegungsapparates indiziert.
Gezielte Supplementierung zeigt eine ganze Reihe
sehr vorteilhafte Wirkungen auf Erkrankungen
wie rheumatoide Arthritis, Arthrose, Gicht und
Weichteilrheumatismus.
Glucosamin
Glucosamin hilft bei Arthrose des Knies. Es dient als
Baustein für Proteoglykane. Außerdem stimuliert
Glucosamin die Bildung von Synovialflüssigkeit.
Allerdings ist dazu ausreichend Knorpel erforderlich,
in den sich das Glucosamin einlagern kann, sodass
Glucosamin seine Wirkung immer schlechter entfaltet,
je stärker der Knorpel bereits abgebaut ist. Eine in der
medizinischen Fachzeitschrift Lancet veröffentlichte
Studie zeigt, dass eine über drei Jahre täglich
verabreichte Dosis von 1500 mg Glucosamin zu einer
verringerten Progression von Schmerzen, Steifigkeit
und körperlichen Einschränkungen bei Arthrose
des Knies im Vergleich zu Placebo führt (Reginster,
2001). Sie hat jedoch keine Auswirkung auf den
zugrundeliegenden Entzündungsprozess.
UC-II
UC-II ist die Bezeichnung für nicht-denaturiertes
Typ-2-Collagen. Es verbessert sowohl die
zugrundeliegende Entzündung bei rheumatoider
Arthritis und Osteoarthritis, als auch die
hinzukommenden Beschwerden (Bagchi, 2002).
Durch Interaktion mit den Peyer-Plaques im Darm-
assoziierten lymphatischen Gewebe (GALT) wird eine
Hyporeaktivität des Immunsystems induziert, wodurch
die Schmerzintensität in den Gelenken abnimmt. Peyer-
Plaques sind eine Anhäufung von Immunzellen, die in
das Darmepithel eingebettet sind. Dort neutralisieren
sie pathogene Organismen und Proteine. Auch das UC-II
wird von ihnen phagozytiert, wodurch die Produktion
von T-Regulatorzellen stimuliert wird, die wiederum
TGF-α und IL-10 freisetzen. Diese Substanzen werden
mit dem Blut und der Lymphflüssigkeit in die Gelenke
transportiert. Dies fördert die gesunde Immunantwort
und sorgt letztlich dafür, dass die Chondrozyten
GEZIELTE SUPPLEMENTIERUNG BEI GELENKPROBLEMENDie Ernährungstipps in der Tabelle auf der vorigen Seite bieten eine Richtlinie, die vor allem zur
Vorbeugung und zur Vermeidung einer Verschlimmerung der Beschwerden vorgesehen ist. Wenn
bereits eine Schädigung vorliegt, ist es wichtig, zusätzlich eine genau darauf abgestimmte, gezielte
Supplementierung einzusetzen.
WHITEPAPER
damit beginnen, anstelle von pro-inflammatorischen
Cytokinen wieder Collagen und Proteoglykane zu bilden.
Auch die T-Regulatorzellen selbst tragen dabei zur
Gesundung bei. Wenn UC-II gemeinsam mit Glucosamin
verabreicht wird, wird die Problematik gleichermaßen
bei der Ursache (Entzündung) und den Folgen
(Schäden) angegangen.
Grünschalmuschel
Ein besonderes Merkmal der Grünschalmuschel ist der
Umstand, dass sie zu den wenigen glucosaminhaltigen
Nahrungsmitteln zählt, die wir ohne Zubereitung direkt
als Delikatesse verspeisen können. Außerdem enthält sie
Substanzen, die hemmend auf 5-LOX- und COX-2-Enzyme
einwirken. Diese Enzyme wandeln Omega-6-Fettsäuren
(Linolsäure, Arachidonsäure) in entzündungsfördernde
Substanzen um. Durch ihre hemmende Wirkung auf
5-LOX- und COX-2-Enzyme sorgt die Grünschalmuschel
dafür, dass weniger entzündungsfördernde Substanzen
freigesetzt werden. Hierzu sind hohe Dosierungen
erforderlich, die am besten mit einem Extrakt erzielt
werden können. Die Grünschalmuschel ist bei Gicht
übrigens kontraindiziert, da sie die Bildung von
Harnsäure fördert, welche sich bei Gichtneigung in den
Gelenken als Kristalle ablagern kann.
Chondroitin
Chondroitin ist ein Bestandteil der Zwischensubstanz
und wird in den Knorpelzellen gebildet. Es ist eine der
wichtigsten Komponenten des Knorpelgewebes und
trägt zur Druckfestigkeit des Gelenkknorpels bei. Wenn
die Anzahl der Knorpelzellen abnimmt, wird weniger
Chondroitin gebildet. Dies geschieht unter anderem
auch beim Älterwerden. Wichtigste natürliche Quelle
ist tierischer Knorpel, der heute allerdings nicht mehr
Bestandteil der westlichen Ernährung ist. Daher ist eine
Supplementierung erforderlich.
Fischfettsäuren
Die für den Fischverzehr empfohlene Menge wird von
nur 14 % der niederländischen Bevölkerung erreicht
(CBS, 2015). Daher ist anzunehmen, dass die meisten
Menschen zu wenig EPA und DHA aufnehmen. Diese
Substanzen sind jedoch zur Bildung von Resolvinen
erforderlich, die der Körper zum Beenden von
Entzündungsprozessen benötigt. Außerdem tragen
Omega-3-Fettsäuren zu einem besseren Gleichgewicht
zwischen Omega-3 und Omega-6 bei (siehe: Mehr
davon...). Dies bleibt gerade auch dann wichtig, wenn
sich bereits Gelenkprobleme eingestellt haben.
Astaxanthin
Astaxanthin hemmt sowohl Entzündungen als auch
freie Radikale. Es ist ein Super-Antioxidans, das für die
rosa Farbe zum Beispiel von Garnelen, Krill und Lachs
verantwortlich ist. Es scheint in der Lage zu sein, Low-
grade Entzündungen abwärtszuregulieren (Lindsey,
2013). Es wirkt nicht auf COX-1 oder COX-2, hat aber
allgemein regulatorische Eigenschaften. Es dauert ca. 2
bis 4 Wochen, bis sich die Gelenkschmerzen verringern
und Kraft und Mobilität wieder zunehmen.
MSM
MSM ist Schwefel in seiner organischen Form, in der er
in Gemüse und Fleisch enthalten ist. Bei Arthrose kann
ein stark verringerter Schwefelspiegel vorliegen. Eine
Supplementierung mit MSM ist vorteilhaft für Schmerz
und Funktion und lässt sich gut mit Glucosamin
kombinieren.
Curcuma longa
Zu den Indikationen und Wirkungen von Curcuma
longa könnte eine ganze Bibliothek gefüllt werden.
Hier wollen wir nur auf die Wirkung bei rheumatoider
Arthritis eingehen. Bei Rheuma steht der
Transkriptionsfaktor NF-kB im Mittelpunkt, diejenige
Substanz, die entzündungsfördernde Cytokine von
der DNA transkribiert. Aufgrund seiner hemmenden
Wirkung auf NF-kB kann Curcuma longa sowohl die
akute als auch die chronische Phase von Rheuma
positiv beeinflussen (Funk, 2006). Außerdem ist
Curcuma longa erwiesenermaßen ebenso wirksam
bei der Behandlung von Schmerzen, Schwellungen
und der Morgensteifigkeit, die so charakteristisch für
rheumatoide Arthritis ist, wie NSAR (Aspirin, Ibuprofen
und Diclofenac).
Vitamine C und E
Die Vitamine C und E sind Antioxidantien, die
der Körper benötigt, um freie Radikale, die zur
Gelenkzerstörung beitragen können, zu hemmen. Ein
niedriger Antioxidantienstatus ist ein Risikofaktor für
rheumatoide Arthritis (Heliovaara, 1994). Insbesondere
kann ein niedriger Gehalt an Vitamin C zu Problemen
führen: Ein Vitamin-C-Mangel erhöht das Risiko von
Polyarthritis um 300 Prozent.
Vitamin D
Das Risiko der Entwicklung von Gelenkbeschwerden ist
bei einem Vitamin-D-Mangel erhöht (Jeffery, 2016). Vor
allem bei Frauen mit rheumatoider Arthritis werden
häufig verringerte Vitamin-D-Blutwerte angetroffen.
Dabei gilt: Je gravierender die Gelenkbeschwerden,
desto größer der Mangel. Außerdem zeigt sich,
dass das Risiko von rheumatoider Arthritis steigt, je
weiter entfernt man vom Äquator lebt. In der Regel
leiden Personen mit Kniearthrose bei niedrigeren
Konzentrationen unter stärkeren Schmerzen und
geringerer Beweglichkeit. Auch die Verschlimmerung
des Krankheitszustands schreitet bei Vitamin-D-Mangel
schneller fort.
NATURA FOUNDATION
Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Bewahrung gesunder Gelenke ist die Aufrechterhaltung eines guten
Säure-Basen-Gleichgewichts. Sowohl bei der Prävention als auch bei der Behandlung.
Bei falschen pH-Werten von Flüssigkeiten und/oder
Geweben können bestimmte Enzyme nicht aktiv
werden. So werden Verdauungsenzyme aus der
Bauchspeicheldrüse im Darm nur bei einem pH-Wert
über 7 aktiv. Liegt er darunter, werden die Nährstoffe
nicht mehr vollständig verdaut und gelangen nicht
mehr in ausreichenden Menge dorthin, wo sie
gebraucht werden, zum Beispiel in den Gelenken. Die
nur halb verdauten Reste können ihrerseits weitere
Entzündungen verursachen, die sich ebenfalls negativ
auf die Gelenke auswirken.
Regulierung und Säurepuffer
Glücklicherweise verfügt der Körper über einen
Regulierungsmechanismus, der aus Säurepuffern
besteht, und die Fähigkeit, Säuren über Nieren und
Lunge auszuscheiden. Die stärksten Puffer sind
Hämoglobin, Albumin und Bicarbonat. In geringerem
Umfang können auch Calcium, Magnesium und Kalium
als Puffer dienen. Diese müssen über die Nahrung
aufgenommen werden, was in der Regel nicht in
ausreichendem Maß geschieht (siehe unser Whitepaper:
„Die Wichtigkeit eines guten Magnesiumstatus“).
Weiterhin sorgt ein Säureüberschuss in der Nahrung
dafür, dass die Regulierungsmechanismen versuchen,
die überschüssige Säure loszuwerden und – wenn dies
nicht mehr gelingt – den Überschuss mit alkalischen
Substanzen zu kompensieren, die dann beispielsweise
aus den Knochen entnommen werden. Eine mehr
basische Ernährung entlastet das Puffersystem, sodass
es den Knochen keine Mineralstoffe mehr zu entziehen
braucht. Auf diese Weise wird auch ein relativer
Mineralstoffmangel im Körper vermieden. Idealerweise
sollte die Nahrung zu 80 % basisch und zu 20 % sauer
sein (Nieuwenhuis, 1999).
Sauer ist nicht immer säurebildend
Ein verbreiteter Irrtum ist übrigens die Vorstellung,
dass sauer schmeckende Lebensmittel automatisch zu
einer Übersäuerung des Körpers führen. Zitrusfrüchte
schmecken sauer und Ascorbinsäure ist eine Säure,
wie der Name schon sagt. Aber Vitamin C ist in
Zitrusfrüchten nur in gebundener Form enthalten, als
Ascorbatkomplex. Dabei geht Säure eine Verbindung
mit einem Mineralstoff ein. Die Säure wird in den
Zitronensäurezyklus aufgenommen und der basische
Mineralstoff bleibt übrig. Dadurch steigt der pH-Wert,
was von Vorteil ist.
Säure-Basen-Tabelle
In der folgenden Tabelle finden Sie die PRAL-Werte
einiger häufig verzehrter Nahrungsmittel. PRAL steht
dabei für Potential Renal Acid Load (Potenzielle renale
Säurelast). Dabei handelt es sich um die geschätzte
potenzielle Säurebelastung des Körpers bei Aufnahme
von 100 g des jeweiligen Nahrungsmittels. Sie können
diese Tabelle bei der Behandlung von Klienten, die
unter einem gestörten Säure-Basen-Gleichgewicht
(bzw. unter dessen Folgen) leiden, als verlässliche
Referenz verwenden. Sie eignet sich auch gut als
ein Ernährungsratgeber, den Ihren Klienten selbst
verwenden können. Oder Sie verwenden sie dazu,
um eine auf die persönliche Situation des Klienten
abgestimmte alkalisierende Diät zusammenzustellen.
Zusammenhang mit Low-grade-Entzündungen
Bei langanhaltendem Konsum stark saurer
Nahrungsmittel entsteht eine metabolische Azidose,
eine Übersäuerung des gesamten Körpersystems
(Pocock, 2013). Dies führt zu einer gestörten
Homöostase, erhöhter Entzündungsneigung und
einem geschwächten Immunsystem. Erkrankungen,
die damit in Zusammenhang gebracht werden, sind
unter anderem rheumatoide Arthritis, Osteoarthritis,
Bindegewebsschwäche, Gicht, Durchblutungsstörungen,
Osteoporose und andere rheumatische Erkrankungen.
Bei den meisten dieser Erkrankungen – wenn nicht bei
allen – spielen Low-grade-Entzündungen eine kaum zu
unterschätzende Rolle.
SÄURE-BASEN-GLEICHGEWICHT
WHITEPAPER
“Bei langanhaltendem Konsum stark saurer Nahrungsmittel entsteht eine metabolische
Azidose, eine Übersäuerung des gesamten Körpersystems”
– Pocock, 2013
SÄURE-BASEN-TABELLE
NATURA FOUNDATION
Entnommen aus Remer T, Manz F, Potential renal acid load of foods and its influence on urine pH, J Am Die t Assoc. 1995 Jul;95(7):791-7.
FETTE UND ÖLE
Nahrungsmittel PRAL- Werte
Margarine -0,5
Olivenöl 0
Sonnenblumenöl 0
Butter 0,6
FISCH
Nahrungsmittel PRAL- Werte
Schellfisch 6,8
Hering 7
Kabeljau 7,1
Forelle 10,8
FLEISCH & FLEISCHPRODUKTE
Nahrungsmittel PRAL- Werte
Hotdog 6,7
Rindfleisch (mager) 7,8
Schweinefleisch (mager) 7,9
Huhn 8,7
Kalbfleisch 9
Putenfleisch 9,9
Aufschnitt 10,2
Leberwurst 10,6
Salami 11,6
Cornedbeef (Dose) 13,2
FRÜCHTE (SÄFTE), NÜSSE
Nahrungsmittel PRAL- Werte
Rosinen -21
Schwarze Johannisbeeren -6,5
Bananen -5,5
Aprikosen -4,8
Kiwi -4,1
Kirschen -3,6
Orangensaft (ungesüßt) -2,9
Birnen -2,9
Haselnüsse -2,8
Orangen -2,7
Ananas -2,7
Zitronensaft -2,5
Pfirsich -2,4
Apfelsaft (ungefiltert) -2,2
Äpfel -2,2
Erdbeeren -2,2
Wassermelone -1,9
Traubensaft (ungesüßt) -1
Walnüsse 6,8
GEMÜSE
Nahrungsmittel PRAL- Werte
Spinat -14
Sellerie -5,2
Möhren (junge) -4,9
Zucchini -4,6
Blumenkohl -4
Kartoffeln -4
Radieschen (rot) -3,7
Aubergine -3,4
Tomaten -3,1
Salat (Mittelwert aus vier Sorten)
-2,5
Chicorée -2
Lauch -1,8
Eisbergsalat -1,6
Zwiebeln -1,5
Champignons -1,4
Pfeffer (grün) -1,4
Brokkoli -1,2
Gurke -0,8
Spargel -0,4
GETRÄNKE
Nahrungsmittel PRAL- Werte
Basisches Wasser -18,4
Tomatensaft -2,8
Rotwein -2,4
Mineralwasser -1,8
Kaffee -1,4
Weißwein, trocken -1,2
Coca Cola 0,4
Bier 0,9
GETREIDEPRODUKTE
Nahrungsmittel PRAL- Werte
Weizenbrot, vollkorn 1,8
Weizenbrot, weiß 3,7
Roggenbrot 4
Reis (weiß) 4,6
Cornflakes 6
Nudeln (Ei) 6,4
Spaghetti (weiß) 6,5
Weizenmehl 6,9
Spaghetti (vollkorn) 7,3
Vollkornmehl 8,3
Haferflocken 10,7
Reis (braun) 12,5
HÜLSENFRÜCHTE
Nahrungsmittel PRAL- Werte
Grüne Bohnen -3,1
Erbsen 1,2
Linsen 3,5
Erdnüsse 8,3
MILCH UND MILCHPRODUKTE
Nahrungsmittel PRAL- Werte
Eiscreme (Vanille) 0,6
Milch (voll, pasteurisiert) 0,7
Eiweiß 1,1
Sahne (frisch, sauer) 1,2
Joghurt (voll) 1,5
Ei 8,2
Hüttenkäse 8,7
Quark 11,1
Camembert 14,6
Gouda 18,6
Schnittkäse 19,2
Eigelb 23,4
Cheddar, fettarm 26,4
Parmesan 34,2
ZUCKER &
ZUCKERREICHE PRODUKTE
Nahrungsmittel PRAL- Werte
Konfitüre -1,5
Honig -0,3
Zucker (weiß) -0,1
Schokolade (Milch) 2,4
Kuchen 3,7
WHITEPAPER
“Wer seine Zeit vorwiegend sitzend verbringt, trägt ein um 112% erhöhtes Risiko, an Diabetes zu erkranken, ein um 147% erhöhtes Risiko für Herz-
Kreislauferkrankungen und zählt zur Gruppe mit einer um 49% erhöhten Gesamtsterblichkeit”
– McCarthy, 2012
Wir sind nicht dazu geschaffen, längere Zeit auf einem Bürostuhl zu hocken. Dies zeigt sich sehr deutlich an der langen Liste von gesundheitlichen Störungen, an denen man zu erkranken droht, wenn man mit schöner Regelmäßigkeit „gar nichts tut“: Wer seine Zeit vorwiegend sitzend verbringt, trägt ein um 112 % erhöhtes Risiko, an Diabetes zu erkranken, ein um 147 % erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und zählt zur Gruppe mit einer um 49 % erhöhten Gesamtsterblichkeit (McCarthy, 2012). Menschen, die viel sitzen, haben häufiger hohe Cholesterinwerte, Rückenschmerzen, Darmkrebs und Durchblutungsstörungen. Das Problem dabei ist, dass Bewegung alleine nicht ausreicht, um dies vollständig zu kompensieren. Sehr lange Arbeitstage (>10 Stunden) sitzend zu verbringen, kann die gesunde Wirkung körperlicher Bewegung wieder vollends zunichtemachen.
SitzkrankheitDie heutigen Arbeitsbedingungen im Büro zeichnen sich im Allgemeinen durch höchsten Komfort für das körperliche Wohlbefinden aus. Angesichts der Tatsache, dass Tieren die Neigung angeboren ist, keine unnötige Energie zu verschwenden, ist auch beim Menschen vorauszusehen, dass er, wenn er einmal sitzt, von sich aus nicht auf die Idee kommt, aufzustehen, wenn kein äußerer Anlass dazu vorhanden ist. Um dieser Sitzkrankheit Herr zu werden, ist es daher wichtig, die Arbeitsumgebung an unsere evolutionären Bedürfnisse anzupassen. Zu diesen Anpassungen gehört unter anderem, im Stehen zu arbeiten, jede halbe Stunde Sitzunterbrechungen durchzuführen, Schreibtischgymnastik zu betreiben und Meetings im Gehen abzuhalten.
Evolutionärer HintergrundIn der Zeitschrift Progress in Cardiovascular Disease sprechen Wissenschaftler klipp und klar aus, wo der Schuh drückt:
“Das tägliche Überleben war die einzige körperliche Aktivität, die unsere Vorfahren in der Steinzeit nötig hatten, um einwandfrei fit zu bleiben. Die Instinkte, die für den Schutz der dazu benötigten Energie, Kraft und Ausdauer sorgten, verschafften uns einen Überlebensvorteil. Diese Instinkte sind noch immer im Genom des modernen Menschen verankert. Im energiereichen 21. Jahrhundert sind sie jedoch völlig fehl am Platze” - (O’Keefe, 2011)
Um körperlich wieder ein bisschen mehr in unsere evolutionär angelegte, der Gesundheit zuträgliche Spur zurückzufinden, ist ein Bewegungsmuster zu empfehlen, das so gut wie möglich wie folgt aussieht:
1. Kurzfristige intensive Anstrengung, gefolgt von Ruhe (intermittierendes Training),
2. Soviel wie möglich zu Fuß gehen,3. Regelmäßig Gewichte heben,
4. Mehr, schneller und härter ist dabei nicht unbedingt besser,
5. Nach Möglichkeit im Freien, in einem sozialen Umfeld,6. so wenig wie möglich sitzen.
Im Bereich der körperlichen Bewegung ist dies die beste Vorbeugung gegen Gelenkerkrankungen.
Viel oder wenig bewegen bei Arthritis und Arthrose?Gerade bei rheumatischen Erkrankungen ist es wichtig, sich viel zu bewegen (Reumafonds, 2016). Das stärkt Knochen und Muskeln und hält die Gelenke geschmeidig, sodass weniger Schäden auftreten können. Bei entzündlichen Rheuma ist es ratsam, sich auch während Krankheitsschüben viel zu bewegen, dabei aber nicht über die Schmerzgrenze zu gehen. Der Knorpel nutzt sich durch Bewegung übrigens nicht schneller ab, jedoch bleibt die Beweglichkeit besser erhalten. In ruhigen Phasen kann dann wieder mehr unternommen werden. Auch bei Arthrose ist es wichtig, immer in Bewegung zu bleiben, um Steifigkeit zu vermeiden. Auch hier wird durch Bewegung keine zusätzliche Abnutzung des Knorpels verursacht. Jedoch könnte übertrieben intensives Bewegen in der Tat zu Verletzungen und Erschöpfung führen und sollte daher vermieden werden. Gegebenenfalls kann das natürliche Analgetikum PEA (Palmitoylethanolamid) gegeben werden, um einen ersten Bewegungsimpuls zu ermöglichen.
Bewegung, Übergewicht und CRPAber Bewegung leistet noch mehr: Sie verringert Übergewicht, wodurch die Gelenke von Druck entlastet werden. Auch die Entzündungslast geht zurück. Übergewicht fördert Entzündungen, da die Fettzellen des Bauches CRP und IL-6 bilden. Als Reaktion auf IL-6 beginnt auch die Leber, mehr von der entzündungsfördernden Substanz CRP zu bilden. Die Bildung von CRP wird weiter verstärkt durch die Aufnahme von Glucosesirup mit hohem Fructosegehalt (HFCS), hochglykämischen Lebensmitteln wie Kartoffeln und Weißbrot, rotem Fleisch und Alkohol.
Bluttests CRP wird in Bluttests als nicht-spezifischer Indikator für Entzündungsaktivitäten verwendet. Somit kann es als Marker zur Kontrolle des Verlaufs der Erkrankung dienen. Hochempfindliche CRP-Tests sind in der Lage, Low-grade-Entzündungen aufzuspüren (hs-CRP-Test). Die CRP-Werte können durch gesunde Ernährung, Abnehmen, regelmäßige Bewegung und Supplementierung von Antioxidantien verringert werden. Antioxidantien können CRP reduzieren, indem sie entzündungsfördernde freie Radikale hemmen.
Weitere Vorteile von Bewegung• Sorgt für gute Durchblutung, sodass die Nährstoffe
optimal zu den Zellen transportiert werden,• Wirkt Knochenentkalkung entgegen,• Festigt die Knochen,• Fördert den allgemeinen Gesamtzustand.
Aufgrund der natürlichen Auslese ist das menschliche Genom nicht daran angepasst, Marathon zu laufen
oder ausschließlich schwere Gewichte zu stemmen. Die natürliche Auslese hat lediglich dafür gesorgt, dass
wir als sehr aktive Outdoor-Menschen erfolgreich überleben können.
DIE BEDEUTUNG VON BEWEGUNG
NATURA FOUNDATION
WHITEPAPER
Die Beweglichkeit unserer Gelenke ist von großer
Bedeutung für die Lebensqualität. Die wichtigsten
Voraussetzungen zu ihrer Bewahrung sind gute
Ernährung, ausreichende Bewegung und eine
geeignete Supplementierung mit Mikro- und
Makronährstoffen.
Auch, wenn bereits Probleme auftreten sind, ist
es wichtig, sich zunächst auf die Ernährung zu
konzentrieren: Wie versorgen wir unseren Körper auf die
bestmögliche Art und Weise, damit er gute Arbeit leisten
kann? Aber auch: Wie bewegen wir uns optimal und wie
schaffen wir es, weniger zu sitzen? Erkenntnisse aus
der Paläoanthropologie zur urzeitlichen Ernährung und
Bewegung bringen uns hier auf den richtigen Weg.
Aber auch Erkenntnisse aus der Naturheilkunde und
integrativen Wissenschaften wie der Systembiologie,
Evolutionsbiologie und klinischen PNI sind hierbei
unverzichtbar. Vor allem, wenn diese Probleme einen
erheblichen Einfluss auf das tägliche Leben ausüben
und zu pathologischen Prozessen führen. Zum großen
Teil liegt der Ursprung in Low-grade Entzündungen
und oxidativen Prozessen, die gemeinsam zu schweren
Beeinträchtigungen der Homöostase führen.
Erst, wenn der evolutionär basierte Ansatz nicht mehr
weiterhilft, ist es an der Zeit, Medikamente einzusetzen
oder einen chirurgischen Eingriff zu erwägen. Noch viel
besser wäre es jedoch, wenn wir uns bereits in einem
frühen Stadium und bei voller Gesundheit für einen
natürlichen, evolutionären Lebensstil entscheiden
würden. Hier gibt es für Gesundheitsprofis von heute
noch ein riesiges Neuland zu erobern.
FAZIT
NATURA FOUNDATION
1. Bagchi D, Misner B, Bagchi M, Kothari SC, Downs BW, Fafard RD et al. Effects of orally administered undenatured type II collagen against arthritic inflammatory diseases: a mechanistic exploration. Int J Clin Pharm Res. 2002;22(3-4):101-10
2. Biswas S.K., Review Article: Does the Interdependence between Oxidative Stress and Inflammation Explain the Antioxidant Paradox?, Oxidative Medicine and Cellular Longevity
3. Biswas SK., Does the Interdependence between Oxidative Stress and Inflammation Explain the Antioxidant Paradox?, Oxid Med Cell Longev. 2016;2016:5698931.4. Broadhurst CL, Cunnane SC, Crawford MA, Rift Valley lake fish and shellfish provided brain-specific nutrition for early Homo, Br J Nutr. 1998 Jan;79(1):3-21. Review.5. Calder PC, Ahluwalia N, Brouns F, Buetler T, Clement K, Cunningham K, Esposito K, Jönsson LS, Kolb H, Lansink M, Marcos A, Margioris A, Matusheski
N, Nordmann H, O’Brien J, Pugliese G, Rizkalla S, Schalkwijk C, Tuomilehto J, Wärnberg J, Watzl B, Winklhofer-Roob BM., Dietary factors and low-grade inflammation in relation to overweight and obesity, Br J Nutr. 2011 Dec;106 Suppl 3:S5-78.
6. Choudhary AK, Sheela Devi R, Longer period of oral administration of aspartame on cytokine response in Wistar albino rats, Endocrinol Nutr. 2015 Mar;62(3):114-22.7. Crowley DC, Lau FC, Sharma P, Evans M, Guthrie N, Bagchi M et al., Safety and efficacy of undenatured type II collagen in the treatment of osteoarthritis of the
knee: a clinical trial. Int J Med Sci 2009 Oct 9;6(6):312-218. David JA Jenkins, Cyril WC Kendall, Livia SA Augustin, Silvia Franceschi, Maryam Hamidi, Augustine Marchie, Alexandra L Jenkins, and Mette Axelsen, Glycemic
index: overview of implications in health and disease, Am J Clin Nutr July 2002, vol. 76 no. 1 266S-273S9. Davidson RK, Jupp O, de Ferrars R, Kay CD, Culley KL, Norton R, Driscoll C, Vincent TL, Donell ST, Bao Y, Clark IM, Sulforaphane represses matrix-degrading
proteases and protects cartilage from destruction in vitro and in vivo, Arthritis Rheum. 2013 Dec;65(12):3130-40.10. Deparle LA, Gupta RC, Canerdy TD, Goad JT, D’Altilio M, Bagchi M. Efficacy and safety of glycosylated undenatured type-II collagen (UC-II) in therapy of arthritic
dogs. J Vet Pharmacol Ther 2005 Aug;28(4):385-9011. Doherty M, New insights into the epidemiology of gout, Rheumatology (Oxford), 2009 May;48 Suppl 2:ii2-ii812. Drake R.L., Wayne Vogl A., Mitchell A.W.M., Gray’s Anatomy for Students, Churchill Livingstone Elsevier, 2015.13. Funk JL, Oyarzo JN, Frye JB et al. Turmeric extracts containing curcuminoids prevent experimental rheumatoid arthritis. J Nat Prod. 2006;69(3):351-5.14. Galland L., Diet and inflammation, Nutr Clin Pract. 2010 Dec;25(6):634-40.15. Gupta RC, Canerdy TD, Skaggs P, Stocker A, Zyrkowski G, Burke R et al. Therapeutic efficacy of undenatured type-II collagen (UC-II) in comparison to glucosamine
and chondroitin in arthritic horses. J Vet Pharmacol Ther 2009 Dec;32(6):577-8416. Harman D., Aging: overview, Ann N Y Acad Sci. 2001 Apr; 928:1-21.17. Harman D., Free radical theory of aging, Mutat Res. 1992 Sep;275(3-6):257-66.18. Harman D., Free radical theory of aging: an update: increasing the functional life span, Ann N Y Acad Sci. 2006 May; 1067:10-21.19. Heliovaara M, Knekt P, Aho K, Aaran RK, Alfthan G, Aromaa A. Serum antioxidants and risk of rheumatoid arthritis. Ann Rheum Dis. 1994;53:51–53.20. Jiang JX, Yu S, Huang QR, Zhang XL, Zhang CQ, Zhou JL et al. Collagen peptides improve knee osteoarthritis in elderly women. Agrofood industry hi-tech 2014;25(2)1-521. Kumar V., Abbas A.K., Fausto N., Aster J.C., Robbins & Cotran Pathologic Basis of Disease, 8th Ed., 2010.22. Lee HS1, Lee CH, Tsai HC, Salter DM., Inhibition of cyclooxygenase 2 expression by diallyl sulfide on joint inflammation induced by urate crystal and IL-1beta,
Osteoarthritis Cartilage. 2009 Jan;17(1):91-9.23. Levinson W., Review of Medical Microbiology and Immunology, McGraw-Hill Education, 2014.24. Lindsey L. Kimble, Bridget D. Mathison, and Boon P. Chew, Astaxanthin Mediates Inflammation Biomarkers Associated with Arthritis in Human Chondrosarcoma
Cells Induced with Interleukin-1β, American Journal of Advanced Food Science and Technology (2013) 2: 37-51. 25. Linos A, Kaklamani VG, Kaklamani E, Koumantaki Y, Giziaki E, Papazoglou S, Mantzoros CS., Dietary factors in relation to rheumatoid arthritis: a role for olive oil
and cooked vegetables?, Am J Clin Nutr. 1999 Dec;70(6):1077-82.26. Lopez HL. Collagen supplements: do they work? Agrofood industry hi-tech 2012;23(4):1-2 27. Lugo JP, Saiyed ZM, Lau FC, Molina JP, Pakdaman MN, Shamie AN et al. Undenatured type II collagen (UC-II®) for joint support : a randomized, double-blind,
placebo-controlled study in healthy volunteers. J Int Soc Sports Nutr 013 Oct 24;10(1):4828. Louisa E. Jeffery, Karim Raza, Martin Hewison, Vitamin D in rheumatoid arthritis—towards clinical application, Nature Reviews Rheumatology 12, 201–210 (2016)29. Manheimer E.W., van Zuuren E.J., Fedorowicz Z., Pijl H., Paleolithic nutrition for metabolic syndrome: systematic review and meta-analysis, Am J Clin Nutr
October 2015, vol. 102 no. 4 922-932.30. Marone PA, Lau FC, Gupta RC, Bagchi M, Bagchi D. Safety and toxicological evaluation of undenatured type II collagen. Toxicol Mech Methods 2010 May;20(4):175-8931. McPhee S, Hodges LD, Wright PF et al., Anti-cyclooxygenase effects of lipid extracts from the New Zealand green-lipped mussel, Perna canaliculus, Comp
Biochem Physiol B Biochem Mol Biol. 2007; 146(3):346-56.32. Mellberg C, Sandberg S, Ryberg M, et al. Long-term effects of a Palaeolithic-type diet in obese postmenopausal women: a 2-year randomized trial. Eur J Clin
Nutr. 2014 Mar;68(3):350-7. Council, N., Nordic Nutrition Recommendations 2012 - Part 1 2013: Copenhagen.33. Mozaffarian D, Pischon T, Hankinson SE, Rifai N, Joshipura K, Willett WC, Rimm EB., Dietary intake of trans fatty acids and systemic inflammation in women, Am J
Clin Nutr. 2004 Apr;79(4):606-12.34. Nakanishi Y1, Tsuneyama K, Fujimoto M, Salunga TL, Nomoto K, An JL, Takano Y, Iizuka S, Nagata M, Suzuki W, Shimada T, Aburada M, Nakano M, Selmi C,
Gershwin ME., Monosodium glutamate (MSG): a villain and promoter of liver inflammation and dysplasia, J Autoimmun. 2008 Feb-Mar;30(1-2):42-50.35. Nieuwenhuis R.A., Handboek Vitamines & Zelfzorg, Uitgeverij Elmar BV, Rijswijk, 1999.36. O’Keefe J.H., Vogel R., Lavie C.J., Cordain L., Exercise Like a Hunter-Gatherer: A Prescription for Organic Physical Fitness, May–June, 2011 Volume 53, Issue 6,
Pages 471–479.37. Park Y, Lee A, Shim SC, Lee JH, Choe JY, Ahn H, Choi CB, Sung YK, Bae SC., Effect of n-3 polyunsaturated fatty acid supplementation in patients with rheumatoid
arthritis: a 16-week randomized, double-blind, placebo-controlled, parallel-design multicenter study in Korea, J Nutr Biochem. 2013 Jul;24(7):1367-72.38. Peal A, D’Altilio M, Simms C, Alvey M, Gupta RC, Goad JT et al. Therapeutic efficacy and safety of undenatured type-II collagen (UC-II) alone or in combination
with (-)-hydroxycitric acid and chromemate in arthritic dogs. J Vet Pharmacol Ther 2007 Jun;30(3):275-839. Pocock G., Richards C.D., Richards D.A., Human Physiology, OUP, Oxford, 2013.40. Reginster JY, Deroisy R, Rovati LC, Lee RL, Lejeune E, Bruyere O, Giacovelli G, Henrotin Y, Dacre JE, Gossett C., Long-term effects of glucosamine sulphate on
osteoarthritis progression: a randomised, placebo-controlled clinical trial., Lancet. 2001 Jan 27;357(9252):251-6.41. Reumafonds.nl, 2016. 42. Riegsecker S, Wiczynski D, Kaplan MJ, Ahmed S., Potential benefits of green tea polyphenol EGCG in the prevention and treatment of vascular inflammation in
rheumatoid arthritis, Life Sci. 2013 Sep 3;93(8):307-12.43. Sanghi D, Mishra A, Sharma AC, Raj S, Mishra R, Kumari R, Natu SM, Agarwal S, Srivastava RN., Elucidation of dietary risk factors in osteoarthritis knee—a case-
control study, J Am Coll Nutr. 2015;34(1):15-20.44. Schuitemaker G., Gewrichten en voeding, Ortho Communications & Science BV., 2012.45. αerban P., Wilson J.R.U., Vamosi J.C. en Richardson D.M., Plant Diversity in the Human Diet: Weak Phylogenetic Signal Indicates Breadth, BioScience, Volume 58,
Issue 2, 2008, pp. 151-9.46. Simopoulos A.P., The importance of the omega-6/omega-3 fatty acid ratio in cardiovascular disease and other chronic diseases, Exp Biol Med (Maywood). 2008
Jun;233(6):674-88.47. Stahl A.B., Hominid Dietary Selection Before Fire, Current Anthropology Vol. 25, No. 2, April 1984.48. Trentham DE, Townes AS, Kang AH. Autoimmunity to type II collagen an experimental model of arthritis. J Exp Med 1977 Sep 1;146(3):857-6849. Uribarri et al., Advanced Glycation End Products in Foods and a Practical Guide to Their Reduction in the Diet, J Am Diet Assoc. 2010 Jun; 110(6): 911–16.e12. 50. Volume 2016 (2016)51. Wang Q., Rozelle A.L., Robinson W.H., Identification of a central role for complement in osteoarthritis, Nat Med 2011; 17(12):1674-9.52. www.idrc.ca/EN/Resources/Publications/Pages/ArticleDetails.aspx?PublicationID=56553. Zhang Y, Neogi T, Chen C, Chaisson C, Hunter DJ, Choi HK, Cherry consumption and decreased risk of recurrent gout attacks, Arthritis Rheum. 2012 Dec;64(12):4004-11.
LITERATUR
WHITEPAPER
NATURA FOUNDATION
Natura Foundation
PO Box 7279
NL-3280 AB Numansdorp
(DE) 030 567 94 785 / (CH) 031 528 06 90
www.naturafoundation.net