visier 09/2012

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9 9/2012 www.visier.de 5,50 Österreich: 6,50 Italien: 6,90 Luxemburg: 6,50 Niederlande: 6,50 Belgien: 6,50 Slowenien: 7,10 Schweden: SEK 78,00 Dänemark: DKK 59,00 Ungarn: HUF 2.195,00 4 191314 205505 09 G13142 Das beste AR-15? Edel-Selbstladebüchse DAR-68 Hunter Advanced Die besten 1897er ? Winchester-Repetier- Flinten im Nobel-Tuning Die beste Presse? Präzisions-Ladepresse aus deutschen Landen Tests: Weltexklusiv: Sturmgewehr in .22 l.r. : Schmeisser Stg 44 – Spaß für Sportschützen Bianchi-Pistole von SIG Sauer – brandneu! Das Erbe des Geronimo Wie der legendäre Apachen-Krieger bis heute weiterlebt Jäger-Longrange in Dänemark: Wo und wie Sie lernen, bis 600 Meter präzise zu treffen

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Einfach mal probelesen!

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9/2012www.visier.de€ 5,50

Österreich: €€ 6,50Italien: €€ 6,90Luxemburg: €€ 6,50Niederlande: €€ 6,50Belgien: €€ 6,50Slowenien: €€ 7,10Schweden: SEK 78,00Dänemark: DKK 59,00Ungarn: HUF 2.195,00

4191314205505

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G13142

Das beste AR-15?Edel-SelbstladebüchseDAR-68 Hunter Advanced

Die besten 1897er?Winchester-Repetier-Flinten im Nobel-Tuning

Die beste Presse?Präzisions-Ladepresseaus deutschen Landen

Tests:

Weltexklusiv:

Sturmgewehr in .22 l.r. :Schmeisser Stg 44 –Spaß für Sportschützen

Bianchi-Pistolevon SIG Sauer –brandneu!

Das Erbe des GeronimoWie der legendäre Apachen-Kriegerbis heute weiterlebt

Jäger-Longrangein Dänemark:Wo und wie Sie lernen,bis 600 Meter präzise zu treffen

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TEST & TECHNIKSeptember 2012

EinSIGartig

Gesagt, getan: Was beim mor-gendlichen Messe-Smalltalk aufder IWA im März 2012 begann, lagAnfang Juli schon im Koffer an

die VISIER-Redaktion: eine wahrhaft SIG-artige Sportpistole in 9 mm Para, als Pro-totyp und sozusagen noch warm. Konzi-piert als deutscher Beitrag zur ActionShooting World Championships 2012,die vom 12. bis 16. September in Phil-ippsburg ausgetragen werden (siehe Ka-sten). Entworfen nach einer Idee von Top-Schütze Heribert Bettermann (sieheVISIER 7/2012). Und mit Unterstützungdes SIG-Sauer-Geschäftsführers Dirk Lin-newedel in Eckernförde in kürzester Zeitgebaut, nachdem sich Bettermann, Lin-newedel, SIG Sauers Marketing-Mana-ger Niels Kirchhoff und Matthias Reckten-wald sowie Ulrich Eichstädt von VISIER aufder IWA auf diesen Coup geeinigt hatten.„Betze“ Bettermann weihte Anfang Julidie auf Basis einer SIG P 210 aufgebau-te Matchpistole während der Europameis-terschaft im Bianchi-Cup ein, sozusagender Generalprobe für die WM. Nach einpaar schnellen Serien (das Aimpoint-Zielgerät war noch etwas zu instabilmontiert) ging das gute Stück ins Fotostu-dio nach Bad Ems. Auch hier lange Ge-sichter bei den Redakteuren, denn dasnoch namenlose Modell verrät seine Fines-sen erst auf den zweiten und dritten Blick.

Denn so schnell, wie Bettermann beimVorführen in Philippsburg die Pistole vonihrem „Vorbau“ samt Kompensator undAimpoint-Montage trennte, sah das auswie ein Zaubertrick. Samt Kompensator??Tatsächlich sitzt diese stählerne „Druck-Umleitung“ nicht wie sonst auf der etwasaus dem Gehäuse ragenden Laufmün-dung, sondern wurde mit dem aus Alumi-nium bestehenden Montage-Block ver-

bunden. „Stahl mit Alu? Wie das?“ fragtedementsprechend Bianchi-WeltmeisterDoug Koenig, als er den Prototypen aufdem Schießstand kurz begutachten durfte.„German welding“, also „deutsches Lö-ten“, feixte Bettermann, der dem US-Starauch nicht alle Tricks verraten wollte. Ver-bunden werden Block und Waffe durch ei-nen Klemmhebel, der beim Wieder-Anle-gen an die Montage in eine Einfräsung ander Unterseite des Griffstücks greift. BeimPrototyp proto-typisch noch unsauber undunbrüniert, hier wird es noch eine elegan-tere Lösung geben.

Links wie rechts an dem üppig wie einHandschuh um den Waffe „herumgeleg-ten“ Montage-Block, über zwei Grund-platten angeschraubt, finden sich zweiausgefräste Haken zum Anpressen derWaffe an die linke oder rechte Kante einesBianchi-Rahmens (Match 2 des Regle-ments). An der linken Pistolenseite wurdehinter dem Haken noch eine Daumen-stütze angeschraubt, die man je nach Anschlagstechnik und Handposition inLängsrichtung versetzen kann. Alle Kon-taktflächen bekamen rutschfestes Tapeaufgeklebt. Auf der Montage sitzt eine kur-ze Weaver-Schiene, und oben drauf wur-de in Bettermanns Paderborner Werkstattein CompC3 von Aimpoint montiert. Al-lerdings nicht direkt: Zwischen Schieneund Aimpoint sitzt die von Sauer ent-wickelte Schwenkmontage (im Bild hellalufarben). Mit ihr kann man, nach Zu-rückziehen des schwarzen Knopfs unter

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EinSIGartig| Bianchi-Prototyp

Zur Weltmeisterschaft im

Bianchi-Cup stellt VISIER

exklusiv den Prototypen

der neuen Matchpistole

von SIG Sauer vor.Text: Ulrich EichstädtFotos: Michael SchippersGrafik: SIG Sauer, Eckernförde

Modell: SIG Sauer P 210 Bianchi-Prototyp

Kaliber: 9 mm Para

System: Single Action

Kapazität: 10 + 1 Patronen

Gesamtlänge: 280 mm

Lauflänge: 152 mm

Abzugswiderstand: etwa 1000 g

Ausführung: Griffstück (6 Zoll) einer P 210 Supertarget, modifiziertes Verschlussoberteil(5 Zoll). Klemmbare Alu-Hülle mit verbundenem Zwei-Kammer-Kompensator. Beidseitig Seitenhaken, Daumenablage links. Mover-Montage mit Weaver-Schiene (Sauer-Schwenkbasis) und Leuchtpunkt-Ziel-gerät Aimpoint Comp3. Zweiteilige Nill-Griff-schalen „Supertarget“ mit Alu-Magazintrichter.

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TEST & TECHNIKSeptember 2012

Eine Größekleiner

Mit der P 938 fertigt SIG Sauer Inc. eine neue Pistole.

Sie bietet bekannte Elemente in verkleinerter Form

und stellt in ihrer Kalibergruppe das kompakteste

Modell ihres Herstellers dar. Walt Rauch

hat die US-Neuheit schon ausprobiert.

Noch nicht richtig auf dem Marktund schon ein kleiner Rekord – das gilt für die neue SIG-Sauer-Pistole P 938, die im Januar dieses

Jahres auf der SHOT Show in Las Vegasvorgestellt worden ist. Und wie der Orga-nisator National Sport Shooting Federa-tion (NSSF) hernach mitteilte, diskutiertendie an Waffen interessierten Internet-User in den sozialen Netzwerken überkein in Vegas vorgestelltes Produkt so vielwie über diese neue Pistole. Die freilichhat mit der auf den vorangegangenenSeiten besprochenen Waffe außer demHersteller-Namen und dem Single-Ac-tion-Prinzip kaum etwas gemeinsam:Dort geht es um ein auf Basis der P 210Legend Longslide hochgezüchtetes

Sportgerät, gebaut vom Team in Eckern-förde nach einer Idee der deutschenSportschützenlegende Heribert Better-mann. Und hier handelt es sich um einProdukt, das die US-Firma SIG Sauer Inc.aus Exeter in New Hampshire entwickelthat. Sein Zweck liegt weniger im Sport.Denn die neue P 938 ist eine fürs ver-deckte Führen und für den Jagdschutz

entwickelte Taschenpistole. Eine, die Assoziationen weckt.

NNeeuueess mmiitt BBeekkaannnntteemm::Erstens erinnertdie P 938 an die Waffenfamilie der gutenalten Colt M 1911 Government-Pistole –als Mini-Variante. Es zeigen sich aber ei-nige mechanische Unterschiede. Hier diezwei auffälligsten: Anders als standard-

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Eine Größe kleiner| SIG Sauer P938

Text und Fotos: Walt RauchÜbersetzung und Bearbeitung: Matthias S. Recktenwald

Die Aufnahme zeigt TesterBill Beradelli, während dieP 938 im Feuer mit der starken Hornady-Patrone(124 Grains JHP/XTP) ordentlich steigt.

Die neue SIG Sauer P 938Nightmare in 9 mm Parakommt in Schwarz, Schlitten-fang- und Sicherungshebelsind blank. Neben der Waffe: das mit Tanto-

Klinge bewehrte Klappmesser SigTacP 226. Optional gibt es das abgebildete

Sieben-Schuss-Magazin, über das sich eine Griffverlängerung stülpen lässt.

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TEST & TECHNIKSeptember 2012

Wie der Nameschon sagt...Mit deutschen AR-15-Gewehren will “Dynamic Arms Research” den Halbautomaten-Markt

erobern. VISIER testete eine Version im Kaliber 6,8 SPC.

Der erste Kommentar vom TesterHartmut Mrosek war eindeutig:“Tolle Qualität, das Beste, was ichbisher gesehen habe.” Dieses Lob

verdienen wohl nicht nur das in diesemArtikel vorgestellte DAR-68 Hunter Ad-vanced, sondern auch die anderen DAR-Modelle. Denn der Hersteller aus Lich-tentanne bemüht sich um ein makellosesFinish und Fertigungsqualität. Teile ausausländischer Billigproduktion bauen

die Sachsen nach eigenen Angaben nichtin ihre Waffen. Trotzdem dürfte es derjungen Firma nicht leicht fallen, hierzu-lande große Stückzahlen an die Sport-schützen zu bringen. Denn sie muss sichnicht nur gegen den Platzhirsch Ober-land Arms, sondern auch gegen die Mar-

Text: Hartmut Mrosek, Andreas SkrobanekFotos: Michael Schipppers

ke Schmeisser behaupten. Wie die Wett-bewerber setzt auch “Dynamic Arms Re-search” auf Umsätze im Ausland. Erfolgsoll dabei vor allem die “Individualisie-rung” bringen – maßgeschneiderte Waf-fen für die Kunden. Das kostet natürlich.Wer sich zudem nicht mit der Standard-klasse begnügen und eine Advanced-Version kaufen will, kommt mit zirka2149 Euro nicht aus. Das ist der Grund-

preis des DAR-Systems. Fürs “Hunter Advanced” fallen fast 3000 Euro an.

AAnnddeerrss aallss ddiiee aannddeerreenn:: Dafür erhältder Kunde dann aber auch etwas Gedie-genes. Innen und außen war die Testwaf-fe makellos verarbeitet. Nach dem Schie-ßen mit dem Gewehr ließ sich keinerleiVerschleiß feststellen. Auch die Passun-gen verdienen das Urteil “Vorbildlich”.

Ober- und Unterteil sitzen spielfrei auf-einander. Trotzdem ließen sich vor demZerlegen die Verbindungsbolzen mit geringem Kraftaufwand herausdrücken.Gut verarbeitet und ohne schneidendenKanten präsentierten sich auch die PRI-Magazine. Man konnte sie stressfrei fül-len, und sie funktionierten auch beimSchießen zuverlässig. Das alles darf manbei einem Gewehr für diesen Preis ver-

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Wie der Name schon sagt ... | DAR-68 Hunter Advanced

Sollte jemals jemand nach dem tieferen Sinn forschen, warum derKrefelder Großhändler WaffenSchumacher mit der Neugrün-

dung „Schmeisser GmbH“ einen der tra-ditionsreichsten deutschen Firmenna-men wiederauferstehen ließ – dieAntwort kommt aus Ense im Sauerland.Dort sitzt nämlich German Sport Guns,ein junges und nichtsdestotrotz erfolgrei-ches Unternehmen, vor allem, was Klein-kaliber-Nachbauten berühmter Waffen-

legenden angeht: Ob GSG-522 (einemodifizierte KK-MP5), die zusammen mitMichail Kalaschnikow entworfene KK-AK 47 oder ein Nachbau der Colt 1911in .22 long rifle – die GSG-Leute habenein Gespür dafür, „was geht“. Und sopräsentierten sie schon 2011 auf denweltgrößten Messen IWA und SHOTShow die KK-Neuauflage des von HugoSchmeisser entwickelten Sturmgewehrs(kurz StG) 44. Dank der jahrelangen Ko-operation mit Schumacher durfte manden besonders im Ausland verkaufsför-dernden Firmennamen verwenden. Sosteht nun „Schmeisser GSG StG 44“ auf

der linken Seite über dem Magazin-schacht, das Schmeisser sogar schmissigin Frakturschrift. Jetzt lieferte der Paket-bote ein Serienexemplar in die Reaktion.

Tiefschwarze Teilen aus Zinkdruckguss,Stahlblech und Kunststoff, der Hinter-schaft samt Riemendurchbruch aus Holzmit zwei (allerdings sehr „luftig“) ange-schraubten Metallecken, oben sogar mitKlappdeckelfach. Wer noch mehr „Au-thentizität“ will, greift demnächst zummomentan noch nicht lieferbaren Modellim „used look“, mit abgewetzten Kantenund blanken Stellen – eben analog

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TEST & TECHNIKSeptember 2012

NostalgieText: Ulrich EichstädtStudiofotos: Michael Schippers, Archiv

Und noch ein neues GSG-Modell auf bewährter Technik-Basis: Das neue „alte“ StG 44 hat

aber den Vorteil, vor 1945 entwickelt und somit für deutsche Sportschützen kaufbar zu sein.

zur vorgelochten Designer-Jeans. Aberschon die normale Ausführung treibt ge-schichtskundigen Waffenfans die Mund-winkel ein wenig nach oben. Denn dasäußere Design ist auf den ersten Blick

ZZiieemmlliicchh nnaahh aamm VVoorrbbiilldd:: Das be-ginnt bei der Schaftgestaltung, reichtüber das (hier aus Zinkdruckguss gefer-tigte statt Stahlblech) Systemgehäuse biszum tatsächlich aus Stahlblech geform-ten Vorderschaft und dem daraus hervor-ragenden Laufmantel mit dem hohenKornhalter. Mit knapp 4,5 Kilo hat manein auch gut ausbalanciertes Gewehr

von 95 cm Länge in den Händen. Nurdas mitgelieferte, gebogene 25-Schuss-Magazin aus Kunststoff unterbricht dennostalgischen Eindruck. Es ist vorwie-gend für den Export gedacht; die Amisrechnen dann einfach „jede SchachtelKK-Patronen reicht für zwei Magazinfül-lungen“. Dort werden die preisgünstigen22er Patronen nämlich als 500er „Bri-ketts“ über die Ladentheke geschoben.Das haben bei den bisherigen GSG-Kleinkaliberwaffen deutsche Sportschüt-zen stets mit wehmütigem Blick ertragen,weil sie weder das GSG-5 (VISIER5/2008) und seinen Nachfolger 522

noch die Kalaschnikow (Heft 4/2009) alsSportwaffen kaufen konnten. Denn dieseverstießen gleich gegen mehrere Ver-botsrichtlinien des § 6 der AllgemeinenWaffenverordnung: dem äußeren An-schein nach eine Kriegswaffe nachKWKG, Lauflänge unter 42 cm, vor allemaber wegen der KK-Hülsen, die nun malmit 15 mm Länge klar unter dem Min-destmaß von 40 mm blieben. Über Sinnoder eher Unsinn dieses Paragrafenlohnt der Streit nicht, aber diesem ent-geht das GSG StG 44 auf elegante Wei-se: Sein Vorbild, das von (der Original-firma) Schmeisser gebaute Stgw44

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Nostalgie | KK-Sturmgewehr

Modell: Schmeisser GSG StG 44

Preis in Euro: 629,-

System: unverriegelterFeder-/Masseverschluss

Kaliber: .22 l. r. HV

Kapazität: 25/10 Patronen

Gesamtlänge: 950 mm

Lauflänge: 414 mm

Visierlänge: 173 mm

Waffengewicht: 4550 g leer

Ausführung: Gehäuse aus Zinkdruckgussund Stahlblech. Hinterschaft und Pistolengriff-Schalen aus Holz. Verstellbare Kimme, Spitz-korn. Manuelle Flügelsicherung. Schmutz-deckel rechts. Magazine für 25 und 10 Schuss.Lieferung mit Anleitung im Karton.

Nein, „Spätwestern“ sind keineCowboy-Filme, die erst nach Mit-ternacht laufen. Stattdessen han-delt es sich hier um Streifen, deren

Handlungszeit nach derjenigen des klassischen Western angesiedelt ist. Alsonach 1890, zum Teil bis über die WK-I-Ära hinaus. So klettern die Helden dieserFilme nicht nur auf Pferderücken, son-dern platzieren sich auch auf Autopols-tern, Motorradsätteln und Flugzeugsit-zen. Und falls der Requisiteur auf zur

jeweiligen Zeitspanne stimmiges Schieß-gerät achtet, benutzen die Akteure natür-lich andere Waffen als bei Filmen, die um 1880 spielen.

Das gilt auch für die Winchester Model1897, eine Vorderschaftrepetierflinte mitRöhrenmagazin und außenliegendem

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TEST & TECHNIKSeptember 2012

Text: Matthias RecktenwaldFotos: Michael Schippers und Matthias Recktenwald

Wenn Westernschützen von „Coyote Cap“ reden, dann geht es meistens um zu Sportzwecken

getunte Vorderschaftrepetierflinten — VISIER stellt Ihnen an dieser Stelle zwei der von diesem

amerikanischen Meister veredelten Winchester Modell 1897 vor.

Hahn. Spätestens seit „The Professionals“mit Lee Marvin, Burt Lancaster und Clau-dia Cardinale sowie „The Wild Bunch“mit William Holden, Ernest Borgnine,Ben Johnson und Warren Oates zählt dieM 1897 zum Arsenal der typischen Wes-ternwaffen. Daher gehört sie für die Western- und Cowboy-Action-Schützen seitdrei Jahrzehnten zum unverzichtbaren

Inventar. Seitdem Andreas Schmitz undReinhard Baumann vor einigen Jahrenbeim BDS das Nebenmatch „9711“ insLeben gerufen haben, hat die M 1897 ei-ne weitere sportliche Aufgabe übernom-men. Nicht erstaunlich, dass sich seit den1990er Jahren zeitweise auch schon Fir-men wie Norinco aus China und Cha-parral Arms aus Italien an Nachbauten

versucht haben. Anders als bei den Repli-ken von Vorderlader-Colts oder frühenUnterhebel-Repetierern war das bei die-sem Modell freilich nicht so arg vonnöten– angesichts einer bis Ende der 1950erlaufenden Bauzeit und einer siebenstelli-gen Stückzahl bietet der Markt einfachnoch genug Originale, zum Teil in einemerstklassig erhaltenen Zustand.

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Pumpwerk | 2 x Winchester 1897 “Coyote Cup”

Pumpwerk

Zwei 12/70er Winchester M 1897 kamen von The Duke — oben die Coyote-Cap-Version mit Solid Frame in Händen von Helmut „Clean Kid“Kramer bei der praktischen Erprobung, unten die zerlegbare Ausführung.

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TEST & TECHNIKSeptember 2012

Justforfun

Modell: Umarex Race Gun Set

Preis in Euro: 199,90

Kaliber: 4,5 mm

System: 12-g-Kapsel CO2

Kapazität: 21 Stahl-BB’s

Länge in mm: 265

Lauflänge: 135 mm

Waffengewicht: 1080 g

Ausführung: Zinkdruckguss und Kunststoff.Montage mit Weaver-Schiene und ZielgerätCompetition II. Match-Bedienelemente, Spannhilfe, zwei Wechselkimmen im Set.Mündungsgeschwindigkeit um 120 m/s.

Wer aufmerksam auf den dies-jährigen Waffen-Messen SHOTShow und IWA von Stand zu Standschlenderte, fand eine ganze Palet-

te neuer Freizeit-Kurzwaffen, die alle oh-ne WBK und Tresor zu haben sind. So vie-le, dass sie erst nach und nach in derRedaktion eintrafen und nun gemeinsamvorgestellt werden. Der Bedarf an sol-chen ab 18 Jahren frei erhältlichen Mo-dellen ist in Deutschland groß, wie etwadie Diskussionen auf wwwwww..CCOO22AAIIRR..ddeebelegen, dem zu VISIER gehörenden Fo-rum nur für freie Waffen aller Art. Die dreihier gezeigten Paare sind recht unter-schiedlich, aber je zwei verwenden diegleiche Funktionstechnik: Die beiden vonUmarex stammenden Modelle Race Gunund Walther P 38 auf dieser Doppelseiteverschießen Stahl-Rundkugeln, soge-nannte BB’s. Und beide nutzen die An-triebskraft einer 12-Gramm-Kapsel CO2

(Kohlendioxid). Die Heckler & Koch HK45 Auto sowie die Browning High PowerCapitan auf der nächsten Doppelseite

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Just for fun | Freizeitwaffen

Text: Ulrich Eichstädt

Studiofotos: Michael Schippers

Qual der Wahl beim Material:

Ob BB-Stahlrundkugeln, Blei-

Diabolos oder Plastik-Erbsen

— bei Freizeit-Druckluftwaffen

weht 2012 ein frischer Wind.

Die Race Gun von Umarex gibt’s einzeln für 169 und wie hier im Set für 199,90 Euro.Dazu gehören dann neben dem Zielgerät samt Montage noch zwei offene Kimmenzum Wechseln, eine mit Fiberglas-Einlagestäben und eine ohne. Die CO2-Kapselsteckt gemeinsam mit dem Stangenmagazin in derselben kompakten Einheit(rechts im Bild), was realitätsnahen Magazinwechsel erlaubt (Ersatzmagazin: 39,90Euro). Zum Verschießen der Stahlrundkugeln sind sorgsam gewählte Ziele ohneRückpraller erforderlich, in jedem Fall aber eine Schutzbrille!

Die Walther P 38 als BB-Version mit CO2-Antrieb ist die Überraschung des Sommers für Fans gut funktionierender und zugleich möglichst realitätsgetreuer Nachbauten. Das hochglänzende Oberflächenfinish wird durch keine unnötigen„Markings“ gestört. Umarex als Mutterkonzern von Walther darf die für Sammlerwichtige Walther-Schleife verwenden. Schwenkt man den Hebel am Laufansatzum, kann man das Rohr nach vorn herausziehen. Daran hängt eine erstaunlich gute Kopie des „echten“ Schwenkriegelverschlusses, der hier natürlich nicht funktioniert. Der Schlitten gleitet mit „Blowback“-Effekt wie im Schuss zurück.

Modell: Walther P 38 (unten)

Preis in Euro: 139,90

Kaliber: 4,5 mm

System: 12-g-Kapsel CO2

Kapazität: 20 Stahl-BB’s

Länge in mm: 211

Lauflänge: 120 mm

Waffengewicht: 840 g

Ausführung: Blowback-System aus Zinkdruck-guss und Kunststoff (Griffschalen). Starre Visierung. Manuelle Sicherung, Verschluss-fanghebel und Demontage-Hebel. Mündungs-geschwindigkeit um 125 m/s. Im Karton.

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TEST & TECHNIKSeptember 2012

Kostenersparnis heißt der eineGrund, der Jäger und Schützen zuWiederladern macht. Der zweite,für viele oft wichtigere, ist die Präzi-

sion. Die Trefferleistung lässt sich durchentsprechendes Laborieren verbessern –vorausgesetzt, man weiß, was man tut,verwendet gute Komponenten und akku-rat justiertes, qualitativ hochwertiges La-dewerkzeug. Und genau da setzt derOberpfälzer Tüftler Christian Turban an:Weil ihm die Fertigungstoleranzen deram Markt erhältlichen Ladepressen mitGussrahmen nicht eng genug waren,baute er einfach seine eigene Presse.

Der gelernte Maschinenbaumeisterkonnte dabei aus dem Vollen schöpfen:Er ist Inhaber einer Firma für Zerspa-nungstechnik und verfügt unter anderemüber eine Fünf-Achsen-CNC-Fräsma-schine sowie eine CNC-Drehbank. DieIdee kam dem Sportschützen, Wiederla-der und Jäger beim winterlichen Sauen-ansitz. Turban selbst nutzte für seine Laborierungen „eine grüne O-Rahmen-

Presse eines großen US-Herstellers mit Erfolg.“ Dennoch störten den Maschi-nenbauer viele Details an diesem Gerät.So hielt Turban das seitliche Spiel undden daraus resultierenden Versatz desPressenstempels für zu groß. Auch ärger-ten ihn die nicht ganz planen Flächen derHülsenhalteraufnahme und der Boden-platte des Gussteils. Auch schien ihm dieBefestigung des Hülsenhalters mittelsumgebogenem Drahtende nicht ausge-reift. Hinzu kam, dass der obere Totpunktdes Setzstempels nicht exakt mit dem An-schlag des Pressenhebels korrespondier-te. Seiner Meinung nach können hierausabweichende Setztiefen der Geschosseresultieren. So reifte in ihm der Gedanke:„Das kann ich besser!“, und die Idee fürdie „Präzipress“ war geboren. Hauptziel:eine möglichst exakte Ausrichtung vonHülse und Matrize, ohne Spiel und Ver-satz oder irgendwelche Winkelfehler.

DDiiee UUmmsseettzzuunngg:: Dies alles sollte beiseiner Maschine eine Konstruktion mit einer lineargeführten Setzstempelkons-truktion gewährleisten. Also griff Turbandas bewährte O-Rahmen-Prinzip auf. Allerdings dienen bei der Präzipress diebeiden Rahmensäulen gleichzeitig alsFührungselemente zwischen Kopf- undGrundplatte. Auf diesen Führungssäulenläuft ein zusätzlicher Zentrierschlitten.Der ist kurz unterhalb der Hülsenhalter-aufnahme mit dem Setzstempel verbun-den. Zusammen mit der gebuchsten Führung in der Grundplatte läuft der

Zentrierschlitten somit dreifach über dengesamten Hubweg geführt. Diese Art derSchlittenführung sorgt dafür, dass keinseitlicher Versatz zwischen der Mittelach-se des Setzstempels und des Kopfplatten-gewindes für die Matrize entsteht. Alledrei Säulen und die Gelenkbolzen derPresse sind präzisionsgeschliffen undhartverchromt (68 HRC). Die Säulen lau-fen in wartungsfreien Gleitlagerbuchsenaus Bronze mit Festschmierstoffdepots inder Lauffläche. Wartungsfrei heißt: Nacheiner ersten Schmierung wird über diegesamte Lebensdauer der Buchsen keinweiteres Fett mehr benötigt. Das seitlicheSpiel der Führungssäulen in ihren Buch-sen lässt sich nicht erfühlen; es beträgtaber bei massivem manuellem Druck aufdie Säulen rund 2/100 Millimeter. Ein ge-ringes Spiel ist auch notwendig, damitsich der Führungsschlitten überhauptüber die Säulen bewegen lässt.

Die Präzipress eignet sich für Standard-hülsenhalter. Diese Halter fixiert jedochnicht der übliche Federdraht im Setz-stempel, sondern ein Paar gefederterBolzen. Das Spiel im Halter reicht aus,um die Hülse nicht absolut starr in dieMatrize zu zwingen. So können sich dieMessingteile noch im nötigen Umfang inder Matrize ausrichten. Die Kopfplatteverfügt übrigens über ein amerikanisches11/4-12 UNF-Gewinde. Darin steckt seri-enmäßig eine Reduzierbuchse mit 7/8-14 UNF-Standard-Matrizengewin-de. Das erlaubt das Einschrauben etwa

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Triple „O” | Ladepresse Präzipress

Text: Andreas WilhelmusFotos: Michael Schippers

Triple „O”So wie Vin Diesel in seiner

Filmrolle als „Triple X“ einen

neuen Typ von Geheimagent

verkörpert, so stellt der CNC-

Techniker Christian Turban

einen neuen Typ von

Ladepresse vor. VISIER

schaute sich seine

„Präzipress“ genauer an.

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FASZINATION WAFFENSeptember 2012

Lassen wir zu Beginn einen derganz großen unseres Metiers zuWort kommen; John Howard„Pondoro“ Taylor vertritt in seinem

Klassiker „African Rifles and Cartridges“von 1948 die Ansicht, die .375 Holland& Holland Magnum sei das beste Medium-Kaliber für Jagden in Afrika. Einklares Wort, dem sich viele Großwild-jäger auf allen Kontinenten anschließenwerden. Die von der Londoner Edel-waffenschmiede Holland & Holland ent-wickelte .375 Belted Rimless MagnumNitro Express kam 1912 auf den Markt.Noch im gleichen Jahr trat sie als „.375 Holland & Holland Magnum“ ihren Siegeszug insbesondere auf dem afrika-nischen Kontinent an.

RRaannddbbeeddiinngguunnggeenn:: Die „.375 H&H“zählt bis heute zu den beliebtesten rand-losen Großwildpatronen – oft kopiert,selten übertroffen. Parallel zu der wohlbekanntesten Afrika-Patrone entstanddie etwas schwächere .375 Holland &Holland Flanged Magnum Nitro Express.Diese Randversion für Kipplaufwaffenwir heute meist .375 Flanged genannt.Sie hatte in den vergangenen Jahrzehn-ten des 20. Jahrhunderts an Bedeutungverloren, weil man waffentechnisch mitentsprechenden Ausziehern beziehungs-weise Ejektoren in der Lage war und ist,auch randlose Patronen in Kipplaufwaf-fen zu verwenden. Seit einigen Jahren erlebt die .375 Flanged allerdings er-freulicherweise eine Renaissance.

Auch für mich gehören Randpatronen inKipplaufwaffen und Blockbüchsen, be-

sonders in solche, die auf gefährlichesWild wie die Big Five (Elefant, Büffel, Löwe, Leopard und Nashorn) und diegroßen Bären geführt werden. Die stabi-len Auszieher oder Ejektoren funktionie-ren bei Randhülsen einfach sicherer. Die gefederten Auszieherkrallen, die indie Rillen randloser Patronen greifen,sind zweifellos ein waffentechnischerSchwachpunkt. Wenn im heißen Afrikawegen erhöhten Gasdruckes oder Stau-bes die Hülsen in den Patronenlagern„festbacken“ und man die Waffen mitGewalt öffnet, besteht die Gefahr, dassdie filigranen Auszieherkrallen beschä-digt werden. Das kann bei Nachsuchenauf Büffel oder Löwe fatale Folgen ha-ben. Dazu ein selbst erlebter Fall: Anläss-lich einer Jagd in Burkina Faso suchte einBerufsjäger (PProfessional HHunter) denBüffel eines Mitjägers nach. Der PH

VISIER | 9-2012 67

Safari-Express | 100 Jahre Holland & Holland

1912 kam die bei Großwildjägern beliebte Patrone .375 Belted Rimless Magnum

Nitro Express auf den Markt. Andreas Rockstroh berichtet über seine Erfahrungen

mit der „.375 Holland & Holland“ in Afrika.

Text: Andreas RockstrohFotos: Michael Schippersund Andreas Rockstroh

Safari-Express

Das Schicksal griff nach dem altenMann an einem Winterabend desJahres 1909, in der Nähe von FortSill in Oklahoma. Der berühmte

Apachen-Häuptling Geronimo begabsich allein auf einen Ausritt ins schroffe

Gelände des weitläufigen Militär-Stütz-punktes. Es war bitter kalt und der Bodentief gefroren. Urplötzlich verlor der Krie-ger die Kontrolle über sein Pferd undstürzte aus dem Sattel. Danach lag derGreis und einstige Schrecken des US-Südwestens stundenlang verletzt und hilf-los in der Kälte. Ein Freund fand ihn amnächsten Tag und brachte ihn ins nahegelegene Militär-Lazarett. Dort starb derFührer der Apachen-Nation zwei Tage

später am 17. Februar 1909 im Alter von79 Jahren an den Folgen einer Lungen-entzündung. Ein eher unspektakulärerAbgang, nach immerhin 22 Jahren gefri-steten Daseins als Kriegsgefangener undehemaliger „Staatsfeind Nummer 1“.Im, wie es heute heißen würde, „erweiter-ten Hausarrest“. Als Überlebender derIndianer-Kriege. Schließlich in besagtemArmee-Stützpunkt festgesetzt und unterAufsicht der US-Regierung gestellt.

80 VISIER | 9-2012

GECHICHTE & GESCHICHTENSeptember 2012

Frei geboren

Text: Peter Jakob Klein und Matthias S. RecktenwaldFotos: Peter Jakob Klein, William Ahrendt,Rick M. Bachman, Wolfgang Dicke, WernerSchmidt, Matthias S. Recktenwald, Archiv.

Der Apache Geronimo gilt auch über 100 Jahre nach seinem Tod noch als

Mythos — warum das so ist, erfahren Sie ebenso wie das, was Sattler und

Holstermacher an seiner persönlichen Ausrüstung so fasziniert.

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Frei geboren | Geronimo: Leben & Waffengurt

Künstler William Ahrendt malte Geronimomehrfach, auch als nachdenklichen altenMann. In seiner Zeit als Krieger durch-streifte der Apache die Wüsten des US-Südwestens — und trug zeitweiligden Waffengurt, der das Vorbilddieser deutschen Kopie ist.

126 VISIER | 9-2012

VOR ORTSeptember 2012

Auf sicheremGrund...

… steht die Infanterie nach

jetziger Lage der Bundes-

wehrreform. Auf dem

16. Tag der Infanterie

tauschten sich Aktive und

Reservisten über aktuelle

Entwicklungen aus —

im „Mutterhaus“ ihrer

Truppengattung im

fränkischen Hammelburg.

Fallschirmjäger gewinnen im Fast-Roping-Verfahren aus einer BellUH-1D einen Einsatzraum (oben). Unten der GTK Boxer in der Aus-führung als Infanteriegruppenfahrzeug. Das fast acht Meter lange,drei Meter breite und 2,40 Meter hohe permanent allradangetriebene33-Tonnen-Fahrzeug erreicht dank seiner 530 kW eine Höchstge-schwindigkeit von bis zu 103 km/h. Die Besatzung besteht aus Kommandant, Richtschütze, Fahrer und sieben Infanteristen.

VISIER | 9-2012 127

Auf sicherem Grund... | Tag der Infanterie 2012

Von jeder Umstrukturierung heißtes, dass sie Gewinner und Verliererhervorbringe. Zu den Gewinnern derneuerlichen Bundeswehrreform zählt

die Infanterie. Das bildete den Anlass, aufdem zünftigen Jägerabend eingangs des„Tags der Infanterie“ einen Schluck aufdie Zukunft dieser Waffengattung zu trin-ken. Denn aller Technisierung zum Trotz:Ohne die „Stiefel am Boden“, ohne dieSoldaten mit den grünen Kragenspiegelnam Rock läuft nichts. Das alte Motto „Pe-dites pugnas decernent“ – lateinisch für„Die Fußsoldaten entscheiden dieSchlachten“ – behält seine Gültigkeit.

SSttrruukkttuurreellllee iinnffaanntteerriissttiisscchhee KKoomm--ppeetteennzz:: Die stärkere Rolle der Infanterie– Jägertruppe, Fallschirmjägertruppeund Gebirgsjägertruppe – spiegelt sichzunächst in den künftigen Bundeswehr-strukturen wider. Blickt man auf die etwasüber 50 Kampf- und Kampfunterstüt-zungsverbände auf Bataillons- und Regi-mentsebene, so finden sich dort fünf Jä-gerbataillone, drei Gebirgsjägerbatail-lone und zwei Fallschirmjägerregimen-ter. Diese Truppenteile haben aufgrundunterschiedlicher Gliederungen eineStärke zwischen 621 und 1860 Mann.Insgesamt umfasst die Infanterie im en-geren Sinne fast 10200 Soldaten. Nachjetzigem Stand der Umstrukturierung ge-hört künftig fast jeder fünfte Truppenteilund fast jeder fünfte Soldat im Heer (Ge-samtstärke 57 570 Mann) zur Infanterie.

Infanteristische Kompetenz haben imHeer darüber hinaus die Panzergrena-diere. Über ihre kavalleristischen Vor-gänger hieß es „Dragoner sind nichtMensch noch Vieh – aufs Pferd gesetzteInfanterie“. In dieser Konsequenz tragendie Panzergrenadiere zwar ebenfallsgrüne Kragenspiegel und grünes Barettund kämpfen nicht nur auf-, sondernauch abgesessen. Sie gehören aber zuden Panzertruppen. Neun aktive Panzer-grenadierbataillone mit je rund 650Mann sieht die derzeitige Ausplanungvor, also 5850 Mann. Weiterhin lässt sichauch das Kommando Spezialkräfte (KSK)ohne Zweifel zu den Verbänden mit in-

fanteristischer Kompetenz zählen. Es hatrund 1200 Soldaten, wobei die Zahl der eigentlichen Einsatzkräfte allerdingsdeutlich geringer ausfällt.

Alles in allem können wir also von rund17000 infanteristisch und abgesessenkämpfenden Soldaten im DeutschenHeer ausgehen. Das ist fast ein Drittel aller Uniformträger dieser Teilstreitkraft.Dazu kommen noch die teilweise infan-teristisch kämpfenden Truppengattun-gen der übrigen Bundeswehr, namentlichdie Luftwaffensicherungstruppe, Spezia-

lisierte Einsatzkräfte der Marine (SEK M),Marinesicherungskräfte (MSK) und auchdie Feldjäger der Streitkräftebasis, dieaber als Militärpolizei fungieren.

LLeeuucchhttttuurrmmpprroojjeekkttee:: Wie viel Bedeu-tung die Bundeswehr der Infanterie künftig beimisst, lässt sich weiterhin anBeschaffungsvorhaben ablesen. Zweigegenwärtige Leuchtturmprojekte kom-

Text und Fotos: Dr. Jan-P. Weisswange

Dynamit Nobel Defence kombinierte die Recoilless Grenade Weapon 60 mm mitdem Feuerleitvisier von Carl Zeiss Optronics und dem Gefechtskopf der Panzerfaust 3 Improved Tandem.

Gebirgsjäger haben mit der Universaltragevorrichtung 2000 eine „Verwundete“ abgeseilt. Ein Muli steht nun zum weiteren Transport bereit.

HK zeigte eine neue Variante seines417, das HK 417 BW Kurz. Hier mit EoTEch, Laser-Licht-Modul sowie im Farbton RAL8000 (grünbraun).

September 2012 VORSCHAU – Ausgabe 10-2012: ab Mittwoch 26. September im Handel

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Leser der VISIER-XXL-Ausgabe mit dem 24-seitigen SWM wissen mehr:IPSC-Schütze Dominic Meier hat nach mehrjähriger Abwesenheit das Comeback geschafft und wurde in der Open Division auf Anhieb wieder Schweizer Meister.

Neues für dieDrückjagd

Synchro XT heißt der neueLochschaft, mit dem

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S 303 ausrüstet. Ob dieWaffe im Schuss mit

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VISIER | 9-2012130

Vorderlader aus dem Lande der GauchosArgentinien ist die Heimat einer neuen Schwarzpulverwaffen-Marke – was es dort alles an Modellen gibt, lesen Sie ebenso im kommenden Heft wie dieungewöhnliche Geschichte des Firmengründers

Kippen wir mal e in paar„Single Action“ – aber mal ohne Ladeklappe undstatt dessen mit Kipplaufsystem. Was die Western-Repliken können, das erfahren Sie im Oktober.