visier 04/2014 leseprobe

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Ulfberht .338Super-Longrange-Büchse im exklusiven Check

TESTSHeizer Double TapWas kann die doppel-läufi ge Kipplaufpistole?

Heckler & KochHK 45 und HK 45 C:

Was bringt die Neuaufl age?

Und außerdem:Alles über den legendären SAS im Zweiten Weltkrieg

Großer Test:B & T-Pistolenkarabiner

in 9 mm Luger

Alle Messe-Highlights!

IWA 2014:Haenel RS 9 in .338 LMWas bringt der große Ableger der RS 8?

4/2014www.visier.de€ 5,50

Österreich: € 6,50Italien: € 6,90Luxemburg: € 6,50Niederlande: € 6,50Belgien: € 6,50Slowenien: € 7,80Schweden: SEK 78,00Dänemark: DKK 59,00Ungarn: HUF 2.415,00

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Startschuss | EDITORIAL

In die Welt nach Nürnberg

Matthias S. RecktenwaldChefredakteur

Drei Buchstaben prangen stets fett im Kalender des VISIER-Teams. Sie sorgen dafür, dass Redakteure und Autoren alljährlich Anfang März mit frischen Haarschnitten und gebügelten Anzügen gen Nürnberg trecken und dann dort zu Fuß fast so viele Kilometer zurücklegen wie ein keni-anischer Marathonläufer beim Frühsport. Denn in der fränkischen Met-ropole � ndet mit der „IWA Outdoor Classics“ Europas größte Fachmesse ihrer Art statt, seit einigen Jahren erweitert um die für das Law Enforce-ment-Publikum konzipierte Messe EnforceTac: Wer 2014 beides besu-chen wollte, musste mit An- und Abreise eine Woche einplanen. Begann die IWA als Internationale Waffenausstellung vor über vier Jahrzehn-ten in sehr überschaubarem Maß, hat sie sich zu einer auf neun Hallen verteilten Veranstaltung mit über 1300 Ausstellern gemausert. Wer heute von einem Ende der Messe zum anderen will, muss gut 20 Minuten Zeit und reichlich Händeschütteln mit Bekannten einplanen. Weil die von der NürnbergMesse ausgerichtete Veranstaltung derart groß ist, gilt sie als Magnet für Fachbesucher aus aller Welt, und das in weit hö-herem Maße als die SHOT Show in den USA. Letztere ist aller globalen Beteiligung zum Trotz sehr amerikanisch geprägt. Nichts Schlechtes, zumal Amerika bei Neuentwicklungen und Trends immer noch den welt-weiten Schrittmacher darstellt. Aber es verstellt etwas den Blick auf das, was sich anderswo tut. Genau dafür ist die IWA der richtige Platz; allem Regionalstolz der fränkischen Ausrichter zum Trotz hat das Wort „international“ hier die entschieden größere Berechtigung. Nürnberg stellt den Ort für die Geschäfte, die zum Beispiel Russen und Schweden, Brasilianer und Italiener miteinander führen. Damit gewährt die IWA, nicht die SHOT Show den besseren Blick auf das, was sich in der Waffen-welt tut. Und das umfasste auch in der zweiten Märzwoche des Jahres 2014 wieder viel Neues, Spannendes – jedoch viel zu viel für nur einen ausgewogenen Artikel. Deswegen splitten wir die Nachberichterstat-tung. Den ersten Teil � nden Sie hier in der April-Ausgabe von VISIER: Viel Spaß beim Lesen des IWA-Reports, aber auch der übrigen Texte!

V ISIER.de | 3April 2014

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Auf einen Blick

KURZWAFFEN:Heckler & Koch HK 45, .45 ACP S. 12Heckler & Koch HK 45 C, .45 ACP S. 12Heizer Double-Tap, .45 ACP S. 32

LANGWAFFEN:B & T APP 9, 9 mm Luger S. 20B & T APG 9-J, 9 mm Luger S. 20B & T APG 9-S, 9 mm Luger S. 20Haenel RS 8 Subsonic, .308 Win. S. 38Haenel RS 9, .338 Lapua Magnum S. 38Alexander Arms Ulfberht 338, S. 46.338 Lapua MagnumFrancotte Stiftfeuer-Revolver� inte, S. 62Cal. 15

Spezialitäten aus NürnbergAuf der diesjährigen IWA gab es neben normalen Waffen auch einige ausgefallene Ideen wie diese „Wächter-Kanone“ für Airsoft-MGs zu bestaunen. Den ersten Teil der Messe-Highlights � nden Sie zusammengefasst ab Seite 112.

Manchmal kommen sie wiederVISIER testete die Heckler & Koch-Pistolen HK 45 und HK 45 Compact. Was deren Neu-au� age bringt, lesen Sie ab Seite 12.

Schweizer KurzwarenDer große Test: Drei B & T-Pistolenkarabiner im Kaliber 9 mm Luger. Los geht es ab Seite 20.

20

Über Kurz oder Lang Haenel RS 9 in .338 Lapua Magnum: Wasder große Ableger der RS 8 bringt, erfahren Sie im Testbericht ab Seite 38.

Taschen-OfenHeizer Double-Tap: Was kann die

doppelläu� ge Kipplaufpistole? Die Antwort darauf gibt es ab Seite 32.

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INHALT | In dieser Ausgabe

4 | V ISIER.de April 2014

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Test & Technik

Manchmal kommen sie wieder 12HK45 und HK 45 Compact: Was bringt die Neuau� age?

Schweizer Kurzwaren 20Der große Test: B&T-Pistolenkarabiner im Kaliber 9 mm Luger.

Taschen-Ofen 32Heizer Double-Tap: Was kann die doppel-läu� ge Kipplaufpistole?

Über Kurz oder Lang 38Haenel RS 9 in .338 Lapua Magnum: Was bringt der große Ableger der RS 8?

Stichwort Ulfberht 46Ulfberht .338: Die Super-Longrange-Büchse im exklusiven Check.

Der kleine Unterschied 54Wolfgang Oidtmann bringt einen Western-Match-Revolvergurt, speziell abgestimmt auf die Anatomie von Frauen.

Jäger aus Messing,Holz und Stahl 58Bucks klassischer Folder 110 wird 50 Jahre alt. Eine Würdigung des Jagdmessers.

Sammeln & Selbermachen

Rotationsmaschine 62Ein Stiftfeuer-Revolvergewehr und die Geschichte einer fast vergessenen Firma.

Geschichte & Geschichten

Wer wagt, gewinnt 68Alles über den legendären SAS im Zweiten Weltkrieg.

Recht & Ordnung

Die Wahrheit liegt 84in den ZahlenFühren mehr Schusswaffen zu mehr Suiziden? VISIER fragte einen Experten.

Vor Ort

Spezialitäten aus Nürnberg 112IWA 2014, Teil 1: Messe-Highlights für Sie zusammengefasst.

Hinter den Kulissen 124VISIER besuchte das Werk von Heckler & Koch in Oberndorf.

News

STI Duty One Lite 6

Noveske TTI 7

Bushnell Solar Wrap Mini 9

Namen & Nachrichten

Druckluftwaffen-EM Moskau 102

Neue Bücher 104

Ständige Rubriken

Startschuss 3

Leserbriefe 10

Die Anzeige des Monats 87

Anzeigen-Coupon 88

Termine 106

VISIER-Shop-Bestellcoupon 109

Impressum 111

Vorschau 130

Außerhalb der Schweiz gibt es das in VISIER beigefügte Supplement des Schweizer Waffen-Magazins nicht am Kiosk, sondern nur im XXL-Abo vom Verlag.

April 2014 V ISIER.de | 5

In dieser Ausgabe | INHALT

V 4 004-005 Inhalt.indd 5 14.03.14 16:44

Manchmal kommen sie wieder

TEST & TECHNIK | Heckler & Koch-Selbstladepistolen HK 45 und HK 45C


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Als Heckler & Koch anno 2007 die Polymermodelle HK 45 und HK 45C erstmals vorstellte, waren diese auch in Deutschland verfügbar, jedoch nur kurz-fristig. Denn leider wurden die neuen 45er recht schnell wieder aus dem hiesigen HK-Programmentfernt und stattdessen in den USA verkauft. Jetzt sind sie wieder da – und diesmal zu einem Kampfpreis.


Heckler & Koch-Selbstladepistolen HK 45 und HK 45C | TEST & TECHNIK

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Schweizer KurzwarenTEST & TECNIK | B & T-Pistolenkarabiner in 9 mm Luger


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Schweizer KurzwarenWer VISIER in den vergangenen Monaten intensiv verfolgt hat, stellt fest: Moderne Pistolenkarabiner entwickeln sich immer mehr zu einem Trend – Grund genug, sich auch drei eidgenössischen Vertretern dieser Waffenart zu widmen.

Die im Jahre 1991 im schweizerischen Spiez gegründete und seit einigen Jah-ren in Thun ansässige Firma B & T (früher Brügger und Thomet) kann man zweifelsohne als Spezialitätenhersteller bezeichnen. Während anfangs nur

Schalldämpfer vorwiegend für den Behördenmarkt konstruiert und gefertigt wurden, erweiterte man das Sortiment schnell um Montagen und Schienen für Zielfernrohre, optronische Zielgeräte, Laser, Lampen, Griffe und ähnliches. 2001 begann die eigene Waffen-Produktion bei B & T – mit der ultrakurzen Maschinen-


B & T-Pistolenkarabiner in 9 mm Luger | TEST & TECHNIK

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Taschen-OfenDas Konzept des kleinen, doppelläufigen Derringers ist schon seit den 1860er Jahren bekannt. US-Hersteller Heizer legt mit der Double-Tap jetzt eine „Taschenflak“ fürs 21. Jahrhundert auf.

TEST & TECHNIK | Heizer Double-Tap


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Taschen-OfenDie “Double-Tap Tactical Pocket Pis-

tol (DTTPP)” zeigt sich als Kind der heutigen Zeit: Immer kleiner sol-

len die Waffen ausfallen, sich immer besser verbergen lassen und trotzdem im Notfall gehörig Feuerpower liefern. „Notfall“ – das Stichwort bei der Double-Tap. Denn aus den zwei Läufen feuert die kleine Pistole zwei Schuss, dann muss man nachladen. Die zwei Drei-Zoll-Läufe liegen übereinander. Zudem verfügen beide über Kompensatorbohrungen an den oberen Flanken. Die Testwaffe kam in .45 ACP. Ausführungen in 9 mm Para, .40 S & W sowie .45 Colt/.410 Bore be� n-den sich seit Kurzem ebenfalls auf dem Markt. Positiv: Für einen Kaliberwechsel benötigt man bloß ein Austausch-Lauf-paket, das Griffstück bleibt dasselbe.


Heizer Double-Tap | TEST & TECHNIK

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TEST & TECHNIK | Präzisionsrepetierer Haenel RS 8 und RS 9


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Infolge von Behördenanfragen lan-cierte die zur Suhler Arms Alliance gehörende C.G.Haenel GmbH 2008

die Präzisionsgewehrserie RS 8. Aktuell stehen in der RS 8-Reihe die Ausführun-gen Basic in .308 Winchester und .300 WinMag, Compact in .308 Win. und Sub-sonic ebenfalls in .308 Win. zur Verfü-gung. Aufgrund der im taktischen Seg-ment erhöhten Nachfrage für Präzisi-onswaffen in .338 Lapua Magnum legten die Suhler auf der IWA 2011 schließlich das Modell RS 9 vor. Dessen lang erwar-teter Serienstart steht nach etlichen Modifi kationen und Weiterentwicklun-gen nun kurz bevor.

VISIER orderte für diesen Test die beiden Extreme der RS-Serie: die RS 8 Subsonic für den behördlichen Einsatz auf Nahdis-tanz sowie die brandaktuelle RS 9. Auf dem Plan standen der obligatorische Blick auf die Technik und die Streukreis-ermittlung mit unterschiedlichen Labo-rierungen auf Distanzen bis zu 500 Me-tern. Zudem ging es den Testern um fol-gende Fragen: Kann der sehr kurze Lauf der RS 8 Subsonic überschallschnellen Geschossen genügend Präzision mit auf den Weg geben? Und wie hoch sind die Geschwindigkeits- und Energieverluste bedingt durch das verkürzte Rohr?

Rund ums Rohr: Die Läufe der RS-Se-rie entstehen bei der Suhler Firmen-schwester Merkel im sogenannten Kalt-schmiedeverfahren. Bei der Kaltumfor-mung des Stahls erreicht man höhere Festigkeiten im Metallgefüge. Eine Wär-mebehandlung (Glühen) nach der Umfor-mung macht die Läufe spannungsfrei. Das Rohr der RS 8 Subsonic legten die Konstrukteure speziell auf die Verwen-dung von Unterschalllaborierungen aus. Konkret manifestiert sich dieses in einer Dralllänge von 203 mm oder 1:8". Damit lassen sich Bleikerngeschosse bis zu ei-ner Masse von 240 grs (15,6 g) sowie äquivalent gleichlange, aber bleifreie Geschosse stabilisieren. In puncto Mün-dungsgeschwindigkeit strebt man zirka 300 Meter pro Sekunde an. Daher muss der Lauf von vornherein bedeutend kür-zer sein, als das bei Überschalllaborie-rungen der Fall sein muss.

Im Fall der Testwaffe misst die Laufl änge 350 mm. Das Rohr beherbergt systemsei-tig nur das Patronenlager. Der an seiner Wurzel 30 mm starke Lauf kann dank ein-gefräster Schlüsselfl ächen mit einem 27er-Maulschlüssel gewechselt werden. Der Austausch sollte jedoch unbedingt im Werk erfolgen. Die Mündung hält ein Gewinde zur Aufnahme eines Schall-

Über Kurz oder LangDie eher für ihre Jagdgewehre bekannte Suhler Waffenschmiede Haenel fertigt auch Präzisions repetierer für den Sport- und Behörden bereich. Zur RS 8-Reihe stößt nun das Modell RS 9. VISIER nahm exklusiv eine Vorserien-RS 9 und eine RS 8 Subsonic mit auf die Range.

Bei der geschraubten Mündungs-bremse der RS 9 verhindert eine zusätzliche Klemmschraube ein ungewolltes Lösen. Mündungs-

seitig schneidet Haenel zusätzlich noch ein M 20x1-

Linksgewinde in die Bremse.


Präzisionsrepetierer Haenel RS 8 und RS 9 | TEST & TECHNIK

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SCHWERTES

Der Weitschuss-Test des Ulfberht .338 fand in New Mexico auf dem Gelände der von Jens und Susan Klingshirm geführten Felix Canyon Ranch statt. Wie das Foto unten belegt, hatten die Tester gut zu tun: Neben dem Gewehr liegen viele verschossene Hülsen ...

TEST & TECHNIK | Alexander Arms Ulfberht in .338 Lapua Magnum


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tere in .50 auf „Beowulf“. Für beide bau-te er Waffen nach dem AR-15-Prinzip. Als Alexander sich schließlich dem Bau einer Long-Range-Büchse im Kaliber .338 Lapua Magnum zuwandte, erhielt die den Beinamen „Ulfberht“. Das aber beinhaltet einen hochgesteckten Eigen-anspruch – immerhin steht dieser frän-kische Name für den berühmtesten Schmied des Frühmittelalters (siehe Kasten Seite 51). Bei der Ulfberht .338 (kurz U-338) handelt es sich laut Alexander Arms um die erste Selbstla-debüchse des Unternehmens, die nicht nach AR-15-Prinzip funktioniert.

Natürlich hat die Firma aus dem Herz-land der US-Südstaaten beim Design nicht den Selbstlader neu erfunden. Statt dessen achtete der Hersteller da-rauf, dass er sich bei den Anbauteilen aus dem reichen AR-Feld bedienen konnte: So passen alle AR-Pistolengrif-fe an die Waffe, und als Schulterstütze verbaute er einen rechts anklappbaren Schaft aus der PRS-Reihe von Magpul. Auch in seinem sonstigen Äußeren wirkt das U-338 so, dass jeder mit modernen US-Halbautomaten vertraute Schütze

damit ohne großes Nachfragen zurecht käme: oben liegendes Gasgestänge, Lochhandschutz mit Picatinny Rail, Ein-steck-Kastenmagazin, dazu ein rechts sitzender Spannhebel. Das Griffstück besteht, wie bei den meisten heutigen Selbstladern, aus glasfaserverstärktem Polymer und fasst ein zweireihiges Zehn-Schuss-Magazin mit beidseitiger Zuführung aus demselben Material.

Von Anfang an war die U-338 als stati-sches Modell konzipiert, ein Selbstlade-gewehr für extreme Entfernungen. Es besitzt einen Langweg-Gaskolben, der über dem Lauf mit seinem beweglichen Spannschieber sitzt. Gaskolbenstange und Verschluss sind insgesamt 607 mm lang und wiegen 2200 Gramm. Das Gehäuse besteht aus einem gefrästen Rahmen mit einer Abdeckung aus Press-stahl. Über der gesamten Länge der Waf-fe sitzt eine der heute allgegenwärtigen Zubehör-Montageschienen nach Mil-Std 1913. Rein mechanisch basiert die Ulf-berht auf nur 48 Teilen, davon sind ledig-lich zehn Elemente beweglich. Jedoch hat diese Büchse eine Vorgeschichte, wie VISIER-Autor Gary Paul Johnston fest-

Der Verschluss der U-338 lässt sich über den waagerecht abstehenden Spannschieber öffnen. „Untenrum“ folgt der Aufbau des Lowers mit dem Design von Pistolengriff, Abzugsbügel und Magazinschacht demjenigen der AR-Platform.

Wenn die Namen „Grendel“, „Be-owulf“ und “Ulfberht“ erklin-gen, leuchten die Augen von je-

dem, der sich für nordische Mythologie interessiert – Grendel hieß jener über-menschlich starke Troll, mit dem sich der Held Beowulf herumprügeln durfte. Diese Geschichte wurde niedergelegt in dem gleichnamigen Epos, dessen Hand-lung im 5./6. nachchristlichen Jahrhun-dert angesiedelt ist. Gut 200 bis 300 Jahre später tauchten auch bei den Nordmännern die ersten Schwertklin-gen auf, die den Namen „Ulfberht“ tru-gen. Nun, man mag sich fragen, was all das mit dem abgebildeten Gewehr zu tun hat. Ganz einfach: William „Bill“ Alexan-der von der Firma Alexander Arms aus Radford in Virginia hat ein Faible für jene aus den Fjorden des Nordens in die Welt drängenden Männer, die sich vor dem Kampf die Bärte fl ochten, welche die Dichtkunst schätzten und ihre Reime am liebsten beim Verzehr von sehr viel Met und Schweinebraten vortrugen.

Und so taufte Alexander eine von ihm entwickelte Patrone im Kaliber 6,5 mm auf den Namen „Grendel“ und eine wei-

Ulfberht hieß einer der berühmtesten mittelalterlichen Schwertschmiede – doch das, was die amerikanische Waffenbau-Firma Alexander Arms damit bezeichnet, hat eigentlich nichts mit scharfen Klingen zu tun, aber dafür sehr viel mit einer Neu-Definition des Long-Range-Gewehres.

Die Tester prüften zwei U-338-Gewehre von Alexander Arms, eine Ausführung kam mit einer Mündungsbremse, eine ohne.


Alexander Arms Ulfberht in .338 Lapua Magnum | TEST & TECHNIK

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Der kleineUnterschiedUnterschied

Sitzt glatt und fest am Körper von Western-Schützin Sigrun Pietsch: Das neue ‘Lady Rig‘

von Wolfgang Oidtmann.

TEST & TECHNIK | Oidtmann-Gun Rig für Westernschützinnen


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Eine Wettkampf-Ausrüstung speziell für die Westernschützin – genau das bringt jetzt der Düsseldorfer Wolfgang

„Slim“ Oidtmann auf den Markt. Das Set be-steht aus zwei Holstern für Single-Action-Revolver im Stil des Colt M 1873 Single Action Army (SAA) und seiner Mitbewerber sowie einem zweigeteilten Gurt mit Muni-tions-Clip. All das sei der Anatomie der Frau exzellent angepasst, beschreibt Leder-Afi cionado Oidtmann die Kreation. VISIER legte das innovativ geformte „gun rig“ der als Top-Pistolera geltenden Western-schützin Sigrun Pietsch zum Trage-Test und zur Beurteilung vor. Und bei dieser Sportlerin machte anfängliche Skepsis schließlich schierer Begeisterung Platz.

Sonntagmorgen, Show Down auf dem Schießplatz Isenberg, bei Hattingen. Si-grun Pietsch hat ihren Ehemann Karsten und ihre beiden Ruger-Revolver des Mo-dells Vaquero mitgebracht. Den einen zur moralischen Unterstützung – die Eisen als Versuchsobjekte für die Holster. „Light-ning Girl Siggi“, mit der Mitglieds-Num-mer 94905 auf ihrem SASS-Stern, ist bei-leibe kein Nobody im deutschen Western-Schießsport: Die Dialyse-Krankenschwes-ter trat vor 14 Jahren dem BDS bei. Seit drei Jahren absolviert sie Wettkämpfe beim Cowboy-Action-Shooting. Sie star-tet sowohl in der Single Action Shooting Association (SASS) als auch beim Landes-verband Nordrhein-Westfalen des BDS. Das Jahr fi ng für die junge Frau mit einem Ersten Platz in der 97-11er Disziplin beim „3rd Silver Dollars y Plata Pesos“, in Bo-cholt, durchaus gut an. Auf dem Schieß-platz Isenberg jedoch gab es zunächst einmal Stirnrunzeln beim Betrachten der vorgelegten Holster-Gurt-Kombination aus dem Hause Oidtmann.

Revolvergurte für Männer, Revolvergurte für Frauen – erfahrene Leder-Handwerker wie Wolfgang Oidtmann achten bei perfekt zugeschnittenem Zubehör fürs Westernschießen zusehends darauf, ob der Gurt an einen Mann oder an eine Frau gehen wird.

Das „Lady Rig“ von Old West Outfi tter: unten liegt es montiert, darüber sieht man zur Verdeutlichung die Gurtteile. Kernstück ist der stufi g geschnittene Front-Gurt, an dessen Mittelpartie später die beiden Revolvertaschen (Holster) und ein Patronen-halter hängen. Dieser Front-Gurt wird im Rücken geschlossen. Das geschieht mittels zweier Schnallen an dem breiten Rücken-Schild; da stehen verschiedene Größen und Formen zur Auswahl. Wer will, kann statt des stufi g geschnittenen Front-Gurts auch auf ein gerade aus geführtes Element wechseln.

Die Leder-Konstruktion wird aus zwei Teilen hergestellt – einem Rücken-Schild und ei-nem Front-Gurt. Zwei an der hinteren Kom-ponente befestigte Schnallen halten alles zusammen. Der Vordergurt, indes, hat es in sich: An seinen Enden ist er jeweils stufen-förmig herabgesetzt. Das bedeutet, dass er sich nicht in einer Linie mit dem Rückenteil befi ndet. Statt dessen sitzt er vorne gut drei Zentimeter tiefer. Also dort, wo die beiden Revolvertaschen aufgeschoben werden. „Für den Tragekomfort bedeutet dies im Rücken der Schützin einen eng anliegen-den und sich den weiblichen Körperformen anschmiegenden, Schild-artigen Gurt-

Teil“, erklärt Wolfgang Oidtmann seinen Prototyp, „und vorne, im Zugriffsbereich der Waffen, einen abgesenkten und eben-falls glatt anpassenden ‘Action-Belt‘. Um letztendlich jegliches Verrutschen am Kör-per der Schützin auszuschließen, habe ich die beiden Gurte auf ihren Rückseiten mit weichem Rau-Leder abgefüttert. Die ge-samte Konstruktion erinnert, bis auf die Holster, an einen ‘Bronco Belt‘, wie man ihn aus dem Rodeo-Sport kennt.“

Natürlich habe er diese besondere Mach-art der Gurt-Holster-Kombination nicht erfunden, stellt Oidtmann klar. Ein Freund habe ihm Fotos aus den USA vorgelegt, die eine Variante des Objektes gezeigt hät-ten. Jenseits des „Großen Teiches“ werde dieses Schieß-Utensil beim berittenen Cowboy-Action-Shooting eingesetzt. Oidtmann aber sah offensichtlich die all-gemeinen Vorteile der eigenwilligen Le-der-Konstruktion. „Die Western-Schützin-nen klagen immer wieder über vom Körper

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Oidtmann-Gun Rig für Westernschützinnen | TEST & TECHNIK

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Jäger aus Messing,Holz und Stahl

Die zwei Hauptarten des Buck 110 Folding Hunter: mit glattem Griff (87,90 Euro), mit Finger-rillen (106,90 Euro). Beide mit 92-mm-Klingen aus 420HC-Stahl und Griffen aus Messing sowie Macassar Ebony Dymondwood.


FASZINATION WAFFEN | 50 Jahre Buck 110 Folding Hunter

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Wenn Kopieren mehr ist als nur – häu� g illegales – Bereichern an Konzepten anderer, dann immer

die Anerkennung eines gelungenen De-signs. Eben das trifft auf jenes Klapp-messer zu, dessen Linienführung seit Jahrzehnten vielfach Pate stand bei Mo-dellen anderer Hersteller, die heute ih-rerseits als Klassiker gelten – etwa Schrade Uncle Henry LB7, R-9 Rigid Apa-che oder die Puma-Modelle Prince und Game Warden. Insgesamt inspirierte das fragliche Instrument so viele andere, dass es als das am meisten nachgebaute Messermodell der Welt gilt und damit als Ahnvater eines eigenen Clans von Fol-dern: Die Rede ist vom 110 Folding Hunter der US-Firma Buck Knives, mit ungefähr 15 Millionen ver-kauften Stücken eins der erfolgreichsten Messer-

modelle überhaupt (Folding Knife, kurz Folder = Klappmesser, Hunter = Jäger). Etwas, das, so der heutige Chef CJ Buck, „unsere Firma von einer Eine-Millionen-Dollar-Firma binnen dreier Jahrzehnte in ein Unternehmen von 30 Millionen Dollar verwandelt hat.“ Etwas, das den Begriff „Buck Knife“ in der englischsprachigen Welt zum ge� ügelten Wort für Klapp-messer mit arretierbarer Klinge gemacht hat. Und etwas, dessen 50-Jahr-Jubilä-um in diesem Jahr gefeiert wird.

Als sich Messer-Legende Al Buck seinerzeit ans Tüfteln machte, plante er kein quasi ikonisches Schneidgerät, dessen Linienfüh-

rung einmal als ebenso amerika-nisch gelten würde wie das „S“-

Wappen auf der blauen Heldenbrust von Superman. Statt dessen wollte er

in der Tradition des von seinem Vater Hoyt Buck gegründeten Familienbetrie-bes ein neues Messer schaffen. Die Ar-beiten zum 110 Folding Hunter began-nen um 1962. Am 18. April 1963 stimmte der Firmenvorstand dem Projekt zu. Al Bucks Sohn Chuck Buck, Vorstandsvor-sitzender der Firma, erzählt: „Ich erin-nere mich noch daran, als mein Dad das 110 entwarf. Er wollte ein Klappmesser, das zuverlässig sein und jene Elemente enthalten sollte, die seiner Ansicht nach wichtig für ein gutes Messer waren.“ Beim 110 handelt es sich daher weniger um ein Taschenmesser, sondern um ein Jagdmesser mit Klappklinge. Dazu Vern Taylor, Gründer des Buck Collectors Club und ehemaliger Buck-Handelsvertreter: „Al Buck überdachte das gesamte Konzept des Jagdmessers mit Klingenrückenverrie-gelung. Er gab ihm elegante, moderne Li-nien. Er machte es robust und kräftig ge-nug, um damit fast alles tun zu können, was man mit einem feststehenden Messer tun konnte. Er gab ihm seine eigene Gurt-scheide (...) Das verlagerte die Masse des Messers aus den Taschen der Leute und erwies sich als kompakteres und beque-meres Päckchen am Gürtel des Trägers als die Scheiden feststehender Messer.“

Das Ergebnis sieht so aus: Ein mit gut 265 Gramm Masse und 92-Millimeter-Klinge weder leichtes noch zierliches Gerät. Mit 125 mm Grif� änge taugt das

Konzipiert als robustes Jagdmesser, entwickelte es sich in den vergangenen fünf Jahrzehnten zu einem der bekann-testen und am meisten kopierten Klapp-messer der Welt: eine Würdigung des Buck 110 Folding Hunter.

Die Schwarzweiß-Aufnahme stammt aus den Archiven der Firma Buck Knives und zeigt das früheste 110 Folding Hunter.

Zwei Generationen der Buck-Familie: Vorstandsvorsitzender Chuck Buck (l.) und Geschäftsführer CJ Buck.


50 Jahre Buck 110 Folding Hunter | FASZINATION WAFFEN

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Rotations-maschineEine mehrschüssigeFlinte aus Belgien, andie sich nicht nur einSammelfeld knüpft, sondernauch die Geschichte einer Firma, die heute fast vergessen ist, aber einst zu den Großen ihrer Zunft zählte.

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SAMMELN & SELBERMACHEN | Stiftfeuer-Revolverfl inte von Auguste Francotte

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Stiftfeuerwaffen stehen in der Gunst vieler Sammler hintan – trotz eines großen, variantenrei-

chen und zudem geschichtsträchtigen Sammelfeldes: Immerhin war es der Franzose Eugène Gabriel Lefaucheux, der mit seinen Revolvern für diese im Französischen als „cartouche à broche“ bekannte Munition die Metalleinheits-patronen- und Hinterladerära bei Kurzwaffen einläutete. Im Gefolge von Lefaucheux drängten dann einige zu-meist belgische Firmen heran. Sie deck-ten mit ihren Stiftfeuerwaffen weite Teile des internationalen Marktes ab, in viel größerem Maße, als es viele Fans von US-Waffen wahrhaben wollen. Zu diesen Firmen gehörte auch Auguste Francotte aus Lüttich (siehe Kasten). Und eins seiner Produkte präsentierte Antikwaffenfachmann Hartmut Burger den Redakteuren: ein Revolvergewehr (Preis: 3500 Euro), an und für sich schon selten – aber bislang einmalig ist diese Ausführung mit glattem, bis auf ein Perlkorn auch visierlosen Lauf. Sprich: eine Stiftfeuer-Revolverfl inte.

Technisch handelte es sich um einen Re-volver nach Konstruktion Lefaucheux-Francotte. Auf Lefaucheux gehen dabei zurück: die Rückladetrommel für Stift-feuermunition, die nach oben zu öff-nende Ladeklappe, der Patronenhül-sen-Ausstoßer rechts am Lauf sowie die offenrahmige Bauweise mit einem per Schraube am Rahmen fi xierten Lauf (ein Baustil, für welchen sich der Fran-zose bekanntlich von den Vorderladern Samuel Colts inspirieren ließ). Francot-te steuerte für dieses System ihre Ver-sion des Single-/Double-Action-Schlos-ses bei, die sich von Mitte der 1860er Jahre an für gut zwei Jahrzehnte bei einigen europäischen Militär-Revolver-modellen sowie bei unzähligen zivil verkauften Drehpistolen fand. Anders als ein normaler Revolver kam dieses als Schulterwaffe ausgeführte Stück aber mit 651-mm-Lauf. Statt eines Griffs gab es natürlich einen Kolben. Und angesichts dieses sechsschüssigen Gewehrs zeigte sich einmal mehr, was im Stiftfeuerfeld noch alles für Pracht-stücke auf den Sammler warten.

Auf der ungefl uteten Trommel sitzen die Kaliberangabe „CAL 15“, das Prüfzeichen N unter Kreuz und der belgische Schwarzpulver-Beschussstempel. Die hinten umlaufende Wulst hat stufenförmig-erhabene Nocken, an welchender Stopphebel zum Arretieren der Trommel Halt fi ndet.


Stiftfeuer-Revolverfl inte von Auguste Francotte | SAMMELN & SELBERMACHEN

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Wer wagt, gewinntGESCHICHTE & GESCHICHTEN | Special Air Service im 2. Weltkrieg


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Anfang Juni 1940 befanden sich die Soldaten des British Expeditionary Force (Britisches Expeditionskorps)

in einer verzweifelten Lage. Die deutsche Wehrmacht hatte sie bis auf einen Brücken-kopf bei Dünkirchen zurückgedrängt. Hin-ter ihnen gab es nur noch den Ärmelkanal. Durch eine gigantische Rettungsaktion retteten die Briten viele Soldaten vor der drohenden Gefangenschaft, bevor der Brü-ckenkopf fi el. Doch die Initiative der Kriegsführung auf dem europäischen Fest-land lag nach dem Ablegen des letzten Schiffes am 5. Juni 1940 bei der Wehr-macht. Dennoch – die Briten gaben nicht auf und entwickelten das Konzept von klei-neren, zeitlich begrenzten Angriffen ge-gen wichtige Ziele im Rücken des Feindes.

Diese sogenannten Kommando-Aktio-nen verfolgten verschiedene Ziele:• mit den Angriffen der eigenen Bevölke-

rung glaubhaft zu zeigen, dass das briti-sche Empire noch nicht geschlagen war,

• mit vergleichsweise wenig Mitteln plan- und durchführbare „Nadelstich-Angriffe“ auszuführen,

• im Hinterland gegnerische Kräfte zu binden, die damit an der Front nicht mehr zur Verfügung standen.

Nach Dünkirchen stellten die Briten eine Reihe solcher Special Service Battalions oder Commandos auf. Eine dieser Einhei-ten, die No. 2 Commando, bildete man etwa für den Fallschirmeinsatz aus. Die-se Einheit wurde im November 1940 in No. 11 Special Air Service Battalion um-benannt, um einerseits den Unterschied zur ebenfalls aufgestellten maritimen Commando-Einheit auszudrücken und andererseits den Gegner glauben zu las-sen, dass es eine größere Einheit von

Fallschirmjägern gäbe. Der erste Einsatz dieser Luftlandeeinheit erfolgte im Feb-ruar 1941 durch die X Company des No. 11 SAS Battalions gegen eine Brücke über den Tragino-Fluss in Italien. Nach dem Erfolg der deutschen Fallschirmjäger (Unternehmen Merkur) auf Kreta im Mai/Juni 1941 wurde das No. 11 SAS Battalion zum Kern der 1st Parachute Brigade der Briten. Eine weitere – die 2nd Parachute Brigade – wurde zur gleichen Zeit in Indi-en aufgestellt.

Vorgeschichte in Nordafrika: Ne-ben der erwähnten No. 11 Commando stellte man weitere Einheiten, wie etwa die No. 8 Commando auf. Diese – wegen ihres Kommandanten Lieutenant-Colo-nel Robert Laycock auch „Layforce“ ge-nannte Einheit – unternahm 1941 eine Reihe von Angriffen entlang der nordaf-rikanischen Küste. Da sich diese Opera-tionen als wenig erfolgreich heraus-stellten, lösten die Briten die Einheit am 1. August 1941 wieder auf. Einer der Of-fi ziere der fraglichen No. 8 Commando war der schottische Lieutenant David Stirling (siehe Kasten Seite 71). Und mit ihm begann die Geschichte des SAS: Er wollte das Konzept von kleineren, spezi-alisierten Einheiten, die aufgrund ihrer Flexibilität und Schnelligkeit und mit dem Überraschungsmoment auf ihrer Seite dem Gegner im Rücken schwere Schäden zufügen können, nicht ab-schreiben. Bei einem durch einen miss-glückten Fallschirmsprung erzwunge-nen Lazarettaufenthalt schrieb er seine Ideen auf. Stirling kannte die Abläufe innerhalb des britischen Middle East Command sehr gut. Daher wusste er, dass seine Idee nie auf dem regulären Dienstweg zum kommandierenden Ge-neral vordringen würde. So nahm er sich vor, nach seiner Genesung, sein Konzept einer kleinen, schlagkräftigen Einheit persönlich dem Oberbefehlshaber der britischen Armee in Nordafrika, General Sir Claude Auchinleck, vorzustellen.

Das L Detachment, Special Air Service Brigade: Als Stirling beim

Anfang Juni 1940 befanden sich die

Oftmals sind es außergewöhnliche Persönlichkeiten und Zeiten sowie die Unterstützung der übergeordneten Führung, die die Aufstellung besonderer Einheiten ermöglichen. Nicht anders verlief es im Falle der Einheit mit dem bezeichnenden Motto „Who dares, wins“: Es geht um den britischen Special Air Service (SAS).


Special Air Service im 2. Weltkrieg | GESCHICHTE & GESCHICHTEN

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Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Ware widerrufen. Die Frist beginnt frühestens mit dem Eingang der Ware bei Ihnen. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Ware an die VS Medien GmbH, Wipsch 1, 56130 Bad Ems. Im Falle eines wirksamen Widerrufs sind die beiderseits empfangenen Leistungen zurückzugewähren. Wertersatz bei Verschlechterung der Ware ist nicht zu leisten. Bei einer Rücksendung aus einer Warenlieferung, deren Bestellwert insgesamt bis zu 40 Euro beträgt, haben Sie die Kosten der Rücksendung zu tragen, wenn die gelieferte Ware der bestellten entspricht. Anderenfalls ist die Rücksendung für Sie kostenfrei. Zum Zwecke der Kreditprüfung wird uns die Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG, Postfach 500 166, 22701 Hamburg, die in ihrer Datenbank zu Ihrer Person gespeicherten Adress- und Bonitätsdaten einschließlich solcher, die auf der Basis mathematisch-statistischer Verfahren ermittelt werden, zur Verfügung stellen, sofern wir unser berechtigtes Interesse glaubhaft dargelegt haben.

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Hinter den Kulissen

VOR ORT | Werksbesuch bei Heckler & Koch


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Im Gerede befand sich die Firma mit den beiden charakteristischen Buchstaben im Logo in den letzten Jahren häufi g. So

skandalisierten und skandalisieren erklärte Waffengegner immer wieder angebliche Verstöße gegen das deutsche Außenwirt-schaftsgesetz. Mehr Aufmerksamkeit bei den Sportschützen erregten hingegen waf-fenbezogene Themen. Hierzu zählten die turbulente Beschaffung des Zielfernrohr-gewehrs G 28 oder jüngst die Vorwürfe über mangelnde Treffsicherheit beim Bundes-wehr-Standardgewehr G 36. Informations-bedarf gab es also reichlich, als ausgewähl-te Journalisten Ende Januar auf den Lindenhof, den HK-Firmensitz, reisten. Zwei Tage nahmen sich die HK-Geschäfts-führer, Martin Lemperle und Niels Ihloff, dafür Zeit. Gemeinsam mit weiteren führen-den Mitarbeitern gewährten sie einen tie-fen Blick hinter die Kulissen. Auch Mitei-gentümer Andreas Heeschen begrüßte die Journalisten kurz.

Klartext: „Wir sehen uns traditionell als Teil der westlichen Sicherheitsarchitektur“, so Lemperle, der seit 1966 in der Firma arbei-tet. „Daher liefern wir ausschließlich in ge-nehmigungsfähige Staaten und folgen den außen- und sicherheitspolitischen Vorgaben der deutschen Regierung.“ Ebenso deutlich

Viele Zeitgenossen reden mehr oder weniger Qualifiziertes über Heckler & Koch. Wer hingegen mit der Oberndorfer Waffenschmiede spricht, der erhält interessante Blicke hinter die Kulissen.

Links: Das MG5 trägt serienmäßig dasHensoldt-ZO4x30i. Rechts: Das HK-Logo überragt das Betriebsgelände.


Werksbesuch bei Heckler & Koch | VOR ORT

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